- Bürgerkommune Fraunberg -

19.  April 2013

Nürnberg – Nachhaltige kommunale Entwicklungsprozesse fördern und Netzwerkmitglieder bei der Verankerung kommunaler nachhaltigkeitsorientierter Prozesse unterstützen: Dies sind die Hauptziele des Netzwerks Nachhaltige Bürgerkommune in Bayern, dem mittlerweile 57 Mitgliedsgemeinden angehören. http://www.nachhaltige-buergerkommune.de/hp1/Startseite.htm Von Beginn an ist auch die Gemeinde Fraunberg hierin vertreten. Das Jahrestreffen in Nürnberg sollte dazu dienen, Gedanken und Erfahrungen untereinander auszutauschen und Expertenwissen vermittelt zu bekommen.
Staatsminister für Umwelt und Gesundheit Dr. Marcel Huber

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gab sich persönlich die Ehre, und referierte zum Thema „nachhaltige Kommunalentwicklung“. Er war sehr erfreut über das gut gefüllte Haus und resümierte, dass sich das Netzwerk in den sechs Jahren seines Bestehens „gut weiterentwickelt“ hat. Der Minister sprach viele Themen an, in denen bürgerschaftliches Engagement unverzichtbar ist. Energiewende, demographische Entwicklung, Nahversorgung …, sind nur einige Aufgabenfelder, die nur dann erfolgreich beackert werden können, wenn sie auch „in den Köpfen der Menschen angekommen sind“. „Jeder Bürger weiß, was er von seiner Kommune zu erwarten hat, ohne auf die Idee zu kommen, dass auch er den Kommunen zurückgeben kann“. Für den Atomausstieg ist jeder. Wenn dann aber ein Windrad, eine Biogasanlage, ein Pumpspeicherkraftwerk gebaut werden soll, will es keiner bei sich in der Nähe haben. Bürgerliche Akzeptanz ist zu erreichen, wenn die Bürger mitgenommen werden, wenn Bürgersolarparks, Bürgerwindanlagen etc. gebaut werden. Staatsminister Huber zeigte auf, wie wichtig es ist, den Gedanken der Nachhaltigkeit in jede weitere Entwicklung mit einzuschließen. Nur so kann erreicht werden, ökologische, ökonomische und soziale Grundlagen zu erhalten und dabei die Chancen für heutige und künftige Generationen auf Lebensqualität und den erreichten Wohlstand zu sichern. Die Netzwerkmitglieder ermunterte er den eingeschlagenen Weg weiterzugehen.
Wie eine Kultur der Bürgerbeteiligung geschaffen werden kann, wusste

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Dr. Manfred Hellrigl, Leiter des Büros für Zukunftsfragen aus Vorarlberg in einem engagierten Vortrag deutlich zu machen. In dem westlichsten Österreichischen Bundesland, wird diese Form der Mitmachkultur schon lange erfolgreich landesweit umgesetzt. Als besondere Form der Bürgerbeteiligungen werden hier sogenannte „Bürgerräte“ eingesetzt, die mittlerweile sogar gesetzlich verankert sind. Ein Bürgerrat ist eine willkürlich ausgewählte, temporäre Gruppe aus 12 bis 16 Personen, die ein Aufgabenfeld bearbeitet und ihre Gedanken an die Entscheidungsgremien weitergibt. Ein sich hieraus ergebender Gewinn besteht darin, dass ein Bürgerrat ausgezeichnet dazu in der Lage ist “Gemeinwohl in Worte zu fassen“. Die repräsentative Demokratie wird dadurch nicht ausgehebelt, Entscheidungen trifft nach wie vor der Gemeinderat. Hellrigl benutzte als Metapher einen Kreisverkehr und eine Kreuzung mit Ampel: Der Kreisverkehr steht für eine Organisation der Selbstorganisation, die Ampel gibt im Gegensatz dazu zu viele Einschränkungen vor. „Das heißt für unsere Arbeit: Wir müssen mehr soziale Kreisverkehre einrichten“, so Hellrigl.
Als Vorzeigekommune in unserer Region ist nach wie vor die Gemeinde Weyarn

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anzusehen. Bürgermeister Pelzer mit seinen Mitarbeitern Theresia Benda (Koordination Arbeitskreise) und Albert Löffler (Steuerungsgremium Arbeitskreise) erklärten am Beispiel Weyarn, wie sie es schon über Jahre schaffen, Bürgerbeteiligung dauerhaft am Leben zu halten. Pelzer berichtete, dass derzeit in seiner Gemeinde etwa 10 Arbeitskreise tätig sind, welche die unterschiedlichsten Aufgabengebiete bearbeiten. Allen Gremien ist eine professionelle Begleitung zur Seite gestellt worden und über die Koordinationsstelle findet die nötige Vernetzung mit den erforderlichen Schnittstellen statt. Der Prozess der Bürgerbeteiligung ist hier hauptsächlich in den Arbeitskreisen lebendig. „Bürgerbeteiligung kann man nicht installieren, Bürgerbeteiligung muss wachsen“, gab Theresia Benda aus ihren Erfahrungen den aufmerksamen Zuhörern noch mit.

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Die Gemeinde Fraunberg sieht sich mit ihren jüngsten Veranstaltungen zur Zukunftswerkstatt Fraunberg und der darin eingeforderten Bürgerbeteiligung auf einem guten Weg in diese Richtung. Viele weitere Plattformen, zum Beispiel die Projektgruppe „JAa, Älter werden in der Gemeinde Fraunberg“ oder der Gemeindeentwicklungsverein bieten Raum für viele, die sich in das Leben unserer Kommune einbringen wollen. Text und Fotos: R.H.

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