- Bürgerkommune Fraunberg -

04. April 2014

Neumarkt (i.d.Opf.) -  Zum Jahrestreffen des Netzwerks „Nachhaltige Bürgerkommune Bayern“ lud die zuständige Koordinierungsstelle ihre Mitgliedsgemeinden nach Neumarkt in der Oberpfalz. Die Gemeinde Fraunberg ist eine von 57 Mitgliedsgemeinden und beteiligte sich mit einer Abordnung an der Informationsveranstaltung. Zur Thematik: „Generationenfreundliche Kommune“ sollte dabei vorgetragen, erörtert, diskutiert und aus Sicht und Erfahrung beteiligter Kommunen, Chancen und Grenzen aufgezeigt werden. Dritter Bürgermeister Heinrich Haider, der Vorsitzende des Gemeindeentwicklungsvereins Fraunberg, Gemeinderat Hans Rasthofer sowie Gemeinderat Raphael Hackl informierten sich aus erster Hand und zogen Parallelen zur Fraunberger Situation.

Der Chef der Koordinierungsstelle Dr. Thomas Röbke begrüßte ca. 60 Anwesende und fasste zur Einstimmung wesentliche Aspekte der Nachhaltigkeit zusammen. Energie, demographischer Wandel, der Umgang mit Flüchtlingen …, „und vieles mehr sind keine politischen sondern gesellschaftliche Angelegenheiten. Bürger müssen hier entscheidend mitwirken, es ist deshalb wichtig, diese sozialen Netzwerke weiter zu pflegen“, so Röbke.
Das Netzwerk „Nachhaltige Bürgerkommune Bayern“ ging aus dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz hervor und war hier durch Ministerialdirigent Dr. Bernd Witzmann, dem Leiter der Abteilung Kommunikation und Nachhaltigkeit vertreten. Er bekannte sich ausdrücklich zur Weiterführung der Organisation und sicherte die weitere Unterstützung durch das Ministerium zu. „Viele glauben immer noch, der Staat soll sich kümmern, aber Nachhaltigkeit ist eine gesellschaftliche Aufgabe“, bekräftigte auch Witzmann.

Zum Thema „Der demographische Wandel und das Miteinander der Generationen in der Kommune“, nahm Dr. Klaus Zeitler, (SIREG, Mangolding), Stellung. „Wir befinden uns in einem Veränderungsprozess, der unsere Gesellschaft vor Probleme stellen wird“, erläuterte Zeitler. Er machte deutlich, dass ein neues Miteinander der Generationen zu organisieren sein wird. „Die Familien ändern sich, räumliche Distanzen zwischen Familienmitgliedern, zeitliche Dimensionen des Zusammenlebens oder die räumliche Reichweite von sozialen Kontakten werden anders zu bewerten sein. Wir leben länger und gesünder, sind mobiler als die Generationen vor uns und erleben mehr kulturelle Vielfalt, so der Referent. Zur Bewältigung dieser „Herausforderungen“ bedarf es einer kinder- und familienfreundlichen Gesellschaft, in der die Bedürfnisse und Potentiale aller Menschen berücksichtigt werden. Er lieferte gleich verschiedene Ansatzpunkte um der veränderten Situation gerecht werden zu können.
-    Bürgerschaftliches Engagement liefert den Kitt für ein besseres Miteinander
-    Kommunen müssen sich darüber im Klaren sein, dass man auch das soziale Miteinander konstruktiv angehen muss
-    Kommunen müssen sich darüber im Klaren sein, wie sie angesichts der Veränderungen agieren wollen (Leitbild und Handlungsleitfaden)
-    Eine integrierte Sozialplanung braucht Umsetzungskompetenz und Personal
-    Wir müssen langfristig über die Kommune hinausdenken

Als weitere Referenten zum Thema: „Auf dem Weg zur generationenfreundlichen Gemeinde“, waren Wolfgang Wild, Erster Bürgermeister der Gemeinde Berngau und
Markus Ott, Generationenmanager der Gemeinde Berngau sowie aus dem hohen Norden, Willibald Meyer, Bürgermeister der Gemeinde Goldenstedt in Niedersachsen angetreten.
Sie zeigten an konkreten Beispielen auf, wie sie sich in Ihren Gemeinden bereits erfolgreich der Aufgabe gestellt haben. Die „Experten“ waren sich einig, dass zur Schaffung einer generationenfreundlichen  Kommune, Experten des sozialen Bereichs hinzugezogen werden müssen. In der Gemeinde Berngau leiste man sich so einen „Generationenmanager“, der mit Erfolg die Vernetzung innerhalb der Kommune über alle Altersgrenzen hinweg organisiert.
Auch in der Gemeinde Fraunberg ist man sich dieser Herausforderungen bewusst. Man ist mittlerweile zu der Erkenntnis gelangt, dass mit dem Bau eines gemeindlichen Altersheims nur schwer eine umfassende Lösung erreicht werden kann. Fraunbergs Weg zur generationenfreundlichen Kommune führt fast beispielhaft über die beschworene Bürgerbeteiligung in Form der neugegründeten Nachbarschaftshilfe und der in ihr enthaltenen vielfältigen Betätigungsfelder. Hier zeigt sich an konkreten Beispielen, dass bereits jetzt in unserer Gemeinde eine Vielzahl sozial engagierter Menschen zum Wohle unseres Zusammenlebens wirkt. R.H.

Links:
http://www.nachhaltige-buergerkommune.de/hp1/Startseite.htm
http://berngau.de/hp1/Startseite.htm
http://www.goldenstedt.de/

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