- Bürgerkommune Fraunberg -

25 Oktober 2018

Fraunberg – Veranstalter war der Pfarrverband Reichenkirchen-Maria Thalheim zusammen mit dem Katholischen Bildungswerk Erding und als „Filmpaten“ konnten sie Bürgermeister Hans Wiesmaier gewinnen.
„BAUER UNSER“ ist der Titel des Films, der versuchte die moderne Landwirtschaft und ihre Abhängigkeit von der Lebensmittelindustrie aufzuzeigen. Er machte deutlich, dass ungezügeltes Wachstum in eine nichtendende Spirale aus Zwängen und Abhängigkeiten führt.
Der Film zeigt aber auch auf, dass es anders geht. Es gibt immer mehr Bauern, die sich der übermächtigen Lebensmittelindustrie nicht beugen, die ihre Kunden kennen und bei denen es sich lohnt, ihnen einen Besuch abzustatten um ganz bewusst auf heimische Lebensmittel zurückzugreifen - und auch als Konsument das Bekenntnis abzulegen: "Bauer unser".

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Foto: R.H

Nikolaus Hintermaier, theologischer Referent des Katholischen Bildungswerkes Erding konnte mehr als 80 Besucher im Bürgersaal begrüßen. Sein Institut stellt sich mit diversen Veranstaltungen der Thematik „Schöpfung sehen – Schöpfung bewahren“. Es nimmt damit Bezug auf die Enzyklika LAUDATO SI von Papst Franziskus in der er schreibt: „Ich lade dringlich zu einem neuen Dialog ein über die Art und Weise, wie wir die Zukunft unseres Planeten gestalten. Wir brauchen ein Gespräch, das uns alle zusammenführt, denn die Herausforderung der Umweltsituation, die wir erleben, und ihre menschlichen Wurzeln interessieren und betreffen uns alle.“
Hintermaier bezeichnete die Bauern in erster Linie als „die Gestalter der Erde“ und wünschte sich, dass der Film zum Nachdenken und vor allem zum Gespräch
anregen möge.

Filmpate Bürgermeister Hans Wiesmaier freute sich ebenfalls über die großartige Resonanz. Er erinnerte daran, welcher gravierende Wandel in den letzten 50 Jahren in den bäuerlichen Betrieben stattgefunden habe. Derzeit gibt es im Landkreis Erding noch 2.000 landwirtschaftliche Betriebe die 60.000 Hektar Fläche bewirtschaften. Als er noch die Landwirtschaftsschule besuchte wurde gelehrt, dass die drei Säulen Boden, Arbeit und Kapital in richtigem Maße in einem Betrieb vorhanden sein müssen, so Wiesmaier. Heutzutage kämen noch viele weitere wie z.B. Umwelt, Gesellschaft oder Klimawandel hinzu. „Aber trotz aller Veränderungen muss dem Bauernstand eine Zukunft ermöglicht werden“, appellierte er an die anwesenden Gäste, die zugleich als Käufer landwirtschaftlicher Produkte ein sehr bedeutsames Regulativ besitzen.

Nach dem Film folgte eine angeregte Diskussion in der vielfältige Standpunkte und Betrachtungsweisen zum Vorschein kamen. Einig war man sich darin, dass das Mantra der Industrie – schneller, billiger, mehr – mehr denn je in Frage gestellt werden muss. Text: R.H.

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