- Bürgerkommune Fraunberg -

15. / 19. / 20.  März 2013

Riding / Grucking / Oberbierbach –  Über hervorragende Besucherzahlen konnte sich Bürgermeister Hans Wiesmaier bei seinen Bürgerversammlungen 2013 freuen. Noch mehr Interessierte als im letzten Jahr, waren an den drei Versammlungsorten zugegen um aus erster Hand über gemeindliche Themen informiert zu werden. Insgesamt konnten 293 Bürger registriert werden, die sich auf Riding (89), Grucking (107) und Oberbierbach (97) aufteilten. Im Rahmen einer Präsentation brachte der Gemeindechef einen quasi  „Rechenschaftsbericht“ und stellte dabei die finanzielle Situation der Gemeinde dar. Er zeigte relevante statistische Gemeindedaten auf, erläuterte die derzeitige Situation unserer kostenrechnenden Einrichtungen (Wasserversorgung Maria Thalheim sowie Abwasser und Kanalisation), berichtete über die Auslastung unserer Bildungseinrichtungen (Kinderhaus und Grundschule) und nahm Stellung zum aktuellen „Teilflächennutzungsplan Windkraft“.
Ganz zu Anfang jedoch, wurde eine Gedenkminute für den im letzten Jahr verstorbenen Altbürgermeister Lambert Bart eingelegt. Bart war von 1952 bis 1960
2. Bürgermeister sowie von 1960 bis 1974 1. Bürgermeister der ehemals selbständigen Gemeinde Thalheim und von 1974 bis 1996 1. Bürgermeister der Gemeinde Fraunberg.
In Grucking und Oberbierbach, waren verdiente Feuerwehrmännermänner zu ehren, die bereits 25 Jahre bzw. 40 Jahre im freiwilligen Feuerwehrdienst tätig sind. Es waren dies von der Freiwilligen Feuerwehr Maria Thalheim, Alois Bauer aus Rappoltskirchen (40) und von der Freiwilligen Feuerwehr Reichenkirchen, Rainer Brenninger aus Pillkofen (25), Georg Hintermaier aus Reichenkirchen (25), Franz Karbaumer aus Pillkofen (25) und Hermann Klobensteiner ausTittenkofen (25). Wiesmaier war sichtlich erfreut und gab stolz bekannt, dass in der Gemeinde Fraunberg derzeit ca. 160 Freiwillige Feuerwehrdienst leisten „und wir in dieser Hinsicht gut aufgestellt sind“.

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v.l.n.r. Hermann Klobensteiner, Bürgermeister Hans Wiesmaier, Rainer Brenninger,
Franz Karbaumer und Georg Hintermaier
(Alois Bauer war in Oberbierbach verhindert)

Ebenfalls mit Stolz verwies er darauf, dass im Gemeindebereich während des vergangenen Jahres viele Talente sichtbar wurden, die mit schulischen, beruflichen, musikalischen oder sportlichen Höchstleistungen von sich reden machten und innerhalb Gemeinderatssitzungen bereits geehrt wurden (wir berichteten darüber).

Die finanzielle Situation der Gemeinde Fraunberg

Ein Hauptaugenmerk fällt bei diesen Veranstaltungen der Darlegung der finanziellen Situation der Gemeinde zu. Im Betrachtungszeitraum der laufenden Wahlperiode (2008 bis 2014), sind mehrere erfreuliche Trends auszumachen.

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Bei einem über die Jahre in etwa gleichbleibenden Gesamthaushaltsvolumen um die 7 Millionen Euro, hat sich der Schuldenstand  kontinuierlich nach unten entwickelt.

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Eine Reduzierung der Verbindlichkeiten von 2,68 Millionen Euro im Jahr 2008 auf 1,75 Millionen Euro im Jahr 2012, stellt einen Schuldenrückgang um annähernd 35% dar. Hierbei kann als weiterer Pluspunkt angeführt werden, dass die Zusammensetzung der Schulden als äußerst günstig anzusehen ist, da der Hauptteil auf kostenrechnende Einrichtungen, Kanal und Wasser, entfällt. Damit einhergehend bewegt sich auch die Pro-Kopf-Verschuldung in einem überschaubaren Bereich.

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Eine weitere erfreuliche Entwicklung ist im Bereich der Gewerbesteuer zu beobach-ten. Sicher ist es zu einem großen Teil dem stetig  wachsenden Gewerbegebiet in Tittenkofen zu verdanken, dass sich die Gewerbesteuereinnahmen von 2008 bis 2012 mehr als verdoppelt haben. Investitionen in diesem Bereich, stellen sich im Nachhinein als richtig heraus.

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Als größte Ausgabe im Verwaltungshaushalt des letzten Jahres kann die Kreisumlage mit knapp 1,2 Millionen Euro ausgemacht werden. Aber auch eine erfreuliche Zuführung zum Vermögenshaushalt von 862.142 Euro ist darin enthalten und kündet so von einer finanziell gesunden Gemeinde.

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Im Verwaltungshaushalt bei den Einnahmen ist neben der Gewerbesteuer und den Schlüsselzuweisungen der Einkommensteueranteil die wichtigste Größe.

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Eine beeindruckende Bilanz für eine Gemeinde mit unserer Größenordnung kann auch bei den Investitionen erbracht werden.

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Alleine im Investitionsjahr 2012 wurden 734.389 Euro und im Investitionszeitraum 2011 bis 2012, 15.564.155 Euro für gemeindliche Aufgaben verwendet. Kanal und Kläranlage, Straßenbau, Kinderhaus und Schulen waren dabei die Hauptinvestitionsgebiete. Bei den aufgewandten Mitteln für Dorferneuerung / Dorfentwicklung ist zu beachten, dass eine fast ebenso große Fördersumme von den Zuschussgebern an die Gemeinde Fraunberg ausbezahlt wurde.

Statistische Daten zur Gemeinde Fraunberg

Die Entwicklung der Einwohnerzahlen ist eine wichtige statistische Kenngröße.

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Hier liegt Fraunberg im Vergleich zu den anderen Gemeinden des Landkreises im unteren Mittelfeld und befindet sich bei einem absoluten Einwohnerzuwachs von 205 Personen in den letzten zehn Jahren in einem gesunden Bereich. Wie diese Zahl zustande kam, kann aus den Zahlen der Zuzüge und Wegzüge sowie der Geburten und Sterbefälle abgeleitet werden.

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An der Zusammensetzung der Bevölkerung nach Konfessionen, kann man ersehen, dass auch kleine ländliche Gemeinden wie Fraunberg einem Globalisierungsdruck unterliegen und sich die Zusammensetzung der Gesellschaft geringfügig verändert.

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Eine Begründung für den stetig anwachsenden Verkehr liefert die Statistik zu den angemeldeten Fahrzeugen.  Demnach waren im Jahre 2012 in der Gemeinde Fraunberg 3181 Fahrzeuge angemeldet, das sind fast so viele Fahrzeuge wie Einwohner (3546).

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Kinderhaus und Grundschule

Kinderhaus St. Florian Fraunberg und Grundschule Fraunberg sind beides „Erfolgsmodelle“, so der Bürgermeister. Die Investitionen der letzten Jahre zeigen Wirkung und sorgen für eine optimale Auslastung. Das Kinderhaus ist derzeit mit 150 Plätzen belegt und hat in den Bereichen Kindergarten und Kinderhort noch Kapazität nach oben.

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Die Grundschule ist auf die beiden Schulstandorte Reichenkirchen und Maria Thalheim aufgeteilt. Aktuell befinden sich 129 Schüler in acht Klassen die laut gesetzlicher Regelung eine Gesamtkapazität von 236 Schülern aufnehmen könnten. Günstigerweise bewegen sich die Schülerzahlen immer noch in einem Bereich, der die Klassenteilung gerade noch erlaubt.

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244 Schüler besuchen derzeit andere Schulen.

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Kostenrechnende Einrichtungen

Auch auf die wichtigsten Daten unserer Kostenrechnenden Einrichtungen kam Bürgermeister Wiesmaier zu sprechen. Die für den Maria Thalheimer Bereich zuständige Wasserversorgung, stellte in den Jahren 2010 / 2011 / 2012 insgesamt 232.175 cbm Wasser für die Verbraucher zur Verfügung. Dies entspricht einem Durchschnitt von 77.400 m3/Jahr, wobei die wasserrechtliche Erlaubnis ist für eine Fördermenge von 100.000 m3/Jahr erteilt wurde. Technisch könnten sogar 275.000 m3/Jahr gefördert werden. Das Diagramm zeigt den Wasserverbrauch der letzten fünf Jahre.

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Unsere Kläranlage mit ihrer wasserrechtlichen Erlaubnis für 3.600 sogenannte „Einwohnergleichwerte“ hat bei derzeit 3.433 angeschlossenen Einwohnern eine
Kapazitätsauslastung von 95% erreicht. Pro Jahr werden in der Kläranlage knapp 130.000 m3 Abwasser behandelt. Eine Erweiterung der Kapazität wär jederzeit durch Investitionen in den technischen Teil der Anlage möglich. Eine unumgängliche Investition an der Kläranlage in nächster Zeit, wird die Errichtung eines Klärschlammbehälters sein. Eine kostengünstige Form als betoniertes Lagerbecken wird mit ca. 100.000 Euro zu Buche schlagen und noch 2013 verwirklicht werden.

Windkraft im Landkreis Erding

Aus aktuellen Gründen ging Wiesmaier auf den „Teilflächennutzungsplan Windkraft“ ein. Mit aussagekräftigen Karten des Landkreises zeigte er auf, wo Windkraftanlagen ohne Teilflächennutzungsplan errichtet werden könnten (Bezugsflächen
Windkraft …), welche Einschränkungen sich durch den Teilflächennutzungsplan ergeben (Potentialflächen Windkraft …)  und wie dies in sechs sogenannte „Clustern“ zusammengefasst wurden (Clusterzonen Windkraft …).

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Bei der Ridinger Veranstaltung war auch der Erdinger Landrat Martin Bayerstorfer anwesend. Er berichtete von einem „sehr deutlich wachsenden Landkreis“, dessen Einwohnerzuwachs mit ca. 1500 / Jahr angegeben werden kann und der in diesen Tagen die Einwohnermarke 130 000 erreichen wird.

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Die Ausführungen des Landrates waren hauptsächlich den Themen Schule und Windkraft gewidmet. Er erinnerte bei dieser Gelegenheit daran, dass der von allen 26 Bürgermeistern des Landkreises unterstützte „Teilflächennutzungsplan Windkraft“ auf einem guten Wege sei. Dieser ist erforderlich, um einen weitreichenden „Privilegierungstatbestand“ einschränken zu können. „Wenn die Gemeinden diesen Teilflächennutzungsplan nicht erlassen, darf quasi überall gebaut werden“, so Bayerstorfer. Durch die Errichtung einer Projektvorbereitungsgesellschaft soll erreicht werden, dass Windkraftanlagen im Landkreis Erding zusammen mit Kommunen, Bürgern und EVU’s realisiert werden soll damit eine zu erwartende Gewinnabschöpfung auch in der Region bleibt.

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Bürgerversammlungen  in Riding

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Bürgerversammlung in Grucking

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Bürgerversammlung in Oberbierbach

Einen Referent zum Thema schnelles Internet, war auf der Veranstaltung in Oberbierbach zugegen. Dipl.-Ing. Michael Himmlestoß von der Firma IK-T, berichtete über den aktuellen Stand der Breitbanderschließung der Gemeinde Fraunberg, die hauptsächlich im Thalheimer Gemeindegebiet unzureichend ist. Die Firma IK-T  ist für die Gemeinde Fraunberg tätig und erörtert die Fördervoraussetzungen um  Zuschüsse aus dem neuen Breitbandförderprogramm Bayerns zu erhalten.

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Dipl.-Ing. Michael Himmlestoß von der Firma IK-T  

Himmelstoß berichtete zum Stand der Entwicklung in der Gemeinde und machte deutlich, dass „unterschiedliche Ausbauzustände“ durch Privatisierung im Breitbandbereich entstanden sind und dadurch gerade der ländliche Raum ins Hintertreffen geraten ist. Er war davon überzeugt, dass an einer kabelgebundenen Lösung kein Weg vorbei gehe, da „Funk nicht alle Bereiche abdeckt“. Die Messlatte im neuen Förderprogramm liegt bei einem Bedarf von 30 – 50 Mbit/s, welche im zu erschließenden Versorgungsgebiet von mindestens fünf Firmen als Bedarf nachgewiesen werden muss. Eine weitere flächendeckende Ausbauhürde ist in der Tatsache zu sehen, dass im Thalheimer Gemeindegebiet zwei Vorwahlbereiche existieren. Man ist deshalb im östlichen Bereich (Vorwahlbereich 08084) von Verbesserungen im Inninger Gemeindegebiet abhängig. Mit dem Bau des Radweges an der B388 soll jedoch auch hier eine Glasfaserleitung verlegt werden und schnelles Internet in diesen Gemeindeteil bringen. Himmelstoß machte deutlich, dass die Beantragung ins Förderprogramm zu kommen, sich noch bis ins nächste Jahr hinziehen wird und erst 2014 der Thalheimer Bereich sachgerecht versorgt werden kann. Bürgermeister Hans Wiesmaier zeigte auf, dass von Seiten der Gemeinde „diese Thematik nun schon seit 2005 bearbeitet wird, obwohl wir nicht zuständig sind“. Er verwies darauf, dass dieser Weg (Förderprogramm) gegangen werden müsse, da andernfalls mit rechtlichen Konsequenzen zu rechnen wäre. „Ein 19-Punkte-Programm ist abzuarbeiten um den Antrag auf Förderung zu stellen“, berichtete der Gemeindechef, der mit seiner Verwaltung bei dem komplizierten Vorgang auf die Unterstützung der Firma IK-T angewiesen ist.

Auf allen drei Veranstaltungen nahmen Bürger die Gelegenheit wahr und brachten sich mit vielen Wortmeldungen fragend und teilweise auch schon mit konkreten Lösungsvorschlägen ein. Vorherrschende Themen waren der Rathausbau und die Gestaltung der Ortsmitte in Fraunberg der Lagerhausbau und die Strogenbrücke in Riding, die Nordumfahrung und der geplante Ausbau der Gemeindestraßen aber auch Fragen zu DSL und den Planungsstand bei den Windrädern. In einer der nächsten Gemeinderatssitzungen werden die Wortmeldungen der Bürgerversammlungen in einem eigenen Tagesordnungspunkt behandelt. R.H.
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