- Bürgerkommune Fraunberg -

14. bis 17. September 2017

Hinterbaumberg / Großglockner – Knapp fünfhundert Teilnehmer aus 11 Nationen kamen mit 44 Mannschaften mit ihren liebevoll gepflegten und restaurierten, teilweise mehr als 60 Jahre alten Traktoren zwischen dem 14. September und 17. September zum Oldtimertreff- und Wettbewerb nach Bruck am Fuße des Großglockners. Schon zum sechzehnten Mal fand dieses Event für Traktor-Oldtimerfreunde, die Weltmeisterschaft im Zeit- und Geschicklichkeitsfahren in Bruck und Fusch im Salzburger Land in Österreich statt, an der auch der Ohu / Ahrainer Traktorclub “die Isartaler“ wie in den Vorjahren erfolgreich mit von der Partie war. Ebenso viele Besucher wie Teilnehmer, deren Beifahrer, teilweise Begleittross und Liebhaber von Oldtimern kamen zu dieser schon traditionellen Veranstaltung. Bei der Großglocknerfahrt geht es nicht um Schnelligkeit. Es wird auf eine Durchschnittswertung gefahren. Derjenige Fahrer dessen Fahrzeit am nächsten zur Durchschnittszeit aller Teilnehmer liegt, ist der Gewinner. Gleichmäßigkeit beim Fahren sowie die Einhaltung der festgelegten Sollgeschwindigkeit bei vorgegebener Sollzeit sind die wichtigsten Bewertungskriterien.

Fünf Oldtimerfreunde vom Ohu / Ahrainer Traktorclub „die Isartaler“, nämlich Harald Eberl mit seinem Eicher ED16/2, Baujahr 1957, Stephan Tiller mit einem Eicher EM300, Baujahr 1962, Anton Fleischmann mit einem Fahr Güldner Tuledo, Baujahr 1962, Max Eckhart mit seinem Eicher EM 300, Baujahr 1960 und Josef Röckl mit dem Eicher EM 235, Baujahr 1967 nahmen wie bereits in den Vorjahren an dieser WM teil. Die Teilnahmebedingungen hatten sie alle erfüllt: Die Trecker waren älter als 30 Jahre, verkehrstauglich und angemeldet. Die Fahrer waren im Besitz eines Gesundheitszeugnisses, das ihnen Höhentauglichkeit bescheinigte. Allein schon die Anfahrt war eine besondere Herausforderung für die fünf Traktor-Enthusiasten auf ihren Oldtimern aus den Fünfziger- und Sechzigerjahren des vorigen Jahrhunderts von Ahrain / Ohu nach Österreich zum Nationalpark Hohe Tauern, doch die betagten Gefährte bewiesen dabei ihre Zuverlässigkeit und bewältigten die 230 Kilometer bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von knapp 30 km/h ohne Probleme in acht Stunden. Am darauffolgenden Tag mit Beginn der ersten WM-Wertungen von Bruck nach Fusch erkämpfte Harald Eberl in seiner Klasse Baujahr 1948 bis 1957 den Titel des Vizeweltmeisters mit einer Zeitdifferenz von einundvierzig Sekunden zur Sollzeit und einer Sekunde zum Erstplatzierten. Bei diesem Rennen handelte es sich um eine sogenannte Gleichmäßigkeitsfahrt. Auf der Straße von Bruck nach Fusch wurde eine Sollgeschwindigkeit in Kilometer pro Stunde vorgegeben. Aus Sollgeschwindigkeit und der Fahrstrecke ergab sich die Sollzeit, die für die Gleichmäßigkeitswertung herangezogen wurde. Wer dabei die geringste Abweichung vorwies, hatte gewonnen.

Am nächsten, dem Glocknertag mit der Zeitfahrt von Ferleiten zum Fuschertörl auf 2400 Höhenmetern und einer Strecke von etwa 20 Kilometern, der sog. Weltmeisterwertung bewiesen die „Isartaler“ ihre Erfahrung und ihr herausragendes Können. Die Großglockner-Hochalpenstraße war zu dieser Zeit für den normalen Verkehr gesperrt, die Fahrer konnten als somit ohne Gegenverkehr und ungestört die Bergstrecke mit Ihren Oldtimern hinaufzuckeln, allenfalls konnten sie überholt werden. Trotz nebliger und teilweise kalter aber trockener Witterung, bei einer Teilnehmerzahl von fünfhundert Fahrern erreichten Harald Eberl den Rang des dritten Siegers, Stephan Tiller den neunten und Anton Fleischmann den elften Platz. Damit nicht genug: Die fünf Mann Ohu / Ahrainer „Isartaler“ holten in der Mannschaftswertung bei nur 25 Minuten Gesamt-Differenz aller Fahrer zur erstplatzierten Mannschaft im Geschicklichkeits- und Gleichmäßigkeitsfahren unter den insgesamt 44 Mannschaften ebenfalls noch den Titel des Vizeweltmeisters und eine weitere Gewinnertrophäe für ihre Sammlung. Mit drei Titeln im Gepäck machten sich nach der Siegerehrung und der obligatorischen Meisterschaftsfeier die fünf Freunde am nächsten Tag auf ihren Traktoren im Konvoi wieder über Zell am See, Seebruck am Chiemsee und Mühldorf auf den Weg in Richtung bayerische Heimat, um dort ihre betagten Oldtimer nach der starken Inanspruchnahme wieder zu warten, reparieren und zu pflegen und für den nächsten Einsatz vorzubereiten.
Roman Auer

17 09 harry eberl traktorweltmeister 590
Foto: Familie Eberl
Der stolze Vizeweltmeister Harry Eberl sen. vor seinem Eicher ED16/2, Baujahr 1957

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