- Bürgerkommune Fraunberg -

23.Juni 2019

Maria Thalheim - Es ist schon etwas Besonderes, feststellen zu dürfen, dass auch nach 600 Jahren die Wallfahrt nach Maria Thalheim noch nichts an ihrer Faszination eingebüßt hat. Dies belegten etwa 2.000 Gläubige, die sich zur 67. Landkreiswallfahrt auf den Weg machten, um dem Festgottesdienst beizuwohnen, als Fußwallfahrer, mit dem Rad oder mit dem Auto. Festzelebrant war in diesem Jubiläumsjahr, Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg, der von Landrat Martin Bayerstorfer, zugleich Vorsitzender des Wallfahrtskuratoriums, herzlichst begrüßt wurde.

Vor Eintreffen des Weihbischofes wurde der Landrat gefragt, welche Bedeutung Wallfahrten für ihn habe und worin er den Sinn sehe.
Bayerstorfer erwiderte, dass er selbst bereits neunmal von Hohenpolding aus nach Altötting gegangen wäre und für ihn Wallfahren eine Demonstration für den Glauben sei. „Es gibt nichts, für das man nicht Vergelts Gott sagen könnte und es gibt so vieles, um das man bitten möchte“, stellte er weiterhin fest und war sich sicher: „Wallfahren gibt den Menschen Orientierung“.

In seiner Begrüßung erwähnte er besonders die Fußwallfahrergruppen aus Rappoltskirchen, Taufkirchen, Inning und erstmalig in großer Anzahl aus dem Pfarrverband Wartenberg und Berglern.

Von geistlicher Seite fungierten als Konzelebranten: Landkreisdekan Michael Bayer, der ehemalige Landkreisdekan Reinhold Föckersperger und Kanonikus Thomas Zeitler, aus dem Pfarrverband Holzland Pfarrer Jacek Jamiolkowski, Kaplan Thomas Belitzer aus Moosinning, von der örtlichen Geistlichkeit Pfarrer Gregor Bartkowski, Pfarrvikar Edward Stupak, Diakon Sebastian Lenz und Diakon Christian Pastötter.
Ein weiterer besonderer Gruß ging an den Vorsitzenden des Dekanatsrates im Dekanat Erding Dr. Jörg Basten, Staatsministerin a.D. Landtagsabgeordnete Ulrike Scharf, MDB Dr. Andreas Lenz, stellvertretender Landrat Jakob Schwimmer, stellvertretende Landrätin Gertrud Eichinger, die Bezirksräte Franz Hofstetter und Maria Grasser und an den „Hausherrn“, Fraunbergs Bürgermeister Hans Wiesmaier. Weiterhin fanden besondere Erwähnung, die Träger des „Goldener Ehrenring des Landkreises“ Werner Brombach und Manfred Becker, der Oberbürgermeister der großen Kreisstadt Erding Max Gotz, Kreishandwerksmeister Rudi Waxenberger und ganz besonders die Vertreter des Bauernstandes, auf dessen Initiative die Landkreiswallfahrt vor 66 Jahren geboren wurde, Kreisbäuerin Irmgard Posch sowie BBV-Kreisobmann Jakob Maier und deren Vorgänger Elisabeth Maier und Hans Schwimmer.

Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg freute sich über den großen Zuspruch durch die Gläubigen und über die einmalige Tradition der Kreiswallfahrt nach Maria Thalheim, von der er schon immer begeistert war.
In seiner Predigt nahm er Bezug auf das Evangelium nach Lukas 9,18-24., in dem es heißt: „In jener Zeit als Jesus in der Einsamkeit betete und die Jünger bei ihm waren, fragte er sie: Für wen halten mich die Leute? …“.
Der Weihbischof untergliederte die darin enthaltene Botschaft in fünf Teile und nannte sie:

- Gebet
- Für wen halten mich die Leute?
- Für wen haltet ihr mich?
- Leid und Kreuz
- Jesus auf diesem Weg folgen

Gebet:
Immer wieder spricht Jesus zu seinem Vater. Daraus nimmt er seine Kraft und so sollte auch für uns das Gebet seinen Stellenwert haben, empfahl der geistliche Würdenträger den Gläubigen.

Für wen halten mich die Leute?
Für wen halten in unserer Zeit die Menschen eigentlich Jesus? Sehen sie ihn bloß noch als „historische Figur“ oder folgen sie dem Bekenntnis Petrus der beteuerte: „Du bist der Messias, der Sohn Gottes“

Für wen haltet ihr mich?
Hinter der Aussage des Petrus steckt grenzenloses Vertrauen. Dieses Grundvertrauen ist auch für unser Leben wichtig. „Wir Christen wissen, Jesus ist die menschgewordene Liebe Gottes“, bekräftigte der Weihbischof.

Leid und Kreuz
Für uns erscheint es widersprüchlich, dass Gott in Jesus leiden und sterben muss. „Dies ist aber auch ein Zeichen dafür, dass es ein Gott voller Liebe zu uns Menschen ist, dass er für uns sein Leben hingibt und seine Liebe ungebrochen ist“, erklärte der Geistliche.

Jesus auf diesem Weg folgen
Wenn Jesus zur Kreuzesnachfolge einlädt, dann nicht, weil er die Menschen leiden sehen will. Er fordert dadurch vielmehr dazu auf, bereit zu sein um die Menschen zu lieben, so wie er es getan hatte. Eine besondere Form der menschlichen Liebe ist die zwischen Mutter und Kind. „Das Urbild der Mutter-Kind Liebe ist für uns Maria“, führte der Weihbischof an, und erinnerte, dass sie ihrem Sohn bis unters Kreuz gefolgt sei. Wer Jesus Kreuzesnachfolge antreten will, muss sich daher die Frage stellen: Was bin ich bereit für den Glauben zu investieren.

„Und darum pilgern die Menschen seit 600 Jahren hierher nach Maria Thalheim, weil sie Kraft finden und Maria uns so mit Jesus in Beziehung bringen kann“, führte Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg an und war sich sicher, „dass die Wallfahrt auch in den nächsten 600 Jahren noch stattfinden werde“. Er wünschte sich, dass dies dann nicht nur aus Gründen der Brauchtumspflege geschehen werde, sondern, weil auch in 600 Jahren die Menschen Maria als Brückenbauerin zu Jesus erkennen mögen.

Zum Schluss des Gottesdienstes bedankte sich Landkreisdekan Michael Bayer beim Zelebranten, Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg und bei den vielen fleißigen Vorbereitern, Unterstützern und Helfern im Hintergrund, die dieses großartige Fest des Glaubens erst ermöglichen. „Und beim Landrat stimmt der Draht nach oben“, ergänzte er, nachdem sich herausstellte, dass während der gesamten Zeremonie kein anfangs befürchteter Regen den Ablauf störte.
Musikalische Umrahmung kam in bewährter Weise von den vereinigten Kirchenchören des Pfarrverbandes und dem Jugendblasorchester der Kreismusikschule Erding. Text und Bilder: R.H.

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