- Bürgerkommune Fraunberg -

24. / 28. / 29.  Oktober 2014

Fraunberg / Maria Thalheim / Grucking –  Zum ersten Mal fanden 2014 die Bürgerversammlungen der Gemeinde Fraunberg im Herbst statt. Der Grund für die Verschiebung waren die im Frühjahr stattfindenden Kommunalwahlen und weitere Terminüberschneidungen. Für den Besucheransturm war dies keinesfalls abträglich. Wiederum konnte bei den drei Veranstaltungen in Fraunberg, Maria Thalheim und Grucking annähernd 300 interessierte Gemeindebürger registriert werden, die sich vom Bürgermeister zu aktuellen Vorhaben, statistischen oder finanziellen Verhältnissen unserer Kommune informieren lassen wollten.

Vor Eintritt in die geplante Tagesordnung war es Bürgermeister Johann Wiesmaier jedoch ein großes Anliegen, unserem erst kürzlich verstorbenen Ruhestandsgeistlichen Pfarrer Sebastian Feckl zu gedenken. Pfarrer Sebastian Feckl hat 14 Jahre  (2000 – 2014) seinen Dienst in den Pfarreien der Gemeinde Fraunberg versehen. Für seine besonderen Verdienste für sein Wirken in der Gemeinde Fraunberg wurde er 2012 mit dem Gemeindepreis Der Fraunberger ausgezeichnet.

Rückblick auf die Kommunalwahl 2014:
Das neue Gemeindeparlament für die Periode 2014 bis 2020 wurde in diesem Frühjahr gewählt. Zusammensetzung und Wahlergebnis wurden erläutert.

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Gemeinderat                                                            

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Bürgermeisteramt

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Wahlergebnis

Ehrungen:
Regelmäßig erwähnt werden die im Laufe des Jahres vergebenen Auszeichnungen an herausragende Schul- und Berufsabsolventen. Ein besonderer Stellenwert  wird aber den bei dieser Gelegenheit durchzuführenden Ehrungen zugemessen. In diesem Jahr wurde turnusgemäß der Gemeindepreis „Der Fraunberger“ vergeben und verdiente langjährige Feuerwehrmänner waren zu Ehren.

Gemeindepreis „Der Fraunberger“
Diese Auszeichnung wird im Zweijahresrhythmus an maximal zwei Personen oder Organisationen vergeben und ist mit jeweils 250 Euro dotiert. Preisträger sind:

Der Elternbeirat des Kinderhauses Fraunberg
Dem Elternbeirat wurde die Auszeichnung für das vorbildliche Engagement um die Flutopfer des Jahres 2013 zugesprochen. Spontan organisierte das Gremium eine Spendenaktion und sammelte Sach- und Geldspenden, die mittels LKW zu den Flutopfern nach Passau und Deggendorf gebracht wurden. Unzählige Menschen brachten die unterschiedlichsten Gebrauchsgegenstände, sogar einige Kinder trennten sich von ihrem Lieblingsspielzeug und so war der Elternbeirat über eine Woche beschäftigt Spenden entgegenzunehmen, zu sichten und zu sortieren.
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Reichenkirchens Kirchenpfleger  Anton Maier
Anton Maier erhielt die Auszeichnung für seine außergewöhnliche Aktivität als Kirchenverwaltungsmitglied von St. Michael Reichenkirchen (24 Jahre, seit 13 Jahren als Kirchenpfleger)
Er war und ist Organisator oder Unterstützer und Motor bei vielen Projekten: Innenrenovierung St. Michael, Orgelrenovierung, Pilotprojekt Heizung für Pfarrheim, Renovierung Pfarrhaus, Bücherei, Kinderhaus St. Florian unter kirchlicher Trägerschaft, Filialkirche Lohkirchen – Dachstuhlerneuerung und Friedhofserweiterung, Filialkirche Grucking – Westaufgang Friedhof und Turmsanierung. Das Preisgremium sah in Maier einen Garanten für die sehr gute Zusammenarbeit der politischen Gemeinde mit den Verantwortlichen in unseren Kirchen. Zurzeit sind das neue Leichenhaus mit Garagen und der sichere Gehweg für unsere Grundschüler unter Einbeziehung des Pfarrgrundstückes in Arbeit.
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Verdiente Feuerwehrkameraden 2014
Bereits im Februar dieses Jahres wurden vier von unseren Feuerwehrmännern für 25jährigen aktiven Dienst als Feuerwehrmann von der Kreisbrandinspektion und vom Landkreis Erding ausgezeichnet. In der Gemeinde Fraunberg sind derzeit rund 160 Freiwillige in den drei Ortsfeuerwehren aktiv. Zurückliegende Ereignisse (Hochwasser, Sturm …) haben gezeigt, wie unverzichtbar und wertvoll unsere gemeindeeigene Hilfstruppe ist. Bürgermeister Johann Wiesmaier mit seinen Gemeinderäten ist es daher ein persönliches Anliegen, sich bei den ausgezeichneten auch im Namen der Gemeinde zu bedanken.

Von der Freiwilligen Feuerwehr Maria Thalheim
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v.l.n.r. Alois Seilbeck (25 Jahre aktiv), Alois Bauer (40 Jahre aktiv, Ehrung bereits 2013 erhalten), Harald Eberl (25 Jahre aktiv), Bürgermeister Johann Wiesmaier, Konrad Sturz  (25 Jahre aktiv)

Von der Freiwilligen Feuerwehr Reichenkirchen
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v.l.n.r. Bürgermeister Johann Wiesmaier, Martin Hintermaier (25 Jahre aktiv)

Die finanzielle Situation der Gemeinde Fraunberg:
Eine feste Größe bei dieser Versammlung, ist die Darlegung des Haushalts und der finanziellen Verhältnisse unserer Gemeinde. In Form anschaulicher Diagramme erläuterte Wiesmaier die Entwicklung der aussagekräftigsten Haushaltsposten, im Verwaltungs- und Vermögenshaushalt. Die Einnahmen und Ausgaben im Verwaltungshaushalt (Einzelplan 9), geben Aufschluss über die Finanzkraft unserer Kommune. Sie zeigen auf, wie die Gemeinde Fraunberg Steuern generiert und welche Anteile an andere Gebietskörperschaften (Landkreis, Bezirk) o.a. weitergegeben werden müssen. Insgesamt kann 2013 als ein sehr positives Haushaltsjahr gesehen werden. Wichtige Finanzdaten unserer Kommune (Verwaltungs und Vermögenshaushalt, Einkommensteueranteil, Gewerbesteueraufkommen, Zuführung an Rücklagen, oder die wichtigsten Investitionen) haben sich erneut gesteigert oder bewegen sich auf hohem Niveau.  Der Schuldenstand und die Pro-Kopfverschuldung dagegen sind erneut gesunken und geben unserer Kommune einen soliden Handlungsspielraum. Hier die Diagramme:
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Gesamthaushalt                    

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Vermögenshaushhalt

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Verwaltungshaushalt                    

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Zuführung zum Vermögenshaushhalt

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Zuführung an Rücklagen                                

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Entwicklung der Gewerbesteuer

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Ausgaben Verwaltungshaushalt                               
(jeweils Einzelplan 9, aussagekräftigste Haushaltsposten)

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Einnahmen Verwaltungshaushalt
(jeweils Einzelplan 9, aussagekräftigste Haushaltsposten)

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Investitionen 2013                                                    

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Investitionen 2001 bis 2013

Schuldenstand:
Bei differenzierter Betrachtung und Herausrechnung der Schulden für kostenrechnende Einrichtungen reduzieren sich die Verbindlichkeiten für den „Übrigen Haushalt“ im Rechnungsjahr 2013 auf 330.000 Euro was einer Pro-Kopfverschuldung von  ca 94 Euro gleichzusetzen wäre. Dieser Nettoschuldenstand würde sich ergeben, hätte man die Investitionen in Kanal und Wasser nicht über den Gemeindehaushalt abgewickelt, sondern sich einem entsprechendem Zweckverband (z.B. AZV / Abwasser oder Berglerner Gruppe bei Wasser Thalheim) angeschlossen.

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Schuldenentwicklung                                               

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Pro-Kopfverschuldung

Statistische Daten:
Statistische Zahlen geben Aufschluss über die Zusammensetzung unserer Gemeinschaft. Die besondere Situation Fraunbergs im näheren Einzugsbereich Münchens und des Flughafens bietet Chancen, bringt aber auch viele Herausforderungen mit sich. Im Gegensatz zu vielen anderen Regionen in der Bundesrepublik aber auch im Norden Bayerns, zeigen bei uns die Wachstumsfaktoren nach oben. Einwohnerzuwachs, Geburten (im Verhältnis zu den Sterbefällen), Zuzüge (im Verhältnis zu den Wegzügen) oder die Anzahl der bei uns gemeldeten Kraftfahrzeuge, erfahren einen steten Anstieg. Entgegen vielfältiger Aussagen, hat sich der Einwohnerzuwachs in den letzten 10 Jahren aber nur moderat gesteigert. Ein jährlicher Zuwachs um ca. 0,7% oder in absoluten Zahlen ausgedrückt, 241, ergibt eine notwendige Größe, die zur Aufrechterhaltung und zum wirtschaftlichen Betrieb vielfältiger Einrichtungen erforderlich ist. Hier die Diagramme:

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Einwohnerentwicklung (absolut)                               

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Einwohnerentwicklung (Veränderung in %)

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Geburten und Sterbefälle                                         

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Zuzüge / Wegzüge

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Einwohnerveränderung im Vergleich (Landkreis)     

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Zahl der gemeldeten Kraftfahrzeuge

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Sozialversicherungspflichtig  Beschäftigte                                  

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Konfessionszugehörigkeiten

Kinderhaus und Grundschule:
Bürgermeister Wiesmaier bezeichnete das Kinderhaus St. Florian und Grundschule Fraunberg als „Erfolgsmodell“.

Kinderhaus St. Florian
Mittelfristig soll das Kinderhaus St. Florian zu einem Familienzentrum umgebaut werden. Es wurde ein Ausschuss ins Leben gerufen, der die „Anschwung Initiative“ Familienzentrum Fraunberg begleitet und unterstützt.

Grundschule Fraunberg
Wiederum bewegte sich die Schülerzahl knapp über der Grenze der Teilungsfähigkeit (1 und 2. Klasse = 29 Schüler, 3. und 4. Klasse = 30 Schüler). Klassenstärken von unter 20 und die Verteilung auf die zwei Schulstandorte waren so möglich.

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Belegung Kinderhaus St. Florian             

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Erweiterung der Angebotspalette: vom Kinderhaus zum Familienzentrum

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Schüler an unserer Schule                                       

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Schüler an anderen Schulen

Kostenrechnende Einrichtungen:
Wasserversorgung Maria Thalheim
Im Februar wurde der Notverbundes zur Wasserversorgung zwischen der Thalheimer Anlage und dem Wasserzweckverband Holzland in Betrieb genommen. Somit ist auch bei einem Störungsfall die Wasserversorgung ohne Unterbrechung  von dem anderen Versorgungsgebiet her gegeben.
 
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Inbetriebnahme Notverbund                                    

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Wasserverbrauch  (Wasserversorgung Maria Thalheim)

Kanalisation und Kläranlage:
Bürgermeister Wiesmaier erläuterte den Begriff der „Einwohnergleichwerte“. Unsere Abwasseranlage hat mit 95% Kapazitätsauslastung nur noch wenig Spielraum nach oben. Derzeit werden gemeinsame Überlegungen mit Wartenberg bezüglich Zusammenarbeit auf dem Abwassersektor angestellt und mögliche Synergieeffekte geprüft. 
 
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Breitbandertüchtigung:
Die Breitbanderschließung unserer ländlichen Gemeinde wird weiter vorangetrieben. Bürgermeister Wiesmaier zeigte auf, dass von ca. 800.000 Euro zugesagten Fördermitteln noch 600.000 Euro zur Verfügung stehen. Um weitere Investitionsschwerpunkte benennen zu können, ist eine Markterkundungsstudie in Auftrag gegeben. Wiesmaier dankte der Maria Thalheimer Bürgerschaft für die großartige Unterstützung bei den Veranstaltungen in Maria Thalheim zur Vertragsunterzeichnung und zur Inbetriebnahme des VDSL-Standards.
 
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Vertragsunterzeichnung mit Telekom                       

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Inbetriebnahme Highspeed-DSL

Gemeindestraßen / Radwege:
Der Bürgermeister erläuterte, dass im nächsten Jahr die Gemeindeverbindungstraße Felben - Pesenlern in Zusammenarbeit mit der Nachbarkommune Wartenberg erfolgen soll. Mittlerweile wird vom Straßenbauamt ein Zuschuss in Höhe von 600.000 Euro (= 67% bei Vollausbau) in Aussicht gestellt.
Der Vollausbau der Gemeindeverbindungsstraße von Fraunberg nach Kleinthalheim scheitert nach wie vor an der Verfügbarkeit von notwendigen Grundstücksflächen. Mit einem Zuschuss für diese Maßnahme wäre deshalb vom Straßenbauamt nicht zu rechnen.
Beim Bau der Radwege an der Staatsstraße 2082 von Tittenkofen nach Erding und an der ED20 von Reichenkirchen über Grucking nach Unterstrogen steht zunächst die Gemeinde mit dem erforderlichen Grunderwerb in der Pflicht. Bürgermeister Wiesmaier wird diesbezüglich mit den Grundstückseigentümern Gespräche führen.
Zur geplanten Nordumfahrung (ED99) liegen derzeit noch bis 12. November die Pläne in unserer Gemeindekanzlei zur Einsichtnahme aus.

Dorfentwicklung Reichenkirchen:
Auf der Bürgerversammlung in Grucking bedankte sich Bürgermeister Wiesmaier bei den Reichenkirchener Bürgern für ihr Verständnis beim gegenwärtigen Bau des Gehweges für Schüler zum Sportgelände und der damit verbundenen  Straßensanierung.
Der Neubau des Leichenhauses ist mittlerweile über den Rohbaustatus hinaus und wird bald abgeschlossen sein.
   
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Leichenhaus Reichenkirchen (Plan)                        

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Leichenhaus Reichenkirchen (Stand 3. Okt-woche)     

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Gehwegbau zur Sportstätte und Parkplätzen

Gemeindezentrum Fraunberg:
Die Planungen am Gemeindezentrum Fraunberg befinden sich in der Endphase. Bürgermeister Wiesmaier erläuterte die Gründe für diesen Schritt: Die heutigen Anforderungen an ein modernes Rathaus mit Gemeindekanzlei sind in dem bestehenden Gebäude nicht integrierbar. Barrierefreiheit, Wahrung der Vertraulichkeit (Großraumbüro), Anforderungen an EDV-Technik und vieles mehr sind Voraussetzung um auch in Zukunft dem Status einer selbstständigen Kommune gerecht zu werden und diese als solche erhalten zu können. Die freiwerdenden Räumlichkeiten können in das entstehende Familienzentrum integriert werden und bieten Luft für zukünftigen Bedarf. Bisher kann mit 427.000 Euro Zuschuss gerechnet werden, die komplette Maßnahme ist mit 3,5 Millionen veranschlagt
 
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Planskizze                                                                

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Planzeichnung vor dem Baugelände

Landrat Martin Bayerstorfer:
Diesmal war Landrat Martin Bayerstorfer bei der Versammlung in Fraunberg zu Gast. Er zollte unserer Kommune Lob und bescheinigte, dass sie im Landkreis als stark und aktiv wahrgenommen wird „und ich darf noch hinzufügen, erfolgreich“, so der Landrat. Er zeigte sich positiv überrascht über die vielen Anwesenden und wertete dies als einen Beweis dafür: „dass sich die Menschen hier wohlfühlen“.
In seinen Ausführungen streifte er unter anderem die positive Finanz- und Wirtschaftssituation unserer Region. Der Landkreis Erding habe sich in den letzten 10 Jahren aus dem Mittelfeld heraus zu den interessantesten Regionen der Republik entwickelt. Arbeitslosenquote, finanzielle Ausstattung der Kommunen, Altersdurchschnitt der Bevölkerung und viele soziologische Aspekte mehr, bewegen sich auf bestem Niveau. Allerdings bringt viel Licht auch unvermeidlichen Schatten und so muss festgestellt werden, dass Wohnraum bei uns „am teuersten und am knappsten ist“, resümierte Bayerstorfer.
Ein besonderes Augenmerk widmete er der aktuellsten und dringendsten Aufgabe, der unsere Landkreise seit geraumer Zeit gegenüberstehen: den weiter steigenden Flüchtlingszahlen. Diese Herausforderung sah er als „gemeinsame Aufgabe“ und „Christenpflicht“ und stellte dabei die vielen freiwilligen Helfer aus unserer Gemeinde heraus, die sich um gestrandete Menschen in Grucking kümmern. Um weitere angekündigte 200 bis 300 Asylbewerber für den Landkreis Erding auch über den Winter unterbringen zu können, wurde die Berufsschulturnhalle zweckentfremdet und als Notquartier eingerichtet. Die Vorwarnzeit zwischen Ankündigung und Eintreffen der Asylbewerber beträgt mittlerweile kaum noch 24 Stunden, so der Landrat. Zum Teil sei die angespannte Situation auch darauf zurückzuführen, dass über Schleußer Viele unberechtigterweise bei uns ankommen, deren Asylgesuch keinen Erfolg haben kann. Zur Verschärfung der Unterkunftssituation tragen auch diejenigen bei, deren Asylantrag bereits anerkannt wurde, die aber noch immer Asylunterkünfte belegen, obwohl sie bereits eine Wohnung in einem Privathaushalt belegen könnten.

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Ein weiteres den Landkreis in seiner Zuständigkeit betreffendes Thema sorgte zunächst für Erheiterung die aber bald in Ärger umschlug. Ein Landwirt wollte wissen, wie zu verfahren sei, wenn Biber mit ihren Bauwerken Äcker und Wiesen überfluten und erheblichen wirtschaftlichen Schaden anrichten. Die Ausführungen des Landrates, dem in dieser Sache die Hände gebunden sind, sorgten für Unverständnis und Missmut ob des dem Wildtier eingeräumten Naturschutzstatus.
Viele der Anwesenden reagierten ungläubig als ihnen aufgezeigt wurde, welche Verfahrensschritte gegangen und Vorschriften eingehalten werden müssen, bis eine Fang- oder Abschussgenehmigung erhalten werden kann. Landrat Martin Bayerstorfer machte klar, sich über diese Gesetzeshürden nicht hinwegsetzen zu können. Dazu wäre ein Bundestagsbeschluss erforderlich und für diesen finde man derzeit keine Mehrheit. Der Biber wurde in den 1960er Jahren vom Bund Naturschutz wieder nach Deutschland geholt und hat sich mittlerweile so vermehrt, dass er in vielen Gebieten nicht zu Unrecht als Plage wahrgenommen wird.

Im Anschluss an die Vorträge wurde den Bürgern Gelegenheit zu Wortmeldungen gegeben. Diese wurden zu den Verschiedensten Gemeindethemen auch wahrgenommen. Bürgermeister Wiesmaier betonte, dass die Bürgerversammlung beileibe nicht die einzige Gelegenheit sei, sich einzubringen. Eine Vielzahl von Plattformen über Gemeinderatssitzungen, Ausschüsse, Zukunftswerkstätten, Gemeindeentwicklung, Bürgermeistersprechstunde u.v.m. bieten sich an.
In einer der nächsten Gemeinderatssitzungen werden die Wortmeldungen der Bürgerversammlungen in einem eigenen Tagesordnungspunkt behandelt. R.H.

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Veranstaltung in Fraunberg                                     

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Veranstaltung in Maria Thalheim

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Veranstaltung in Grucking
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