Bei letzten Treffen der Projektgruppe Fraunberg, dem sog. Jour Fixe, stand das Thema Senioren und „älter werden“ in der Gemeinde Fraunberg werden auf der Agenda. Zusammen mit den Vertretern der Seniorenarbeit wurden Entwicklungen im Gemeindebereich diskutiert und eine neue Vortragreihe für das nächste Jahr konzipiert.
Sowohl Matthias Vögele, der Geschäftsführer der Fischer Stiftung-Verwaltungs GmbH, der mit einem Impulsreferat zum Thema Altern in Bayern und im Landkreis Erding das Treffen eröffnete als auch Dr. Klaus Zeitler, der das Treffen moderierte, waren sich einig, dass sich in den nächsten Jahren im Seniorenbereich einiges ändern wird. Derzeit leben im Gemeindegebiet bereits 494 Menschen mit einem Alter von über 65 Jahren. 2020 werden es 592 Menschen sein, davon 153 jenseits von 80 Jahren. Doch nicht nur die zahlenmäßige Zunahme der Senioren gibt Anlass zur Reaktion, auch die vielen arbeitsplatzbedingten Zu- und Wegzüge und die damit verbundene Frage nach der Betreuung von Angehörigen und die allgemeinen Veränderung der Familienstrukturen machen es notwendig, sich auf neue Modell einzustellen.
Die eingeladenen Seniorenvertreter machten deutlich, dass man nur sehr schwer von den Senioren sprechen kann. „Der eine fühlt sich mit 75 noch jung und er andere ist mit 65 schon alt. Einige meinen, das unsere Angebote in der Gemeinde – sei es in Fraunberg, in Reichenkirchen, in Riding, in Rappoltskirchen oder in Maria Thalheim – „für sie noch gar nicht offen sind, weil sie noch keine 65 Jahre alt sind oder weil sie sich noch nicht alt genug fühlen“. Die Diskussionsrunde war sich aber einig, dass dies vor allem am Begriff Senioren liegt. Dieser Begriff sei viel zu undifferenziert. Doch unabhängig davon, stehen für alle „älteren“ Gemeindebürger die Angebote der Seniorenarbeit offen. „Man muss nur hingehen, dann kann man auch sich auch ein Bild davon machen“. Die gute Seniorenarbeit im Gemeindebereich soll auf jeden Fall in dieser Form fortgesetzt werden.
Ein anderes Problem könnte aber durchaus eine Verbesserung der Situation herbeiführen, nämlich die häufig fehlenden Informationen zum Thema Betreuung von älteren Familienangehörigen. Sei es die Frage des Testaments, die Frage nach Tagespflege oder anderen Betreuungsformen, der seniorenfreundliche Umbau von Wohnungen, die Frage nach geeigneten Ansprechpartnern oder einfach nur das Problem, wo kann ich einen Angehörigen kurzfristig unterbringen, wenn einmal keiner da ist, der die Betreuung übernehmen kann.
Diese Informationen sind allerdings in erster Linie für die Angehörigen interessant. Um das Informationsdefizit ein Stück weit abzubauen, wollen alle Beteiligte im nächsten Jahr eine gemeinsame Vortragsreihe organisieren, die die wichtigsten Themen für betreuende Angehörige zum Inhalt hat. Die Vorträge sollen im ganzen Gemeindebereich angeboten werden. Die Sprecher der Projektgruppe Raphael Hackl, Anni Gfirtner und Klaus Zeitler wollen in den nächsten Wochen nach passenden Vortragenden Ausschau halten. Dann soll in der Projektgruppe der genaue Ablauf festgelegt werden.
Abschließend machten die Sprecher noch einmal deutlich, dass die Projektgruppe Bürgerkommune in erster Linie dazu da ist, neue gesellschaftliche Entwicklungen in der Gemeinde mit den Bürgern zu diskutieren und ggf. neue Angebote zu entwickeln.
Es geht keinesfalls darum, neue Strukturen aufzubauen, um alte und gut eingespielte zu ersetzen.
„Es wäre doch dumm, wenn wir beispielsweise die gute Seniorenarbeit in den Pfarreien der Gemeinde nicht unterstützen würden. Es geht doch vielmehr darum, zu versuchen, auf neue Entwicklungen zu reagieren und die bestehenden Einrichtungen in ihrer Arbeit zu unterstützen“ machte Klaus Zeitler in seinem Schlusswort deutlich. Dazu gehört auch, dass der Jour Fixe, das regelmäßige Treffen der Projektgruppe Bürgerkommune, zukünftig als „Treffen der Projektgruppe - älter werden in der Gemeinde Fraunberg“ angekündigt wird.
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