- Bürgerkommune Fraunberg -
Kulturtage im Schloss Fraunberg.

08./09. Juli 2011

Dem Kulturausschuss der Gemeinde Fraunberg mit ihrer Vorsitzenden Anni Gfirtner gelang es an zwei aufeinander folgenden Tagen, beachtliche kulturelle Veranstaltungen zu organisieren. Unter dem Motto „Kunst im Schloss – in Wort und Bild“, fanden im Foyer des Schlosses Fraunberg am Freitag und Samstag (8./9. Juli) eine Gemäldeausstellung und eine Dichterlesung statt. Großzügig gefördert wurden beide Ereignisse durch die VR-Bank Taufkirchen Dorfen, welche im Rahmen der Feierlichkeiten zu ihrem hundertjährigen Bestehen auch die Gemeinde Fraunberg mit einem Sponsoring kultureller Veranstaltungen beschenken wollte.

Bei der Vernissage am Freitag, konnte eine überwältigende Anzahl an interessiertem aber auch sachverständigem Publikum gezählt werden. Bürgermeister Wiesmaier begrüßte die anwesenden Gäste, wobei er besonders  Anni Gfirtner als Hauptorganisatorin, den Kreisheimatpfleger und Laudator der Veranstaltung, Hartwig Sattelmair, Vertreter der VR-Bank Taufkirchen-Dorfen mit Direktor Josef Schmid, die Hausherren“ in Form der Familie von Fraunberg, welche zum wiederholten Male ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellten und natürlich ganz besonders die Ausstellenden hervorhob. Zu bewundern waren über 50 Werke von sieben Fraunberger Künstlern, die in der Laudatio von Hartwig Sattelmair als „künstlerisches Siebengestirn“ umschrieben wurden. Franz Angermaier, Cäcilia Bachmaier, Eveline Dudek, Dagmar von Fraunberg, Michael Maier, Rosmarie Preuße und Rosemarie Schiller stellten in passendem Ambiente ihre Werke dem Publikum zur Verfügung und brachten so mehr als hundert Gäste zum Staunen. „Ein wesentliches Merkmal des Menschen ist, das dieser Begabungen besitzt und diese auch anderen zukommen lässt“, betonte Sattelmair, der sich ob der „Vielfalt hinsichtlich der Stile, Farben und Methoden“ äußerst angetan zeigte und freudig resümierte, „was alles an Begabung in Fraunberg verborgen ist“. Er stellte einen guten Rat des Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe über die beiden Tage der da lautet: „Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein schönes Gemälde sehen und einige treffliche Worte sprechen“. Für die „Lieder“ zeigte sich der „Fraunberger Spielkreis“ verantwortlich, der unter der Leitung von Elisabeth Voringer mit Hackbrettern und Gitarren den passenden musikalischen Hintergrund bot und mit beschwingten Stücken wie der Fledermaus Quadrille viel Applaus erntete. Hausherr Dieter von Fraunberg zeigte sich erfreut über das große Interesse und die vielen Gäste und versicherte, dass man das Fraunberger Schloss gerne zur Verfügung stelle und die mit den Kulturtagen verbundenen Umstände keineswegs als eine Last für die Familie von Fraunberg empfinde. Der laue Sommerabend und die üppige umgebende Natur, trugen ein Übriges zur besten Stimmung der Gäste bei, die im Schlosshof mit Getränken und Canapés verwöhnt wurden und bei angeregten Gesprächen die vielfältigen Eindrücke verarbeiten konnten.

Um Goethes Ratschlag wieder aufzunehmen, war der Samstag in erster Linie den guten Gedichten gewidmet Die Ferienwohnung des Schlosses Fraunberg wurde extra für dieses Ereignis bestuhlt und war mit mehr als fünfzig Zuhörer bis auf den letzten Platz belegt.
Heimatdichter Alois Tremmel aus Wambach zitierte aus einem seiner Bücher, in dem er das Landleben in früherer Zeit schildert und aus dem er Geschichten in bayerischer Mundart vortrug.  Darunter waren so amüsante Begebenheiten wie die Sache mit dem Kol (Steinerner Krug) und dem Scheer (Maulwurf) oder die vom Huber Miche, der seinem „Waglmotor“ aufgrund Arbeitsverweigerung mit der Schleglhocka eine übergebraten hat. Tremmel verstand es ungemein spannend von der Wallfahrt nach Tuntenhausen zu berichten sowie über die Schuasta Muatta von Schönau, die sich mit 85 noch ein neues Fahrrad zugelegt hat und noch mit 90 ihren Gehstock vor dem Betreten der Kirche in der Hecke verschwinden ließ, da keiner ihr fortgeschrittenes Alter bemerken sollte. Tremmel betonte, dass er in dem Buch selbsterlebtes niedergeschrieben habe und erbrachte mit seinen Ausführungen ohne Mühe den Beweis, dass Ausdrucksstärke, Feinfühligkeit aber auch treffender Witz, das Grundwesen jeden Dialektes sei und er diesbezüglich der Schriftsprache weit überlegen ist.
Die Moderation des Abends übernahm in bewährter Manier Schorsch Lainer, der musikalische Unterstützung in Ziachspieler Klaus Holler fand. Beide verstanden es ausgezeichnet, kleine Pausen zwischen den Lesungen mit Witz und Klang bestens auszufüllen und schafften so eine kurzweilige Ergänzung zu den Erzählungen des Heimatdichters.
R.H.



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