- Bürgerkommune Fraunberg -

06. und 13. November 2014

Fraunberg – Der Lehrplan für den HSU (Heimat- und Sachunterricht), sieht einen Einblick in die vielfältigen Aufgaben einer Gemeindeverwaltung vor. Unsere Grundschüler der vierten Klassen aus Reichenkirchen mit Klassenlehrerin Carolin Hager und Maria Thalheim mit Klassenlehrerin Miriam Klenner, statteten deshalb unserem Gemeindeoberhaupt und seinen Mitarbeiter/innen einen Informationsbesuch ab. Empfangen wurden sie von Bürgermeister Wiesmaier, der Schüler und Lehrkräfte herzlich im Rathaus begrüßte. „Hier im Verwaltungsbereich können wir euch zeigen, wie gearbeitet wird, wer für welchen Bereich zuständig ist oder einfach wie Gemeinde funktioniert“, stellte Wiesmaier voraus.

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Er war auch mit von der Partie, als die Schüler von Ressort zu Ressort weitergereicht wurden.

Erste Anlaufstelle war Verwaltungsleiter Friedhelm Eugel. Als engster Mitarbeiter des Bürgermeisters bereitet er unter anderem die Gemeinderatssitzungen und Ausschusssitzungen vor - und auch nach. Er ist in alle Bauanträge involviert und erläuterte den Besuchern: „Wenn eure Eltern bauen wollen, dann kommen sie zu mir.“ Anhand des aktuellen Bauvorhabens der Gemeinde in Form des Gemeindezentrums, erläuterte er den Vorgang „Planbearbeitung“.

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Mit der maßstäblichen Darstellung des Lageplans, des Grundrissplans und des Ansichtsplans konnte die Viertklässler gut umgehen. Die Bedeutung der verschiedenen Maßstäbe und ihre Umrechnung in die tatsächlichen Längen wurden fehlerfrei bewerkstelligt. „Wie lange dauert denn das?“, wollte ein Schüler wissen, dem mitgeteilt wurde, dass schon zwei Jahre Planungszeit verstrichen sind und mit wohl weiteren zwei Jahren bis zur endgültigen Fertigstellung gerechnet werden müsse.

In der Abteilung Kämmerei erläuterte Irmgard Müller den Gemeindehaushalt. Dass ein in den Einnahmen und Ausgaben ausgeglichener Haushalt vorliegen muss, wurde mit viel Verständnis entgegengenommen.

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Am Einzelplan Schule und den zugrundeliegenden Zahlen konnten die Schüler erfahren, dass im aktuellen Verwaltungshaushalt mit 65.400 Euro Einnahmen und 330.00 Euro Ausgaben zu rechnen sei, die hauptsächlich im Bereich Heizung, Strom, Reinigung oder Schulbus anfallen. Bürgermeister Wiesmaier wollte von den Schülern wissen, ob sie sich eine Vorstellung über den Umfang des Gesamthaushaltes machen könnten. Mit Schätzungen um die 800.000 Euro lagen sie bei einem Zehntel des tatsächlichen Betrages. Müller erläuterte dass jährlich ein Finanzplan erstellt wird und dieser vom Gemeinderat bestätigt werden muss.

Kassenverwalterin Betty Angermaier zeigte auf, welche Vorgänge bei jeder Buchung auf der Ausgabenseite erledigt werden müssen.

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Jede einzelne Kontobewegung wird genauestens registriert und abgelegt. Angermaier konnte den staunenden Kindern sogar den Beleg über die Buskosten ihrer letzten Fahrt zum Schlittschuhlaufen präsentieren. Mit einem Rechnungsbuch aus dem Jahre 1945 wurde der gewaltige Unterschied von damals zu heute und zur Arbeit mit dem PC veranschaulicht. Die Kassenverwalterin machte deutlich, dass hier keine Fehler erlaubt sind. Auch kleinere Beträge müssen bei Unstimmigkeiten geklärt werden. Sie verwies auf die Kontrollinstanzen, beginnend beim Bürgermeister über den örtlichen Rechnungsprüfungsausschuss und den überörtlichen durch das Landratsamt Erding.

Ein weiterer Anlaufpunkt war Georg Neumaier, der hauptsächlich für Standesamt, Einwohnermeldeamt aber auch eine funktionierende EDV verantwortlich ist. Auch er erklärte anhand eines alten Maria Thalheimer Standesamtbuches, dessen erster Eintrag auf den 1. Januar 1876 zurückgeht, den Unterschied zu heute.

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Die handschriftlichen Bucheinträge waren von den Schülern nicht zu entziffern. Ebenso beim Einwohnermeldeamt wurden bis 1997 maschinengeschriebene Karteikarten verwendet, danach hielt auch auf diesem Sektor der Computer Einzug und seit 2009 wird ausschließlich mit EDV registriert. Ein von den Kindern gerne angenommenes Spiel ist die Suche nach ihren Daten anhand von Geburtsdatum, Namen oder Wohnort. Größte Freude wurde bei Vielen geweckt, als sie sich selbst auf einem Bild für den Kinderausweis in einem jüngeren Alter sahen.

Monika Feuchtgruber, zuständig für Gewerbeamt, Steuern und Abgaben, schilderte die verschiedenen Gemeindesteuern und Gebühren. Die Bedeutung des Hebesatzes von 330 für Grundsteuer und Gewerbesteuer wurde anhand verschiedener Beispielrechnungen dargestellt.

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Feuchtgruber erläuterte die Berechnung der Gebühren bei Wasser und Abwasser. Dass es sich hierbei um kostenrechnende Einrichtungen handelt und der Gemeinde daraus kein Gewinn erfahren darf, beeindruckte die jungen Verbraucher am meisten.

Offensichtlich ist das Amtsblatt der Gemeinde auch bei den jüngeren Semestern ein Begriff. Rosemarie Schäffler zeigte auf wie das Informationsblatt zusammengestellt, gedruckt und schließlich in den einzelnen Ortsteilen verteilt wird.

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Auch die Zusammenstellung der vielen Termine im Gemeindekalender und die dafür notwendige Absprache mit den Vereinen interessierte die jungen Gemeindebürger. Viele Fragen tauchten auf, als es um die von der Gemeinde auszustellenden Angelscheine ging. Dass bereits im Alter von 10 Jahren ein Jugendfischereischein erworben werden kann, faszinierte viele der Anwesenden.

Daraufhin ging Bürgermeister Wiesmaier wie versprochen mit den Schülern und Schülerinnen in den Sitzungssaal. Hier sollte eine „Gemeinderatssitzung“ abgehalten werden, in der sie selbst als Gemeinderat fungieren können. Ganz wie in Wirklichkeit stellte der Bürgermeister die „Beschlussfähigkeit“ fest und eröffnete die Fragerunde.

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Die Schüler waren gut vorbereitet und hatten viele Fragen zu den unterschiedlichsten Themen parat. Nach einer kleinen Stärkung wurde die interessierte und gut aufgelegte Gruppe wieder in den Schulalltag entlassen. Ganz sicher wird eine dieses Themengebiet berührende Arbeit mit guten Leistungen bewältigt werden. R.H.
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