- Bürgerkommune Fraunberg -

20. Juni 2017

Maria Thalheim – Der erst kürzlich von der LBV-Ortsgruppe Fraunberg errichtete Nistkastenlehrpfad am Thalheimer Badeweiher hat bereits einen ersten pädagogisch wertvollen Besichtigungstermin erfahren. Wie bereits angekündigt, sollten auch - und gerade - die „wichtigsten Kunden“ von der naturschützerischen Anlage profitieren und lernen. Die Schüler der 3b und 4b mit Klassenleiter Stephan Gießmann und Klassenleiterin Hermine Kraus, nahmen an einer Führung durch den Lehrpfad teil. Andreas Ploner, der 2. Vorsitzender der Fraunberger Ortsgruppe stand als Fachreferent zur Verfügung.

Startpunkt war die große Schautafel am Badeweiher, auf der die wichtigsten einheimischen Singvögel dargestellt sind. Die Schüler zeigten sich gut informiert und benannten einige Arten ganz sicher.

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Foto: R.H.

Ploner erklärte, warum es überhaupt sinnvoll ist, in der freien Natur Nistkästen zu errichten: „Weil es in der Natur einfach nicht mehr so viele Baumhöhlen gibt, wollen wir sie durch Nistkästen ersetzen“, gab er den Schülern verstehen.
Dann zeigte er mit einer „Höhlenschablone“ für Spechtnistkästen auf, welcher Durchmesser für das jeweilige Einflugloch bei jeder Spechtart erforderlich ist. Von ca. 20 cm bis 5 cm reicht hier die Bandbreite, wobei der Schwarzspecht die größten Höhlen baut.
An einem Starenkasten auf ca. 4 Meter Höhe in einem Baum, konnte er anhand von Vogelkotspuren am Einflugloch belegen, dass dieser bewohnt sei.
„Die Vögel brauchen <höhlen> zum Brüten und zur Aufzucht“, meinte der Naturschützer und fügte erklärend hinzu, dass derzeit an den Nistkästen nichts gemacht werde. Erst im Winter, wenn die Brutzeit vorbei ist, werden sie gereinigt und für die nächste Saison vorbereitet.

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Foto: R.H.

Ein Nistkasten war ganz klassisch aus Holz gefertigt, die meisten anderen bestanden aus sogenanntem Holzbeton. Alle unterschieden sich durch Größe und Form des Nistkastens und besonders des Einflugloches sowie dessen äußerer Gestaltung. Hier waren Ausstülpungen zum Marderschutz, Schutzgitter, drei nebeneinanderliegende Einfluglöcher oder seitlich angebrachte Öffnungen zu sehen. Für jede Bauweise hatte Ploner eine plausible Erklärung parat. Ganz fasziniert zeigten sich die Kinder von einer Fledermaushöhle und einem speziellen Nistkasten – scheinbar ohne Eingangsloch. „Das ist ein Schläferkobel“, gab Ploner zu verstehen und zeigte auf, dass er fast nicht bemerkbar am Stamm doch eine kleine Öffnung aufweist. Diese Öffnung ist so ausgelegt, dass sie ein Vogel nicht überwinden kann. Der „Nistkasten“, ist auch nicht für Vögel, sondern für kleine Winterschläfer wie Siebenschläfer oder Haselmaus gebaut. Im hinteren Teil des Badeweihergeländes war das größte Exemplar eines Nistkastens an einem Baum angebracht. Die jungen Naturschützer kombinierten gleich richtig und vermuteten, dass er wohl für eine Eule sei. „Er ist für einen Waldkauz, dem Vogel des Jahres 2017“, erklärte Ploner, „ob aber einer drin ist, können wir derzeit nicht sagen“.
Zum Schluss der Führung, hatten die Schüler Gelegenheit, das soeben erlernte, in einem Quiz unter Beweis zu stellen. Für die Sieger gab es aus Stoff eine Fledermaus und einen Waldkauz. Die Lehrkräfte bedankten sich bei dem engagierten Vortragenden auch im Namen der Schüler für die interessante Lehrstunde. R.H.

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