- Bürgerkommune Fraunberg -

18. und 25.01.2016

Fraunberg – Mit ihrem Klassenlehrer Stephan Gießmann kamen die Schüler der 4b aus Maria Thalheim (18.01., am 25.01. die 4a aus Reichenkirchen) in die Gemeindeverwaltung um sich im Unterrichtsfach HSU (Heimat- und Sachunterricht) direkt vor Ort zu informieren. Bürgermeister Johann Wiesmaier begrüßte die jungen Gemeindebürger herzlich und machte ihnen deutlich, dass wohl sie es sein werden, die zum letzten Mal in den Räumen des alten Rathauses Informationen einholen.

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Daraufhin ging‘s zu Verwaltungsleiter Friedhelm Eugel. Als engster Mitarbeiter des Bürgermeisters ist er direkt eingebunden in die Vor- und Nachbereitung von Gemeinderats- und Ausschusssitzungen, von denen ca. 50 pro Jahr zu bewältigen sind. Zu seinem Aufgabenbereich zählt auch alles was mit Bauen in der Gemeinde zusammen hängt. Anhand zweier Eingabepläne erläuterte er das Prozedere, welches allen Bauvorgängen vorauseilt und im Sinne einer geordneten Städteentwicklung einzuhalten ist. Die Schüler zeigten sich gut informiert und wussten die Maßstabsangaben oder die verschiedenen Ansichten der Pläne richtig zu deuten. Auch auf dem 3-D-Modell des neuen Gemeindezentrums wurden die umgebenden Gebäude identifiziert und benannt.

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In der Kämmerei bei Irmgard Müller gab’s Informationen zum Gemeindehaushalt. Dass dieser im laufenden Haushaltsjahr in seinen Ausgaben und Einnahmen die Rekordsumme von 10 Millionen Euro erreicht, erstaunte die sehr aufmerksamen Schüler. Frau Müller zeigte anhand verschiedener Einzelpläne (Schule, Straße …) auf, wie sich ein Haushaltsplan gliedert und welche Bedeutung Verwaltungs- und Vermögenshaushalt haben. Weiterhin machte sie deutlich, dass die Einhaltung des Planes von Finanzausschuss und Gemeinderat überwacht wird und nach Aufstellung auch eine Genehmigung durch das Landratsamt erfolgen muss.

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Wie letztendlich Zahlungen abgewickelt werden, erläuterte Kassenverwalterin Betty Angermaier. Anhand verschiedener Überweisungsformulare und Kontoauszügen zu die Schüler betreffende Schulbuskosten, erklärte sie die durchwegs bargeldlosen Zahlungswege. Ein Buchungsprogramm unterstützt sie bei den Geldtransfers und am Ende jeden Tages bei der Überprüfung, ob alles richtig angewiesen und verbucht wurde (Tagesabschluss). Einmal im Jahr erfolgt dann eine Überprüfung durch den Rechnungsprüfungsauschuss der Gemeinde sowie durch das Landratsamt Erding.

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In das Ressort von Georg Neumaier fallen Standesamt, Rentenamt und Einwohnermeldeamt. Seit 1876 ist das Standesamtswesen in den Aufgabenbereich der Kommunen übergegangen und wird seit geraumer Zeit durch angepasste EDV-Programme unterstützt. Mit einem alten Buch aus dieser frühen Zeit des Standesregisters, konnte Neumaier den erheblichen Fortschritt bis heute darrstellen. Mit verschiedenen Suchbegriffen zeigte er den verblüfften Schülern ihre sie selbst betreffenden Einträge im Einwohnerregister. Welche Schritte bei der Beantragung eines Personalausweises anfallen, bis hin zur elektronischen Unterschrift am Unterschriften-Tablet, wurde anhand einer fiktiven Person nachgestellt. Auf Anhieb wurden auf die Frage von Amalie, wie viele Einwohner Gemeinde und Ortschaft Fraunberg haben, die richtigen Zahlen zum Stichtag 31.12.2015 präsentiert. Demnach hat die Gemeinde Fraunberg 3646 und die Ortschaft Fraunberg 708 Einwohner.

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Einen weiteren Anlaufpunkt bot Rosemarie Schäffler, zuständig für Passamt, Amtsblatt und Öffentlichkeitsarbeit. Sie erklärte den jungen Informationssuchern die Zusammensetzung des Amtsblattes aus Amtlicher- und Nichtamtlicher Teil. Zu ihren weiteren Aufgaben zählt auch die Zusammenstellung des Gemeindekalenders, die Bearbeitung der Anträge zu Pässen, Personal- und Kinderausweisen oder das Ausstellen von Fischereischeinen. Weiterhin ist Frau Schäffler für die Ausstellung von Gaststättengenehmigungen bei Dorffesten und dergleichen zuständig.

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Das Ressort Gewerbeamt, Steuern und Abgaben fällt in den Aufgabenbereich von Monika Feuchtgruber. Sie zeigte den Kindern auf, wie Haus- und Grundsteuern bei dem derzeit gültigen Hebesatz von 350% errechnet werden. Zu den direkt von der Gemeinde erhobenen Steuern gehören auch die Gewerbe- und Hundesteuer. Zu Letzterer tauchten vielfältige Fragen auf, da die meisten Schüler selbst im Besitz eines Hundes sind. Immer wieder erstaunlich sind die Reaktionen der jungen Gemeindebürger bei der Frage nach den Kosten für 1000 Liter Wasser. Die Schätzungen gingen von 500 Euro bis schließlich 10 Euro, der tatsächliche Preis von 81 Ct. setzte viele in Erstaunen. Frau Feuchtgruber erläuterte den Begriff der Kostenrechnenden Einrichtungen (Kanal, Wasser …) und machte deutlich, dass hierin Ausgaben und Einnahmen gegenübergestellt werden und sich nach festgesetzten Kalkulationszeiträumen für die Gemeinde keine Gewinne ergeben dürfen.

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Gerne präsentiert Bürgermeister Wiesmaier immer das Goldene Buch der Gemeinde Fraunberg. Hierin finden sich Einträge von so bedeutenden Persönlichkeiten wie der ehemalige Erzbischof Kardinal Friedrich Wetter oder der ehemalige Bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein wieder. Am meisten Aufmerksamkeit erhält jedoch immer ein Eintrag einer hochrangigen chinesischen Delegation, welche mit vielen chinesischen Schriftzeichen das Buch schmückt.

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Danach ging‘s in den Sitzungssaal, in dem den Schülern die Gelegenheit geboten wurde, eine Gemeinderatssitzung nachzuvollziehen. Hierbei zeigten sich die jungen „Gemeinderäte“ sehr gut vorbereitet und stellten dem Bürgermeister viele Fragen zu sie betreffende Themen, hauptsächlich Schule.

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Eine kleine Brotzeit ist bei der Gelegenheit immer vorbereitet und wird von den Schülern nach so viel Neuem gerne entgegengenommen. Nach zwei Stunden brachte sie der Bus zurück zur Schule, in der das soeben erlernte aufgearbeitet wurde. R.H.

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