- Bürgerkommune Fraunberg -

18. Dezember 2016

Fraunberg – Mit einem Festakt wurde das Gemeindezentrum Fraunberg am Sonntag eingeweiht und offiziell übergeben. Neben vielen Ehrengästen waren auch eine große Anzahl Kindergartenkinder und Grundschüler mit ihren Eltern dabei, und untermalten den ersten Teil der Feier auf dem überdachten Rathausplatz. Hierbei sollte die neu angebrachte Tafel über dem Eingang des Hauses feierlich enthüllt werden.

Nach einem Musikstück der Bläsergruppe der Kreismusikschule Erding, dankte Bürgermeister Hans Wiesmaier den kleinen Sängern und Musikern, die jeweils sehr passende Musikstücke vortrugen. „Fraunberg is a scheena Ort, juhee“, sangen die Kindergartenkinder und nahmen darin Bezug auf das neue ortsprägende Bauwerk. Im Beisein von Kinderhausleiterin Anita Steinbichler überreichten sie dem Bürgermeister ein Bild mit einem sinnigen Spruch, der die besten Wünsche für das neue Haus innehatte: „Möge dieses Haus so lange stehen, bis eine Ameise die Meeresfluten ausgetrunken hat und eine Schildkröte um die ganze Welt marschiert ist“.
Daraufhin lüftete der vollzählige Gemeinderat in Gemeinschaftsarbeit das bisher verhüllte Gemeindeschild über dem Haupteingang des Gebäudes. Unter großem Beifall kam eine hinterleuchtete Tafel zum Vorschein, auf der die Namen aller 42 Ortschaften der Gemeinde eingetragen sind, die Schriftgröße den Einwohnerzahlen angepasst.

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Die Schulkinder der dritten und vierten Klassen sangen: „Aba heit, aba heit, is a Dog, der mi gfreit ...“. Auch Schulleiterin Gisela Leitsch hatte ein Präsent zur Einweihung mit dabei. Sie übergab Wiesmaier das Gemeindewappen Fraunbergs, das aus Miniportraits aller Grundschüler zusammengestellt ist.

Der zweite Teil der Feier fand im Bürgersaal statt. Bürgermeister Hans Wiesmaier begrüßte die anwesenden Gäste. Besonders freute er sich über die Teilnahme von Staatsministerin Ulrike Scharf als Bayerische Staatsministerin für Umwelt und Verbraucherschutz und Abgeordnete des Bayerischen Landtages.
Ein weiterer herzlicher Gruß ging an Landrat Martin Bayerstorfer sowie seine Bürgermeisterkollegen Max Gotz (Erding), Manfred Ranft (Wartenberg), Peter Deimel (Langenpreising) und Heribert Niedermaier (Hohenpolding).
Die Geistlichkeit war vertreten durch Pfarrer Cezary Liwinski, Diakon Christian Pastötter und ev. Pfarrer Dieter von Fraunberg, die den ökumenischen kirchlichen Segen für das Haus überbrachten.
Der Bürgermeister freute sich besonders über die vollzählige Anwesenheit des Gemeinderates mit 2. Bürgermeister Johann Rasthofer und 3. Bürgermeisterin Anni Gfirtner.
Auch die Bürgermedaillenträger Fraunbergs, Anton Lechner (Riding), Johann Ertl (Großhündlbach), Rupert Pfeilstetter (Grucking) und Franz Baumgartner (Großstürzlham) waren mit von der Partie und wurden besonders begrüßt.
Ebenso die Damen und Herren vom Amt für Ländliche Entwicklung, allen voran Behördenleiter Peter Selz, Baudirektor Fritz Hampel, Baudirektorin Monika Hirl sowie Matthias Huber, der ehemalige Vorsitzende der Dorferneuerung in Maria Thalheim. Der Bürgermeister versicherte ihnen, dass wir ohne ihre fachliche und finanzielle Begleitung in den vielen Jahren dies alles nicht geschafft hätten und bedankte sich für das mit eingebrachte „Herzblut“ von Amtsseite.
Ein besonderer Gruß ging auch an Architekt Jakob Oberpriller mit seinem Team. Wiesmaier dankte ihm für seine großartige Leistung und hob besonders heraus, dass er „in die intensive Baustelle Fraunberg, alle aus der Bürgerbeteiligung eingehenden Vorstellungen mit einzubinden verstand“.
Besondere lobende Erwähnung fanden natürlich die am Bau beteiligten Firmen, Ingenieurbüros und Projektanten, die durchwegs hervorragende Arbeit geleistet hätten.
Ein herzlicher Gruß ging auch an die Mieter und Nachbarn. Die VR-Bank Taufkirchen-Dorfen mit den Vorständen Josef Schmid und Gerhard Hilger als Mieter sowie die Familien Obermeier, Füßl, Joswiak, Homann, Haas und Kirchenpfleger Hubert Pfanzelt als Nachbarn.
Von der Fraunberger Künstlergruppe konnte Wiesmaier, Dagmar von Fraunberg, Helga Stowasser und Franz Angermaier begrüßen.
Zum Schluss, weil ihm am allerwichtigsten, wurde das Personal hervorgehoben. „Ihr habt gigantisches geleistet in den letzten Wochen und Monaten“, bescheinigte das Gemeindeoberhaupt seinen Mitarbeitern. Er wiederholte den Satz, den er am Tag der offenen Tür einem Besucher mitgab der meinte: „Habt’s a‘ super Firma ghabt, beim Umzug“. Diesem konnte er entgegenhalten: „Die Firma ist bei uns im Hause“.
In einer kurzen Präsentation ließ er dann die Entstehung des Gebäudes von der Grundsteinlegung bis zur ersten Gemeinderatssitzung Revue passieren.

Staatsministerin Ulrike Scharf brachte ein kurzes Grußwort an die versammelten Gäste und drückte ihre Freude über das entstandene Gebäude aus. Gleichzeitig verkündete sie voller Stolz, dass auch der Staatshaushalt 2017 – 2018 starke Zahlen beinhalte und in Anspielung auf das neue Rathaus, den Gemeinden weiterhin „Gestaltungskraft“ bietet: „Der Freistaat Bayern steht stark zu seinen Gemeinden“, führte sie an. Ein besonderes Lob fand die Architektur des Gebäudes aus dem Mund der Ministerin, die in ihr die klare Botschaft sah, „dass hier auch modern gearbeitet werde“. Sie freute sich, dass die neue Ortsmitte Fraunberg schon von Anfang an aktiv genutzt werde und sah im neu entstandenen Gemeindezentrum mit seinem Rathausplatz ein „Forum Romanum unseres Jahrhunderts“. „Ich hoffe, dass das Gemeindezentrum Symbol für unsere Zukunft wird und spätere Generationen hier Gemeinschaft und eine gute Entwicklung finden“, wünschte Ministerin Ulrike Scharf.

Landrat Martin Bayerstorfer erinnerte in einem Rückblick, wie sich die Gemeinden in Bayern entwickelt hätten. Vor 70 Jahren, unmittelbar nach Kriegsende, trat die Bayerische Verfassung in Kraft und die ersten Neuwahlen wurden abgehalten. Sehr oft war die einzige Schreibstube der Gemeinde im Schulhaus untergebracht und der Bürgermeister kam „hie und da“ vorbei um nach dem Rechten zu sehen. Eine der größten Aufgaben war damals das unterbringen der Kriegsflüchtlinge und nach und nach kam die öffentliche Verwaltung wieder in Gange. Heute, so der Landrat, stellt eine Gemeindeverwaltung einen „Vollsortimenter dar, der sich von den Kleinsten bis zu den Senioren und von Wasser bis zu den Straßen sorgen muss. Die Gemeinden hätten sich jedoch „richtig entfaltet“ und die Basis für den wirtschaftlichen Erfolg gelegt, ergänzte Bayerstorfer. Das Gemeindezentrum Fraunberg mit seiner modernen, ansprechenden Form und dem überdachten Rathausplatz sah er als „Identifikationsstiftend“ und auf dem besten Weg, Menschen Heimat und Lebensraum zu geben. Er richtete noch einen Glückwunsch an den Architekten, der hier gemäß der Vorgabe von Modeschöpfer Christian Dior geplant hätte die da lautet: „Das Geheimnis der Eleganz liegt in der Schlichtheit“. Die Gemeinde Fraunberg beglückwünschte er zu dem Geschaffenen und zeigte sich überzeugt, dass die Menschen das neue Gemeindezentrum wahrnehmen und es auch annehmen“.

Im Anschluss nutzten Mitglieder aus der Ortschronikgruppe Fraunberg die Möglichkeit, das kürzlich entstandene Werk mit dem Titel „Chronik Fraunberg „Hofmark – Herrschaft – Bauernland“ zu präsentieren. 3. Bürgermeisterin Anni Gfirtner, Herdana von Fraunberg und Martin Lex berichteten über die vorangegangene Arbeit und den Aufbau des zweibändigen Werks mit über 1200 Seiten. Es war ein Wunsch des Bürgermeisters, dass „die größte Festschrift aller Zeiten“ bis zu diesem Zeitpunkt fertig werde. Die Anwesenden konnten den immensen Aufwand der dahintersteckt ahnen und spendeten angemessenen Beifall.

Als weiterer Festredner trat Peter Selz als Behördenleiter vom Amt für Ländliche Entwicklung vor das Mikrophon. Dieser ist der Gemeinde Fraunberg schon seit den Dorferneuerungsmaßnahmen in Maria Thalheim eng verbunden und somit über die Aktivitäten unserer Kommune bestens informiert. Er zeigte sich angetan darüber, dass das Zusammenspiel zwischen Bürgern und Gemeinde in Fraunberg ausgezeichnet funktioniere. Selz erinnerte an die Anfänge der Gemeindeentwicklung und bescheinigte, dass Fraunberg als erste Gemeinde Oberbayerns ein „Entwicklungs- und Handlungskonzept“ erstellt hätte. „Fraunberg wollte die Herausforderungen der Zeit annehmen um sich weiter zu entwickeln“, ergänzte Selz. Ein besonderes Lob hatte er für dritte Bürgermeisterin Anni Gfirtner in petto, der er bescheinigte, stets eine Schlüsselstellung bezüglich Koordination zwischen Bürgern, Behörden und Gemeinde innezuhaben und diese zur vollsten Zufriedenheit auszufüllen. Besonders freute sich Selz über die Schaffung eines Bürgerzentrums, welches die Voraussetzung für eine Förderung sei. Zur Freude aller Anwesenden verkündete er, dass bereits 500.000 Euro an die Gemeinde ausbezahlt wurden und noch in diesem Jahr weitere 200.000 Euro zur Überweisung anstehen. Die Gesamtförderung wird voraussichtlich bei 900.000 Euro liegen. Den erst kürzlich übergebenen Staatspreis an die Gemeinde Fraunberg („Für umfassende Leistung zur Stärkung des ländlichen Raumes, als Pioniergemeinde der Gemeindeentwicklung und für eine moderne Bauleitplanung“) sah er als Beleg, dass „von oberster Stelle gesehen wird, dass hier gute Arbeit geleistet wird“. „Die vergebenen Steuergelder sind hier gut eingesetzt“, so Selz. Bürgermeister Hans Wiesmaier dankte dem Behördenchef und bezeichnete sein Amt als „Helfer in allen Lebenslagen“. „Wenn man starke Partner auf seiner Seite hat, dann traut man sich auch etwas zu“, so der Bürgermeister.

Zur offiziellen Schlüsselübergabe trat Architekt Jakob Oberpriller ans Rednerpult.

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Das Erreichte bezeichnete er als eine Zwischenetappe und empfahl den Gemeindeoberen, dies als „einen Teil des Gemeindeentwicklungsprozesses zu betrachten“. Als weitere Herausforderung stünde die Änderung der Straßenführung an, um in der Gesamtheit eine „lebendige Ortsmitte“ zu schaffen. Rückblickend sah er die Vorgehensweise, das Gemeindezentrum in zentraler Ortsmitte zu platzieren, als „entscheidenden Faktor“. Einen besonderen Dank richtete er an Bürgermeister Hans Wiesmaier, 2. Bürgermeister Hans Rasthofer und 3. Bürgermeisterin Anni Gfirtner. Letztere hätte die vielen Arbeitsgruppen organisiert und sei für ihn wie die „Seele der Gemeinde“. Ein ganz dickes Lob hatte der Architekt auch für Verwaltungsleiter Friedhelm Eugel übrig, der ihn während der gesamten Bauphase konstruktiv begleitet habe. Ebenso dankte er Georg Neumaier, mit dem er eng zusammengearbeitet habe, der ihm stets alle relevanten Informationen geliefert, aber von ihm zur richtigen Zeit auch ausstehende Leistungen eingefordert habe. Besonders erfreut zeigte sich der Architekt, dass es in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit den Gemeindeverantwortlichen gelungen sei, nach Abschluss der Baumaßnahmen die vorberechneten Kosten leicht zu unterbieten. 7764 m3 umbauter Raum und 1661 m2 Nutzfläche für 3,8 Mio. Euro, ergäben einen durchschnittlichen Baupreis von 442 Euro/m2. Dies sei nach heutigen Maßstäben sehr günstig und konnte trotz Hochkonjunktur während der Bauphase eingehalten werden. „Es war nicht immer einfach, passende Firmen für die Gewerke zu finden“, so Oberpriller. Daraufhin überreichte er symbolisch an die drei Bürgermeister den Hausschlüssel.

Nach einem kurzen ökumenischen Gebet, segneten die geistlichen Herren das Haus und die vor ihnen ausgebreiteten Kreuze.
Mit dem gemeinsamen Singen der Bayernhymne und anschließenden Führungen durch das Haus, wurde der feierliche Akt beendet.
Für eine schöne Überraschung sorgte zum Abschluss noch die Firma Alois Gahr, welche für die Dachkonstruktion des Gebäudes zuständig war.

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Sie überreichte einen Spendenscheck für den Kindergarten von 1000 Euro. Damit sollen auf Wunsch des Firmenchefs Bücher für die Lesegruppen beschafft werden. R.H.

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