- Bürgerkommune Fraunberg -

29. August 2019

Kemoding - 24 hochinteressierte Kinder fanden sich am Kemodinger Maibaum zum Ferienprogramm „Spannendes, Interessantes und Grusliges rund um Kemoding“ ein. Als erstes kam dann der Maibaum dran, aber der rief keine besondere Begeisterung hervor. „A Maibaum hoit“. Nicht mal der Hinweis, dass der Maibaum als einziger vermutlich in ganz Bayern eine eigene E-Mail-Adresse (maibaum@kemoding.de) hat, interessierte nur am Rande. Darum ging es schnell los in Richtung Garmer-Kreuz. Abgesichert wurde der Weg von Maria Schneller, Claudia Scharf und Stefanie Ott. Die Security übernahmen die Großmütter Erika Schneller und Leni Faltermaier. Am Kreuz wurde es sehr ernst und nachdenklich. Es wurde ursprünglich von den Überlebenden des ersten Weltkrieges errichtet, aus Dankbarkeit und zur Erinnerung an ihre gefallenen Kameraden. Rund 30 junge Menschen kamen in den beiden großen Kriegen in der Pfarrei Rappoltskirchen ums Leben oder sind vermisst. Viele wurden schwer verletzt. Die Kinder waren sehr nachdenklich und allen wurde klar, dass der Frieden unheimlich wichtig und ein großer Schatz ist.

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Bezeichnenderweise heißt die dort eingepflanzte Rose auch „PEACE“. Einige Schritte weiter und wir waren alle an der Quelle des Kemodinger Baches. Julius Schneller erklärte das dort angebrachte Schild. Die Kinder beeindruckte, dass das Wasser rund 2700 km unterwegs ist, bis es in Rumänien ins Schwarze Meer fließt. Die meisten waren mutig und stiegen, ausgerüstet mit teilweise erheblich zu großen Gummistiefeln, in den Quelltopf hinab. Durch das große Rohr unter der Straße konnten sie sich zurufen. Aber „badzig“ war es schon.

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Nachdem alle wieder die Straße erklommen hatten, ging es weiter zum Rappoltskirchner Schülerhäuschen. Dieses wurde noch als wunderschöner Holzbau von einer Wartenberger Verbrecherbande niedergebrannt.

Kemodinger Bürger mit Unterstützern aus andern Orten beobachteten, nachdem das Häuschen neu von den Bürgern aus Beton erbaut wurde, nächtelang das Häuschen und konnten die Verbrecher zu einem Fehler verleiten, der zu ihrer Festnahme führte. Der Anführer ist inzwischen verstorben. Ein Stück des Häuschens wurde vor einiger Zeit ausgebessert, die Kinder übernahmen die Aufgabe die Stellen zu streichen. Dabei ging es uns beinahe so wie Tom Sawer beim Zaunstreichen, so viel Begeisterung war vorhanden. Nachdem man sich an den Weintrauben am Häuschen, die heuer zu ersten Mal Früchte trugen, gestärkt hatte, ging es an Rappoltskirchen vorbei auf verschlungenen Wegen zum Fertlbauernkreuz. Die Stelle liegt an der B 388 und erforderte von den Begleitern höchste Aufmerksamkeit. An dem vor kurzem errichteten Kreuz wird der Anna Burger gedacht, die im Jahr 1831 grausam ermordet wurde. Die Geschichte, dass sie bis heute als weiße Frau durchs Köhlholz geistert, wollten aber die meisten nicht glauben. Hingewiesen wurde auch auf die lange Freundschaft mit den Menschen aus dem Münsterland und die vielen Verkehrstoten an dem Streckenabschnitt. Glücklicherweise hatte die weiße Frau eine Kiste Apfelschorle hingestellt, sodass der schlimmste Durst gelöscht werden konnte. Gut abgesichert über die Straße nach Maria Thalheim, dann kurze Pause am Oldtimerstadel und ein Blick ins Bienenhaus vom Hong Max, durch schwieriges Gelände, dann war man an der Kemodinger Kapelle. An großen Erklärungen war man nicht mehr interessiert, darum wurde nur noch kurz der Vaterunser gebetet.

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Anschließend wurden die Kerzen angezündet und von allen kräftig geläutet. Im Schatten der bekannten Marieneiche wurde ein kleiner Abkömmling ausgegraben und mitgenommen. Jetzt folgte die wagemutige Überquerung des Kemodinger Baches. Die Mutigen wählten den beherzten Sprung, die anderen wählten die Brücke. Gottseidank hatten die Großmütter bei Julius und Felix Schneller in Kemoding 15 schon eine kräftige Brotzeit vorbereitet. Darauf stürzte man sich, aber auch auf die zahlreich vorhandenen Fahrzeuge und das Trampolin. Jeder bekam dann auch noch eine kleine Eiche, die jeder selbst einpflanzen musste. Zwischenzeitlich waren aber auch schon einige Mütter und Väter eingetroffen, die auch gleich eingespannt wurden. Ganz stolz nahm jeder einen kleinen Baum mit. Als kleine Zugabe gab es noch eine Samenbombe, die man einfach irgendwohin werfen kann und die Blumen von selber aufgehen. Erschöpft und glücklich ging eine hochinteressante Veranstaltung zu Ende. Zum Schluss noch ein tolles Gruppenbild mit Eltern und Eichen. Die Betreuer gönnten sich zu dem Zeitpunkt auch eine Halbe Augustiner. Text und Bild: Andreas Faltermaier

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