- Bürgerkommune Fraunberg -

23.Juni 2016

Fraunberg – Schon traditionsgemäß machen die Vorschulkinder des Kinderhauses St. Florian Fraunberg einen Abstecher ins Schloss Fraunberg und erfahren dort viel Interessantes über die Geheimnisse des Ritterlebens in früheren Zeiten. Von Schlossherrin Herdana von Fraunberg wurden die späteren Erstklässler aufs herzlichste begrüßt und staunten mit ihren Erzieherinnen Franziska Angermair, Veronika Wegmann, Anni Baumgartner und Franziska Scherz über das geschichtsträchtige Ambiente im Freien und in dem großen Gebäude.



„Zur Zeit als das Schloss erbaut wurde, hat es eigentlich noch keine Schlösser gegeben …“, erklärte Herdana von Fraunberg und machte deutlich, dass es sich bei der Fraunberger Anlage mehr um eine Burg handle. Diese hatte die Aufgabe die vorbeiführenden Handelswege und bei Bedrohung von außen auch das Dorf zu sichern. Hier waren früher keine Bäume, um weit sehen zu können, ob sich Feinde nähern“, erzählte die Schlossherrin den aufmerksamen Kindern.



Auf großes Interesse stieß das im Treppenhaus angebrachte Wappen der Familie von Fraunberg, dessen Zusammensetzung von Herdana von Fraunberg erklärt wurde. Die senkrechten weißen Balken stehen für das alte Fraunberger Geschlecht, der Turm in der Mitte zeigt eine Verbindung nach Waldau in Böhmen auf und die weißen Pferde, die mit Silberdraht gestickt wurden und sich deshalb mit der Zeit grau verfärbten, stehen für die Haager Linie.



Das Haager Wappen, das springende weiße Pferd auf rotem Hintergrund, wurde nach dem Tode des letzten Haager Grafen Ladislaus von Fraunberg, in das Fraunberger Wappen übernommen.
Dieser letzte Haager Graf, ist auf einem überlebensgroßen Bild mit einem Gepard dargestellt und blickte eindrucksvoll auf die jungen Besucher herab.



Im Wohnbereich der Familie von Fraunberg gab es für die Kinder viel zu staunen. Wie früher gegessen wurde, welche Kleider man trug, wie die Wohnräume ausgestattet waren oder welche Spiele man spielte, wurde von der Schlossherrin eindrucksvoll geschildert und begeisterte die Kinder. Auch dass in jenen Zeiten die Kinder schon mit sechs Jahren von der Familie wegkamen und auf fremden Burgen zu Knappen und Pagen ausgebildet wurden, rief Erstaunen hervor. Sie hatten dort auch den Umgang mit Waffen, Pferdepflege oder Dinge wie Lesen, Schreiben und Rechnen zu lernen.



Voller Stolz erklärte Herdana von Fraunberg den Kindern, dass einer ihrer Vorfahren,
Joseph Maria von Fraunberg, nachdem er von 1819 bis 1824 Bischof von Augsburg war und von 1824 bis 1842 sogar bis zum Erzbischof von Bamberg aufstieg, maßgeblich am modernen Schulwesen in Bayern Anteil hatte. Jener war zwischenzeitlich als Minister beim Bayerischen Herzog tätig und sorgte in dieser Eigenschaft maßgeblich dafür verantwortlich, dass auch für die bayerischen Kinder auf dem Land Schulen gebaut wurden. Das nicht mehr existierende Schulhaus in Fraunberg, in das sie selbst noch gegangen sei, wurde mit Steinen aus einem alten Schlossturm erbaut. „Er ist ein klein bisschen Schuld daran, dass ihr im Herbst in die Schule gehen müsst“, gab Herdana von Fraunberg den staunenden Kindern mit auf den Weg.



Die kleinen Geschichtsforscher erlebten einen schönen Streifzug durch Welt des Mittelalters und Rittertums und wurden mit Süßigkeiten und Ansichtskarten verabschiedet. Nähere Informationen zum Schloss Fraunberg sind auf unserer Homepage in der Rubrik „Portrait“, Unterrubrik „Kirchen, Kapellen, Schloss“,  http://fraunberg.de/images/stories/kirchen_kapellen_schloss/schloss_fraunberg.pdf  eingestellt. In der im Herbst erscheinenden „Ortschronik für Fraunberg, Riding und Umgebung“, wird ein angemessener Teil dem Fraunberger Schloss und seiner Geschichte gewidmet sein. R.H.

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