- Bürgerkommune Fraunberg -
08. Mai 2014
Fraunberg – „Zeitkapsel“ ist der fachlich richtige Ausdruck für das verzinkte etwa 35 cm lange 4½“ Rohr, ein Doppelgewindenippel, der an beiden Enden Verschlusskappen trägt und so ein dichtes Behältnis darstellt. In diesem sind die aktuelle Tagespresse, alle Münzen der gültigen Währung, ein Auszug des genehmigten Bauplanes und die Urkunde zur Grundsteinlegung eingeschlossen. Und eine derartige Zeitkapsel sollte in einem feierlichen Akt der Grundsteinlegung zum Gemeindezentrum Fraunberg im Grundstein vermauert werden.
Eingeladen hatten Bürgermeister Johann Wiesmaier und der Gemeinderat, die sich über rege Beteiligung aus der Bevölkerung und strahlenden Sonnenschein freuen durften. Wiesmaier nannte diesen 8. Mai 2015 der Grundsteinlegung einen guten Tag für die Gemeinde Fraunberg.
Für stimmungsvolle Einleitung zu dem Festakt, sorgten die Kinder des Kinderhauses St. Florian mit ihrem Ständchen „Wer will fleißige Handwerker sehn, …“, und trugen so dem schon deutlich sichtbaren Baufortschritt Rechnung. Musikalische Begleitung kam von der Kreismusikschule Erding, vertreten durch Bernd Scheumeier und Kurt Müller.
Wiesmaier war in seiner Ansprache sichtlich stolz auf das bereits Geschaffene auf „historischem Grund in der Herzkammer Fraunbergs“. Im Hinblick auf den herzlichen Auftritt der Kinder des Kinderhauses, Fraunbergs Zukunft, freute er sich zusammen mit dem Gemeinderat auf diese Weise „beste Voraussetzungen für künftige Zeiten“ schaffen zu können.
In seinem Blick streifte er über die 1000-jährige Geschichte Fraunbergs, die Erhebung zur Hofmark im Jahre 1483, mit einhergehend die Übertragung der Gerichtsbarkeit, Polizei,-, Steuer-, Münz-, Masse- und Gewichtsrechte etc., und nahm Bezug zur heutigen Grundsteinlegung. Mit dem Bau dieses Gemeindezentrums ist gewährleistet, dass auch in kommenden Zeiten Selbstverwaltung möglich ist. „Lebendige Gemeinden müssen sich selbstverwalten!“, so Wiesmaier.
Der Bürgermeister freute sich besonders, dass auch Landrat Martin Bayerstorfer diesem Festakt beiwohnte. Ein ganz besonderer Gruß ging ebenfalls an Bauoberrätin Monika Hirl vom Amt für Ländliche Entwicklung, die mit ihrem Stab die Entwicklung unserer Gemeinde schon seit Jahren wohlwollend und beratend begleitet und finanziell unterstützt. Ganz bewusst an dritter Stelle begrüßte das Gemeindeoberhaupt seine Mitarbeiter in Verwaltung und Bauhof, die später in diesen Bau einziehen werden. Wiesmaier freute sich auch über den zahlreich anwesenden Gemeinderat, allen voran 2. Bürgermeister Johann Rasthofer und 3. Bürgermeisterin Anna Gfirtner, sowie deren unmittelbare Vorgänger im Amt, „die das Bauwerk in der letzten Legislaturperiode eigentlich zum Laufen brachten“. Architekt Jakob Oberpriller, der mit seinem Büro das Gebäude maßgeblich entwickelte, war an prominenter Stelle mit von der Partie. Ebenso die Vorstände der VR-Bank Taufkirchen-Dorfen, Vorstandsvorsitzender Heinrich Oberreitmeier und die Vorstände Josef Schmid und Gerhard Hilger, die sich mit der VR-Bank-Filiale Fraunberg auf über 200 m2 in das Gebäude eingemietet haben. Sie sind auf ihre Art dafür Garant, „dem Dorfleben und der Region weiterhin ein Gesicht zu geben und es mit zu gestalten“, so der Bürgermeister. Ein weiterer besonderer Gruß galt den Nachbarn, denen Wiesmaier für ihr Verständnis bei den Umständen während der Bauausführung dankte. Als Nachbar bezeichnete der Bürgermeister auch die Kirche Fraunberg, welche durch Diakon Christian Pastötter und Kirchenpfleger Hubert Pfanzelt anwesend war. Ihnen bescheinigte er ein gutes Einvernehmen zwischen Kirche und Kommune, „die stets gemeinsam an einem Strang ziehen“. Die für den Baukörper zuständige Firma Zeiler aus Langengeisling war durch Bauleiter Stefan Kräutler vertreten. Bei dieser Gelegenheit verwies das Gemeindeoberhaupt darauf, dass bei den bisherigen Bauvergaben ausschließlich Firmen der näheren Umgebung zum Zuge kamen. Ein allgemeiner Gruß galt auch allen Fraunberger Gemeindebürgern, die zahlreich anwesend waren.
In einem kurzen Abriss schilderte Wiesmaier den bisherigen chronologischen Verlauf vom Grundstückserwerb im Jahre 2010 über den Beginn der Planungen (2011), dem Abbruch des Woitlanwesens (2012) und den Ersatzhausbau für die Familie Homann (2013) bis hin zur Eingabe des Bauplanes (2014).
Landrat Martin Bayerstorfer beglückwünschte in seiner Ansprache die Gemeinde Fraunberg zu ihrem Schritt sich besser aufzustellen. Den Akt der Grundsteinlegung sah er als „Ausdruck dessen, was in der Gemeinde Fraunberg bereits gelebt wird: „Offen und transparent ihre Entscheidungen darzustellen“. Der Landrat sah in dem neuen Gemeindezentrum eine große Chance das, gemeindliche Zusammenleben besser zu gestalten. Er beglückwünschte alle beteiligten Architekten und Planer, die in Abstimmung mit Vielen eine Lösung gefunden haben. Er war sich sicher, dass die Menschen „dies hier als Treffpunkt und Ortsmitte auch annehmen“.
Nachdem Bürgermeister Wiesmaier den Wortlaut der Urkunde verlesen hatte, wurde die Zeitkapsel in den Grundstein gelegt und vermauert.
Als Handwerker betätigten sich Bürgermeister Johann Wiesmaier, 2. Bürgermeister Johann Rasthofer, 3. Bürgermeisterin Anna Gfirtner und Landrat Martin Bayerstorfer. Diakon Christian Pastötter segnete den Grundstein und den Bau, alle Gäste waren anschließend ins Gasthaus Stulberger zu einem Mittagessen geladen.
„Ein gelungener 8. Mai, der in die Geschichte Fraunbergs eingehen wird“, freute sich Bürgermeister Wiesmaier. Möge nur noch der Wunsch der Kinderhauskinder in Erfüllung gehen, den sie in ihrem Lied von den Handwerkern ausgesprochen haben: „Stein auf Stein, Stein auf Stein - das Häuschen wird bald fertig sein“. R.H