- Bürgerkommune Fraunberg -
15.10.2020
Fraunberg – Geplant war die Jahreshauptversammlung des Gewerbevereins Fraunberg bereits für den März. Abgehalten werden konnte sie unter den speziellen Sicherheitsbestimmungen bez. Corona allerdings erst jetzt. Der Saal im Gasthaus Stulberger in Fraunberg bot ausreichend Platz für die etwa 30 Teilnehmer, unter denen sich auch die Führungsriege der Gemeinde mit Bürgermeister Hans Wiesmaier, 2. Bürgermeister Hans Rasthofer und 3. Bürgermeisterin Anni Gfirtner befand.
Vereinsvorstand Gerhard Hilger zeigte sich erfreut über den beachtlichen Zuspruch. Er konnte zur Veranstaltung auch Fachbereichsleiterin Regionalmarketing / Wirtschaftsförderung, Katrin Neueder vom Landratsamt Erding sowie Friederike Aschenbrenner als ehrenamtliche Repräsentantin für die Regionalmarke echt erding begrüßen.
Kassier Manfred Lechner trug einen mehr als zufriedenstellenden Kassenbericht vor. Unter den Ausgaben im Rechnungsjahr war auch eine Spende für ein Schulprojekt in Reichenkirchen und Maria Thalheim mit 2.261 Euro.
Kassenprüferin Sabine Pösl bestätigte eine richtige und korrekte Kassenführung und die Vorstandschaft wurde daraufhin einstimmig entlastet.
Die Durchführung der Neuwahlen oblag Bürgermeister Hans Wiesmaier. Hierbei konnte er zügig voranschreiten, da sich das bisherige Führungsteam ohne Ausnahme wieder zur Verfügung stellte und dieses von den Anwesenden jeweils zu 100% bestätigt wurde.
Das alte und auch neue Führungsteam des Gewerbevereins Fraunberg
v.l.n.r.: 1. Vorstand Gerhard Hilger, Kassier Manfred Lechner, 3. Vorstand Claudia Scharf, 2. Vorstand Christa Nett, Wahlleiter Bürgermeister Hans Wiesmaier, Kassenprüferin Sabine Pösl
nicht auf dem Bild: Schriftführerin Johanna Hacker
Regionalmarketing Label echt erding
Die Damen Aschenbrenner und Neueder stellten anschließend das vom Landkreis Erding ins Leben gerufenen Marketing Label echt erding vor. Damit will man bereits Ende Oktober online gehen. Unter dem Motto: echt ehrlich. echt regional. echt gut, soll für heimische Produzenten geworben und ein neuer Vermarktungskanal eröffnet werden.
Das Label echt erding
Man setzt darauf, dass bewusstes Einkaufen in der Region im Trend liegt. Hierbei ergeben sich viele Vorteile wie: Stärkung der einheimischen Betriebe, Schaffung von Arbeitsplätzen, Steigerung der Kaufkraft, Schonung der Umwelt etc. Die Marke echt erding wird als eine große Chance für eine starke Zukunft unserer Wirtschaft und Heimat gesehen. Man will mit ihr die klein- und mittelständischen Strukturen im ländlich geprägten Landkreis Erding stärken und damit den Erhalt und die Weiterentwicklung der Region ermöglichen. Erwartet wird eine Steigerung der heimischen Wertschöpfung durch nachhaltiges Wirtschaften in Kooperation zwischen Landwirtschaft, Handel, Handwerk und Tourismus.
Katrin Neueder und Friederike Aschenbrenner stellten echt erding vor
Die Erzeugnisse sollen in heimischen Geschäften käuflich zu erwerben und als regionale Marke erkennbar sein. Hierfür sollen in den jeweiligen Märkten eigene Regale zur Verfügung stehen und das Angebot nach und nach auf Dienstleistungen und das produzierende Gewerbe ausgeweitet werden. Mit dem Vermarkten regionaler Produkte beabsichtige man zusätzlich einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz und zur CO2-Vermeidung zu leisten.
Gleichzeitig soll die Errichtung des digitalen Marktplatzes von echt erding einhergehen. Dieser ermöglicht es dann den Regionalmarkenträgern die Vorteile der Digitalisierung zu nutzen. Landwirtschaft, Handwerk, Handel und Tourismus sollen sich hier repräsentieren und vorstellen und zusätzlich ihre Produkte, Dienstleistungen oder Lebensmittel über ein Shopsystem verkaufen können.
Gerade die aktuelle Ausnahmesituation Corona zeigt, wie wichtig und hilfreich Digitalisierung ist. Regionalität hat viele Facetten – warum sollen nicht auch die Möglichkeiten eines Onlineshops auf der Plattform von echt erding genutzt werden.
Fraunberg-Gutschein
Fraunbergs Bürgermeister Hans Wiesmaier nutzte die Gelegenheit auch selbst einige ermunternde und eindringliche Grußworte an die Gewerbetreibenden unserer Gemeinde zu richten. Er nannte es einen Mehrwert, wenn man in so vielfältiger Weise und gerade in schwierigen Zeiten wie Corona auf die Firmen vor Ort zurückgreifen kann. Welch großes Portfolio sich dahinter verbirgt, mag alleine an den mehr als 400 Gewerbeanmeldungen in der Gemeinde Fraunberg abgelesen werden. „Gottseidank muss man sich in der Gemeinde Fraunberg nicht nur auf einen sogenannten Global Player verlassen, sondern auf Firmen, die den Standort Fraunberg am Leben halten“, führte der Bürgermeister aus und betonte dabei auch die große Verantwortung der Betriebe gegenüber ihren Mitarbeitern.
Der Bürgermeister versicherte, dass sich auch Fraunberg auf dem Weg befindet, „die Regionalität zu stärken und die Wurzeln zu heben“. Ihm war bewusst, dass man diese Botschaft nicht leicht zu den Menschen bringt und bat deshalb die Gewerbetreibenden als Repräsentanten ihres Standes dabei mitzuwirken. Die Errichtung einer „Markthalle der Ideen“ in der Ortsmitte Fraunbergs (Parkplätze gegenüber Maibaumstandort) werde derzeit intensiv im Gemeinderat diskutiert. In dieser sollen in enger Kooperation mit einheimischen Betrieben nicht nur Lebensmittel angeboten werden sondern Güter über alle Bereiche hinweg. „Wir wollen keinen neuen Supermarkt oder Discounter am Ortsrand wie in vielen Nachbargemeinden bereits geschehen“, bekräftigte Wiesmaier.
Als ersten Schritt in Richtung Regionalität von Seiten der politischen Gemeinde stellte er den Fraunberg-Gutschein vor.
Fraunberg-Gutschein: Außenseite
Fraunberg-Gutschein: Innenseite
Dieser soll zukünftig bei entsprechenden Anlässen seine Anwendung finden. Anstatt Geschenkkorb oder Geldzuwendung in bar, soll der Fraunberg-Gutschein verschenkt werden. Der Empfänger kann den in mehrere Geldbeträge unterteilten Gutschein (5 bis 20 Euro) bei teilnehmenden Firmen aus unserer Gemeinde einlösen. Dieser Weg ist zwar nur ein kleiner Schritt in Richtung Regionalität, wird aber von Nachbargemeinden in ähnlicher Form bereits begangen und nach ersten Sondierungen haben schon 38 Gemeindebetriebe Interesse bekundet. Der Gutschein soll auch als Geschenkoption vorgehalten und von Privatpersonen genutzt werden können.
„Für manche Dinge, die wir in der Gemeinde Fraunberg vorausgedacht haben, wurden wir zunächst belächelt“, führte der Bürgermeister an, konnte aber nach Stimmungsabfrage aus der Runde ein außerordentlich positives Ergebnis verbuchen.
Text und Foto: R.H.
Gemeinde Fraunberg