16. März 2011

Zur Jahreshauptversammlung des Gemeindeentwicklungsvereins Fraunberg e.V. wurde für Mittwoch, 16. März, ins Gasthaus Rauch in Grucking geladen.
1. Vorsitzender Hans Rasthofer und Bürgermeister Hans Wiesmaier konnten über 40 Mitglieder und interessierte Gemeindebürger im Saal des Gasthauses begrüßen, darunter auch Monika Hierl vom Amt für Ländliche Entwicklung, den uns zur Seite gestellten Soziologen Dr. Klaus Zeitler, unseren Planer Jakob Oberpriller aber auch die beiden Referenten Gerhard Hilger von der örtlichen Volks- und Raiffeisenbank und  Kreishandwerksmeister Rudi Waxenberger. Rasthofer brachte mit einem kurzen Rückblick auf das vergangene Jahr 2010 und einer Vorschau auf die geplanten Aktivitäten des Vereins einen anschaulichen Einblick in dessen Wirken und Selbstverständnis. Besonders hob er den Informationsbesuch im Elsass in der Communauté de Communes du Canton de Villé und die Teilnahme an der Jahresversammlung des Netzwerkes „Nachhaltige Bürgerkommune“ in Nürnberg hervor. Weiterhin lobte er das Engagement des Gemeindeentwicklungsvereins bezüglich DSL Ausbau in der Gemeinde und zeigte sich erfreut, dass diese Arbeit in Kürze ihre Früchte zeigen wird.
Die Sprecher der bereits agierenden Gruppen berichteten über den Stand der jeweiligen Projekte. Für den Gemeindebereich Grucking, in dem derzeit die sichtbarsten Maßnahmen vollzogen werden, berichtete Maria Pfeil. Sie konnte die baldige Aufnahme der über den Winter eingestellten Arbeiten sowie deren absehbaren Abschluss verkünden.
Raphael Hackl stellte die mittlerweile erhältliche Broschüre zum Fraunberger Panoramaweg vor und berichtete über verschiedene Exkursionen zum Thema „Nahversorgung“, in die einschlägige Gewerbetreibende mit eingebunden waren. Die Inangriffnahme der Fraunberger Ortsmitte und der Einstieg in die Planungen mit einer vorhergehenden Bestandsaufnahme wurden in der späteren Fragestunde von Frau Hierl bestätigt.
Rasthofer machte klar, dass als nächste Maßnahme in Reichenkirchen die Parkplätze an der Lohkirchnerstraße in Angriff genommen werden. Darüber hinaus soll der Ausbau des Dorfplatzes vorangetrieben werden. Mit einer Veranstaltung im Frühjahr, soll die Reichenkirchner Bürgerschaft in die Gestaltung einer optimierten  Fußläufigen Verbindung vom Sportplatz zur Ortsmitte (Schule) eingebunden werden.
Bürgermeister Hans Wiesmaier versuchte in seinem Referat den Begriff der „nachhaltigen Bürgerkommune“ weiter publik zu machen. Er war sich darüber im Klaren, dass er für manchen noch „abstrakt“ erscheinen möge und versuchte in mit „Freiwilligkeit“ und „Bürgerliches Engagement“ zu umschreiben. Zudem erinnerte er daran, dass die Gemeinde Fraunberg aufgrund dieses Tuns und entsprechender Vorarbeit „sehr viel von öffentlichen Geldern umsetzen kann“. Für den Gemeindeentwicklungsverein, als Instrument zur Umsetzung bürgerlicher Beteiligung, sah er ein großes Aufgabenfeld und ermunterte die Verantwortlichen so weiter zu machen und wie bisher zusammen zu halten.
Dr. Klaus Zeitler erläuterte verschiedene bereits initiierte Projekte, die nur mit freiwilliger Unterstützung durch die Bürgerschaft gelingen können. Darunter fallen Aktionen, die mit den Begriffen „Lesepaten“, Ramadama“, „Demographischer Wandel in der Gemeinde“ oder „Verbessern der Informationspolitik“ knapp aber passend umschrieben sind. Dass zu all diesem, die Unterstützung durch das Amt für Ländliche Entwicklung, sowohl in ideeller als auch in finanzieller Hinsicht erforderlich sei aber auch gegeben wird, vergas Zeitler nicht zu erwähnen.
Die Versammlung stand diesmal unter dem Motto „Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe – Die Gemeinde Fraunberg als Standort von Gewerbe und Handwerk“. Zu diesem Thema waren Fachleute aus der heimischen Wirtschaft zugegen, die in Person des Gewerbevereinsvorsitzenden Gerhard Hilger und Kreishandwerksmeister Rudi Waxenberger Rede und Antwort standen.
Hilger warb dafür, den Gewerbeverein noch stärker in die Gemeindeentwicklung mit einzubinden. Mit der Beteiligung am Fraunberger Adventsmarkt und der daraus resultierenden Spende an das Fraunberger Kinderhaus, der finanziellen Mitwirkung an der Erstellung des Gemeindekalenders oder der Beschaffung der neuen Ortspläne für die drei Informationstafeln, konnten bereits wichtige Markierungen gesetzt werden. Große Beachtung fand bei den Anwesenden die Vorstellung des Gewerbeverein Projekts „Vorteil Fraunberg“, in dem über ein Bonusheft bei Aufträgen an heimische Betriebe beachtliche Rabatte erzielt werden können. Weitere Unterstützung für das Projekt „Bürgerkommune“ durch den Gewerbeverein konnte Hilger durch die Ankündigung von sogenannten „Schnuppertagen“ in einheimischen Betrieben für Grundschüler, vorrangig aus den 4. Klassen geben. Hier soll in Gruppen von drei bis vier Schülern schon frühzeitig die Gelegenheit zur Erkundigung der realen Betriebswelt gegeben und so Interesse geweckt werden.
Kreishandwerksmeister Rudi Waxenberger erläuterte, dass von den derzeit 7700 Betrieben im Landkreis Erding jeder dritte ein Handwerksbetreib sei. Die daraus resultierende Beschäftigtenzahl von 16% und eine Ausbildungsquote von 41% sprächen für die Bedeutung des hiesigen Handwerks. Er beklagte auch in dieser Sparte einen Demographischen Wandel der sich hauptsächlich in Form eines Facharbeitermangels bemerkbar mache.  Verantwortlich dafür wären seiner Einschätzung nach „zu viele Studierende“ und das weit verbreitete Verständnis, Bildung ausschließlich als theoretische Bildung zu definieren. Gerade in seinem Metier sei deshalb oft zu beobachten, dass die praktische Umsetzungsfähigkeit so manchen „Titelträgers“ Fragen aufwirft.  Er begrüßte es ausdrücklich, dass sich eine Gemeinde wie Fraunberg in Verbindung mit dem Gewerbeverein (Bonusmodell) „auf die Hinterfüße stellt“ und zusammen mit den Bürgern versucht, regionale Wirtschaftskreisläufe zu stärken.
Vorsitzender Hans Rasthofer zeigte sich zum Ende der Veranstaltung ob der gebotenen Informationsfülle und der Beteiligung an der abschließenden Diskussion mehr als zufrieden und beschloss die Versammlung gegen 22.00 Uhr.

R.H.
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