- Bürgerkommune Fraunberg -

28. Januar 2018

Fraunberg - 2. Bürgermeister Hans Rasthofer musste beim zweiten Neujahrsempfang der Gemeinde Fraunberg ans Mikrofon und die Stelle des erkrankten Bürgermeister Hans Wiesmaier einnehmen. An diesen richtete er sogleich die besten Genesungswünsche und beauftragte Bürgermeistergattin Brigitte sie ihm persönlich zu überbringen.

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Foto: R.H.

Der Bürgersaal im Gemeindezentrum war bis auf den letzten Platz mit vielen Entscheidungsträgern aus und in unserer Gemeinde gefüllt: aus dem politischen Bereich sowie mit Vertretern von Kirche, Schule, Kinderhaus und Verantwortlichen in Vereinen und Organisationen.
Ein besonderer Gruß ging an Staatsministerin für Umwelt und Verbraucherschutz Ulrike Scharf, 1. Stellvertretender Landrat Jakob Schwimmer, die fast vollzählig anwesenden Gemeinderäte sowie an Diakon Christian Pastötter und Dieter v. Fraunberg als Vertreter der Ev. Lutherischen Kirche.
Ebenfalls besonders begrüßte Rasthofer die anwesenden Mitarbeiter der Verwaltung und des Bauhofes und die Vertreter der Presse.
Eine ganz besondere Erwähnung und Gruß wurde den Trägern der Bürgermedaille und den Preisträgern „Der Fraunberger“ zuteil.
Die Grundschule Fraunberg war durch Schulleiterin Gisela Leitsch und Elternbeiratsvorsitzende Gisela Liebl vertreten, das Kinderhaus St Florian repräsentierten Kinderhausleiterin Anita Steinbichler und stellvertretende Elternbeiratsvorsitzende Claudia Scharf.
Ein weiterer Gruß ging an die Vorsitzenden der Pfarrgemeinderäte und die Kirchenpfleger und an Kathrin Wiesmaier als Pfarrverbandsratsvorsitzende.
Einen ebenso herzlichen Gruß richtete Rasthofer an die Vertreter der Vereine sowie aus dem landwirtschaftlichen Bereich an die Ortsobmänner und die Vertreterinnen der Landfrauen.
Rasthofer dankte allen Anwesenden für die geleistete Arbeit und resümierte: „Vieles ist bei uns noch möglich und selbstverständlich, weil ihr eure Aufgabe ernst nehmt“. Er stellte hierbei die Jugendarbeit in den Vereinen heraus und erinnerte an viele unsere Gemeinde prägende Ereignisse, vom Säubern des Badeweihers bis hin zum Kräuterbuschenverkauf.

Diakon Christian Pastötter erwähnte die gute Verbindung zwischen Gemeinde und Kirche und zeigte sich dankbar dafür.
Das Gebet von Antoine de Saint-Exupéry, „Herr, ich bitte nicht um Wunder und Visionen, sondern um Kraft für den Alltag“, nahm er zum Anlass um darauf hinzuweisen, dass man sich von der Fülle der Aufgaben nicht erdrücken lassen darf.

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Foto: R.H.

Pastötter empfahl: „mit bayrischer Gelassenheit und Bodenständigkeit an die Dinge heranzugehen“. Niederlagen und Misserfolge gehören zum Leben und daran kann man auch wachsen, resümierte er.
Die Gemeinde Fraunberg wusste er auch für 2018 gut aufgestellt und sah sie auf einem guten Weg. Für die am 25. Februar stattfindenden Pfarrgemeinderatswahlen und am 18. November Kirchenverwaltungswahlen, wünschte er sich, dass sich genügend Leute finden, die sich zur Kandidatur bereit erklären.

Stellvertretender Landrat Jakob Schwimmer hatte mit einem ironischen und doch anerkennenden Unterton das neue Gemeindezentrum im Visier. „Als ich hier ankam, wusste ich nicht, ob ich vor dem Oval Office oder im Kreml gelandet bin“, meinte er und fügte sogleich bewundern hinzu: „Es ist schon gewaltig, was die Gemeinde Fraunberg hier auf die Beine gestellt hat“.
Der stellvertretende Landrat überbrachte die besten Grüße von Landrat Martin Bayerstorfer und nahm zu Angelegenheiten des Landkreises Stellung. Auch er ging auf das Gebet des französischen Dichters ein und leitete daraus ab, dass die anstehenden Aufgaben des Landkreises kein Abwarten oder Aufschieben erlauben.

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Foto: R.H.

Schwimmer erwähnte in diesen Sinne Themen wie die Nordumfahrung oder das Kreiskrankenhaus. Zu Letzterem bekannte er sich - auch bei zu prognostizierten jährlichen Defiziten von 2 bis 2,5 Mio. Euro und bekräftigte: „Hier geht’s nicht darum, ob der Landkreis was draufzuzahlen hat, hier geht’s um die Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger“.
An die Gemeinden appellierte er, weiterhin zusammen zu halten und gestellte Aufgaben gemeinsam zu lösen. Den Sektor Bildung, der den Landkreis als Sachaufwandsträger für die weiterführenden Schulen trifft, führte er beispielhaft an, um Verständnis für die von den Gemeinden aufzubringende Kreisumlage zu wecken. Dabei richtete er einen großen Dank an Bürgermeister Hans Wiesmaier, der in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Bayerischen Gemeindetages für den Landkreis Erding stets daran mitwirkt, eine gute Lösung zu finden. „Und die kommt zustande, auch wenn der Landrat mit zwei Stellen hinter dem Komma rechnet und Wiesmaier mit vier“, meinte der stellvertretende Landrat mit einem zwinkernden Auge.

Staatsministerin Ulrike Scharf fühlte sich sichtlich wohl in ihrer Heimatgemeinde und schickte bei dieser Gelegenheit die besten Genesungswünsche an den Bürgermeister.
„Ich bin froh, heute dabei sein zu dürfen“, rief sie den Anwesenden zu und ermunterte sie: „Wir müssen weiter gemeinsam unsere Zukunft gestalten, stark verwurzelt und heimatverbunden“.

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Foto: R.H.

Scharf nahm in ihrem Grußwort zu Themen der Landes- und Bundespolitik Stellung und beklagte in diesem Zusammenhang die schleppende Regierungsbildung auf Bundesebene. Sie erinnerte die Parteien an ihre Verantwortung vor dem Wähler und erwartete, dass dieser Prozess bald positiv abgeschlossen sein werde.
Im Hinblick auf das zukünftige Bayern war die Staatsministerin voller Zuversicht und führte hierbei die herausragende Bilanz des Freistaat ins Feld: Eine Arbeitslosenquote von 2,9 % (LKr ED = 1,6 %, Jugendarbeitslosigkeit quasi gegen 0 %), eine Wirtschaftskraft von der andere Länder nur träumen können oder Finanzeinnahmen in Rekordhöhe, die 2018 eine Schuldentilgung von 1,5 Milliarden Euro erlauben, führte sie als Beweis für die einmalige wirtschaftliche Stellung Bayerns an.
Auch in punkto Bildung sah die Ministerin den Freistaat gut aufgestellt und erwähnte in diesem Zusammenhang, dass Bayern eines der innovativ stärksten Länder in der Welt sei und dies in einem großen Maße die Voraussetzung für unseren dauernden Erfolg darstelle.
Einen großen Teil ihrer Ansprache widmete sie dem in ihrem großen Aufgabenbereich liegenden Themen: Natur und Naturschutz. Scharf machte dabei deutlich, dass dies laut einer Erhebung auch bei den Menschen den ersten Platz einnehme.
„Boden und Wasser sind unsere wertvollsten Ressourcen und nicht vermehrbar, wir müssen sie für unsere Kinder und Enkel bewahren“, machte die Ministerin deutlich. Sie zeigte in diesem Zusammenhang auf, dass es unumgänglich ist, den Flächenverbrauch einzudämmen und in stärkerem Maß verfügbare Flächen innerhalb von Ortschaften zu nutzen.
Der Behauptung eines wichtigen westlichen Staatsoberhauptes, dass der Klimawandel nur eine chinesische Erfindung sei, trat sie mit einem Lächeln, vor allem aber vehement entgegen. Scharf führte als Gegenbeweis die jüngsten Ereignisse in unseren Breiten, von der Gletscherschmelze bis zu den Hochwassern in Simbach und auch in unserem Landkreis an und bezeichnete den Klimawandel und die weltweite Umweltzerstörung als Ursache dafür.
„Wir müssen uns anpassen und darauf reagieren“, verlangte die Staatsministerin für Umwelt und Verbraucherschutz und empfahl: Hochwasserschutz gehört auf die Tagesordnung einer jeden Kommune“.
In diesem Zusammenhang erwähnte sie, dass die Gemeinde Fraunberg auch hierbei Vorreiter sei und sich für ein Förderprogramm für 40 Pilotkommunen beworben habe, welches Hochwasserschutz in speziellen Regionen fördert.

Aber auch einem funktionierenden Gemeinwesen und welche wichtige Rolle ehrenamtliches Engagement hierbei einnimmt, widmete die Ministerin einen großen Teil ihrer Rede. „Wenn es uns gut geht, lehnen wir uns gerne zurück“, mahnte sie, bekräftigte aber gleichzeitig, dass in Bayern 47 % ehrenamtlich engagiert sind - „und hier im Saal wahrscheinlich alle“, fügte sie als Reminiszenz an die Anwesenden hinzu.

Das Gemeindeorchester Fraunberg war in Vollbesetzung angetreten und erfreute die Gäste mit klassischer Musik zwischen den Ansprachen.
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Foto: R.H.

Den würdigen Abschluss des Neujahrsempfanges bildete die Bayernhymne, deren drei Strophen von den über 100 Anwesenden bei Orchesterbegleitung gesungen wurden. Text: R.H.

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