- Bürgerkommune Fraunberg -

17. Juli 2018

Reichenkirchen - „Die Dorfplatzplanung Reichenkirchen geht in die finale Runde“, so hieß es im Einladungsschreiben an die zuständigen Vertreter aus Politik, Kirche, Vereine und umliegende Platznachbarn, um sich vor Ort noch einmal auszutauschen und abzustimmen.
Und viele waren gekommen um sich mit Ideen, Hinweisen, Anregungen aber auch Einwänden einzubringen. Ziel der Veranstaltung war es, den aktuellen Planungsstand durch Architekt Jakob Oberpriller und Baudirektor Fritz Hampl vom Amt für Ländliche Entwicklung vorzustellen, sowie Anregungen aufzunehmen um diese vor Ort zu diskutieren und auch einfließen zu lassen. Die Entschlossenheit aller Beteiligten, dem schon länger gärenden Planungsvorgang nun Taten folgen zu lassen, stand ihnen ins Gesicht geschrieben und war eine gute Triebfeder für fruchtbare Ergebnisse.

Bürgermeister Hans Wiesmaier bezeichnete die Zusammenkunft als „wichtigen Termin für die Ortsmitte von Reichenkirchen“. Er zeigte sich äußerst zuversichtlich und erinnerte an schon erreichte Ziele: Weihergestaltung am Ortsausgang, Parkplätze an der Lohkirchner Straße, Aufwertung der Staatstraße mit Schulweg zum Sportgelände und auch die Verlegung des Leichenhauses und dessen Neubau zwischen Pfarrkirche St. Michael und dem historischen Pfarrhof.

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Er sah es als unabdingbar an, hier weiterzumachen, das „Herz Reichenkirchens“ aufzuwerten und dem Dorf für die hier stattfindenden Aktivitäten ein geeignetes „Wohnzimmer“ zur Verfügung zu stellen.

Architekt Jakob Oberpriller erläuterte mit Hilfe seiner Planzeichnung den Status quo.

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Hauptgestaltungselement wird der gepflasterte Platz, der von Eingang Pfarrheim in Richtung Ortsausgang Angelsbruck bis Ende Schulgrundstück reichen soll. Als Pflasterelemente sind Betonplatten (60 cm x 40 cm) mit Mikrofase vorgesehen. Auf Beton gelegt und ineinander verzahnt, sind sie dem Durchgangsverkehr gewachsen und erzeugen ebenso wie ein Teerbelag nur minimale Rollgeräusche. Verschiedene Muster für den Pflasterbelag konnten besichtigt werden und bald äußerte sich eine Mehrheit für die farbigere (verschiedene Grautöne) und dadurch lebendigere Variante.

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Der Höhenunterschied im Platz zwischen Friedhofseingang und Pfarrheimeingang, soll mit einer Stufenanlage aufgefangen werden. Diese läuft in den Platz hinein aus, und kann aufgrund ihrer günstigen Position ohne Geländer auskommen.
Wichtigstes Möblierungsstück des Platzes bleibt die großartige Linde vor dem Friedhofseingang, welche mit einer sie umrundenden „Sitzscheibe“ hervorgehoben werden soll. „Die lädt zum Aufenthalt ein und die Sitzgelegenheit aus Holz ist gleichzeitig ein Schutz für den wertvollen Baum!“, begründete der Architekt seine diesbezügliche Planung.
Ein weiteres Thema bei der Platzgestaltung war die Sitzgelegenheit entlang der neuen Friedhofsmauer. Sie soll mit einer nicht ganz durchgehenden Holzauflage ausgestattet werden, im Platz selbst können quaderförmige Sitzelemente aus Stein wechselweise und dem Bedarf angepasst eingestellt werden.
Auf dem ganzen Dorfplatz, außer den fünf Parkplätzen vor dem Pfarrheim, soll nur noch eingeschränktes Parken mit einer Höchstdauer von 2 Stunden möglich sein. Für Kirchenbesucher ändert sich dadurch nichts und den Kunden des Bäckereigeschäftes kommt diese Regelung nur zugute, da Dauerparker zukünftig keine dringend benötigten Parkmöglichkeiten mehr blockieren können.
Vor dem Pfarrheim soll in Abstimmung mit den Kirchenverantwortlichen der Unterwuchs bei den Bäumen und Sträuchern entfernt werden. Der mehrfach gegabelte und nicht mehr standsichere Baum an der Staatsstraße soll durch ein anderes, in seinen Dimensionen besser „platzbegrenzendes“ Gewächs ersetzt werden. Die beiden Bäume links und rechts vor dem Eingang zum Pfarrheim sollen ebenfalls der Platzgestaltung weichen.
Einen wichtigen Part nahm die Diskussion um die Ausgestaltung und die Positionierung des Salettls an der Friedhofsmauer vor dem Pfarrheim ein. Schließlich war zu erkennen, dass sich ein Großteil der Anwesenden für ein Konstrukt an der Friedhofsmauer entlang, vom Ende des Pflasterbelages bis zum Gartenzaun am Pfarrhofgrundstück aussprach.

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Ausgestattet mit Stromanschluss, Ausschankmöglichkeit, Theke und Waschbecken in einem geschlossenen Teil und Tischen und Sitzbänken in einem offenen Teil, soll so ein dörflicher Kommunikationspunkt entstehen, der auch den Vereinen für verschiedene Feste zur Verfügung steht. Voraussetzung dafür ist ein 20-jähriger Grundstücks-Pachtvertrag mit der Kirche, deren anwesender Vertreter, Kirchenpfleger Anton Maier, jedoch Zustimmung signalisierte. Als weitere und allgemein als wichtig empfundene „Salettl-Ausstattung“, wurde eine Sitzbank entlang dessen Rückwand an der Friedhofsmauer angeregt. Schnell einig war man sich in der Hinsicht, dass die Höhe des Gebäudes die Friedhofsmauer (hier 3,5 Meter hoch) nicht überragen darf. Mit einem Pultdach aus Blech mit einem leichten Gefälle Richtung Pfarrheim kann man diese Vorgabe ohne Problem erfüllen.

Beim Thema Maibaumstandort fand man bald einen gemeinsamen Nenner. Nur wenige Meter vom jetzigen Platz entfernt, wird ein neues Fundament eingelassen, welches bei Aufstellungsrichtung von der Staatsstraße her, Maibäume von über 30 Metern Höhe zulässt.

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Kollisionen könnten sich allerdings in zeitlicher Hinsicht ergeben. Wenn der vorgesehene Baubeginn für die Dorfplatzgestaltung (Anfang März 2019) eingehalten werden kann, wird das am 1. Mai in Reichenkirchen vorgesehene „Maibaumaufstellen“ schwierig werden.

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Hierzu gab es von verschiedenen Seiten die Idee, einen Superlativ zu generieren und das Maibaumaufstellen nur wenige Wochen später mit der Platzeinweihung zu verbinden. Eine adäquate Lösung soll in enger Absprache mit den zuständigen Vereinen und der Gemeinde gefunden werden.

Hier gehts zum vorgestellten Plan >>
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Baudirektor Fritz Hampel und Bürgermeister Hans Wiesmaier zeigten sich nach diesem konstruktiven Treffen zuversichtlich. Zusammen mit dem Architekten und in kürzester Zeit, wollen sie ein Leistungsverzeichnis erstellen und eine Ausschreibung starten, um wie geplant im nächsten Jahr die Maßnahmen umsetzen zu können. „Das war ein sehr erfreulicher Termin heute!“, freute sich Baudirektor Fritz Hampel ob der konstruktiven und weiterführenden Gespräche.
Auch Bürgermeister Hans Wiesmaier war angetan von dem positiven Ergebnis und hatte zum Abschluss noch eine schöne Neuigkeit in anderer Sache parat, die er voller Stolz verkündete: „Wir haben heute die Mitteilung erhalten, dass wir für die Sanierung des Obergeschosses und des Dachs des Grundschulgebäudes in Reichenkirchen, Fördermittel durch den Freistaat Bayern in Höhe von 75.000 Euro erhalten werden.“
Text und Fotos: R.H.

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