- Bürgerkommune Fraunberg -

05. Januar 2018

Fraunberg – Die wichtigsten Teile ihres Equipments hatten sie aufgeboten und unter dem Dach des Rathausplatzes geparkt: das LF 8, den Versorger 55/1 mit Anhänger, die Beleuchtungseinheit mit Mast sowie den Wagen mit den Schmutzwasserpumpen (Chiemsee Pumpen) und den dazugehörenden Schläuchen. So konnte man schon auf dem Weg zur Veranstaltung der Freiwilligen Feuerwehr Fraunberg im Bürgersaal des Gemeindezentrums einen Eindruck bezüglich des vielfältigen Aufgabenbereichs unserer Feuerwehren erhalten. Und dieser Informationsabend war auch dazu vorgesehen: um Gemeindebürger zu informieren und sie mit den aktuellen Herausforderungen unserer freiwilligen „Schutztruppe“ vertraut zu machen.

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Stellvertretender Vorstand des Feuerwehrvereins Georg Atzberger schilderte die vielfältigen Aktivitäten im Vereinsleben. „Immer wieder werden Fragen gestellt, zu den unterschiedlichsten Themen wie Feuerwehrkleidung und Uniform oder auch ganz allgemein zum Vereinsgeschehen“, führte Atzberger aus und lieferte gleichzeitig einen der Gründe für die Veranstaltung.

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Foto: R.H.

Der Verein „Freiwillige Feuerwehr Fraunberg“ hat derzeit 149 Mitglieder und wurde 1985 neu gegründet. Er ist Teil der schon seit 1873 im Bezirksamt Erding angemeldeten Freiwilligen Feuerwehr Fraunberg und für den gesellschaftlichen Part zuständig. Bemerkenswert in Atzbergers Ausführungen war die Tatsache, dass nach Vereinssatzung alle erwirtschafteten Finanzmittel (Dorffest, Christbaumversteigerung etc.) zweckgebunden sind. So wurden vom Feuerwehrverein ca. 16.000 € beim Bau des Feuerwehrhauses investiert, 13.000 € bei der Anschaffung des Versorgungsfahrzeuges beigesteuert und 10.000 für einen Hubwagen / Hubstapler und weiteres erforderliches Gerät für den laufenden Feuerwehrbetrieb ausgegeben.

Kommandant Georg Daschinger berichtete vom aktiven Bereich. Auch hier kamen viele Tatsachen zu Tage, welche über den Informationsstand des „Normalbürgers“ hinausreichen. „Retten – Löschen – Bergen – Schützen“ ist vorrangig das Leitmotiv unserer Floriansjünger - und diesem wurde man auch in jeder Hinsicht gerecht: z.B. bei so markanten Ereignissen wie dem Hochwasser 2013, das manchen unserer Feuerwehrmänner mehrere Tage beanspruchte oder bei dem Verkehrsunfall auf der ED 1, bei dem ein Lastwagen mit einem Baum kollidierte. Brände waren natürlich auch zu bekämpfen aber die moderne Zeit hält vielerlei Überraschungen bereit, die weit vom vorherrschenden Klischee abweichen.

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Foto: R.H.

Auch vermeintlich banale Sachen, wie die Verkehrssicherung beim Martinsumzug des Kinderhauses St. Florian oder Feuerlöscherübungen mit dem Kinderhauspersonal sowie Verkehrsregelungen bei vielen gesellschaftlichen Ereignissen (Fronleichnamsprozessionen, Fahnenweihen, Kriegerjahrtage …) gehören dazu.
Dabei wird von den Ortsfeuerwehren erwartet, dass sie die sogenannte „Tagesalarmsicherheit“ gewährleisten können. Für eine Feuerwehr wie St. Florian Fraunberg bedeutet dies, das zu jeder Zeit, ob Tag oder Nacht, ob Sonn- oder Feiertag, ob Ferien- oder Urlaubszeit, sechs einsatzbereite und vorschriftsgemäß ausgebildete Floriansjünger zur Verfügung stehen müssen. Bei veränderten Bedingungen hinsichtlich der Verfügbarkeit der Einsatzkräfte - weniger Landwirte, viele Schichtarbeiter usw. – wird es immer schwieriger diesen Vorgaben gerecht zu werden.
Ein weiteres Aufgabenfeld für unsere Feuerwehren ergibt sich bei einem Meldebild „Reanimation“. Dies bedeutet, dass die Leitstelle bei unklaren Meldelagen und dem Verdacht auf bewusstlose Personen automatisch die örtliche Feuerwehr mit alarmiert. Hierdurch ergeben sich kürzere Alarmierungszeiten und man kann schneller vor Ort eingreifen. Alle Feuerwehrmänner und (mittlerweile und Gottseidank) auch Feuerwehrfrauen, haben eine Ausbildung in erster Hilfe mit Ausbildungsteil „Reanimation“. Sie sind so in der Lage, wichtige Zeit bis zum Eintreffen der First Responder oder eines Notarztes zu überrücken.

Eine eindrucksvolle Vorführung gelang den Floriansjüngern nach dem offiziellen Vortrag. Feuerwehrkamerad Sascha Börner, welcher im „richtigen Leben“ Rettungsassistent bei den Johannitern ist, zeigte auf, wie eine erfolgreiche Reanimation nach Herzstillstand gelingen kann und wie ein Defibrillator dabei eingesetzt wird. Viele Gäste wagten sich an den Dummy um Herzdruckmassage und den Einsatz des elektronischen Helfers zu üben.

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Foto: R.H.
Demonstration: Wiederbelebung mit Defibrillator

Bürgermeister Hans Wiesmaier mit Zweiter Bürgermeister Hans Rasthofer und einigen seiner Gemeinderäte/innen, zeigten sich beeindruckt. Wiesmaier dankte bei dieser Gelegenheit den Feuerwehrleuten der Gemeinde Fraunberg und rief ihnen zu: „Ihr erfüllt eine Aufgabe, für die die Gemeinde zuständig ist“. An alle drei Ortsfeuerwehren gerichtet gab er zu verstehen, dass er mit dem Gemeinderat auch in Zukunft ihre Sorgen ernst nehmen werde.
Ein besonderes Augenmerk und auch einen besonderen Dank richtete er an die zahlreich erschienene Jugendfeuerwehr von Florian Fraunberg.

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Die Jugendfeuerwehr FF Fraunberg war mit Eifer bei der Sache
Foto: R.H.

Die jungen Frauen und Männer folgten den Vorträgen und der Vorführung aufmerksam und liesen keinen Zweifel aufkommen, dass sie es sein werden, die zukünftig für die Sicherheit in unserer Gemeinde Sorge tragen. Text: R.H.

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