- Bürgerkommune Fraunberg -

25. und 27. Oktober 2021

Fraunberg / Reichenkirchen / Maria Thalheim – An zwei Tagen (25.10. Klasse 4b und 27.10. Klasse 4a) erhält die Gemeindeverwaltung Fraunberg von Grundschülern Besuch. Ihr Anliegen: Vor Ort Erkenntnisse zu einem Unterrichtsthema im Fach HSU (Heimat- und Sachkundeunterricht) gewinnen und den Betrieb einer Gemeindeverwaltung kennenlernen.
Von Bürgermeister Hans Wiesmaier wurden sie persönlich empfangen und durch die einzelnen Ressorts geführt. Die Darlegung der Aufgabenbereiche verschiedener Mitarbeiter, die nicht anwesend sein konnten, übernahm er persönlich. Dies fiel ihm offensichtlich nicht schwer, denn er konnte dabei auf seinen großen kommunalen Erfahrungsschatz zurückgreifen.

Einen ersten Anlaufpunkt bot Stefanie Schneider, zuständig für Amtsblatt und Öffentlichkeitsarbeit. Sie erklärte den jungen Informationssuchern die Zusammensetzung des Amtsblattes aus Amtlicher- und Nichtamtlicher Teil.

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Zu ihren weiteren Aufgaben zählt auch die Zusammenstellung des Gemeindekalenders oder das Ausstellen von Fischereischeinen uvm. Frau Schneider ist auch für die Ausstellung von Gaststättengenehmigungen bei Dorffesten und dergleichen zuständig.

Nächste Station war Standesamt, Passamt; Meldeamt und Versicherungsamt. Herr Neumaier schilderte den jungen Wissenssuchenden, welche Vorgänge beim Erstellen eines Personalausweises oder Reisepasses erforderlich sind. Er erklärte verschiedene spezielle Drucker und Gerätschaften und die Zusammenarbeit mit der Bundesdruckerei; um schnell und sicher gültige Dokumente ausstellen zu können.

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Den Klassenlehrer der 4b, Herrn Stephan Gießmann, stellte er auf die Probe und legte ihm ein Standesamtsbuch aus dem 19. Jahrhundert vor: In diesem wurden die Eintragungen noch in altdeutscher Schrift vorgenommen, die Herr Gießmann zum Erstaunen der Schüler fast fließend lesen konnte.

Vor den Büros im Obergeschoß fanden die Bilder ehemaliger und aktueller Gemeinderäte die Aufmerksamkeit der jungen Gemeindebürger, da manche auf ihnen ihre eigenen Eltern oder anderweitig Bekannte entdeckten.

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Im Büro von Frau Sabine Deutsch wurde den jungen und während des gesamten Aufenthalts äußerst interessierten und aufgeweckten Schülern das Thema „Gemeindesteuern, Gebühren und Abgaben“ nähergebracht. Welche Steuern erhebt oder erhält die Gemeinde und wie viel kostet ein Liter Wasser, sind hier stets die relevanten Fragen.
Dabei zeigten sich die Kinder schon gut vorbereitet und führten als Beispiel Hundesteuer, Gewerbesteuer, Lohnsteuer auf, wobei bei der Nennung „Haussteuer“, sicher die Haus- und Grundsteuer gemeint war.

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Deutsch erklärte dabei: „Grundsteuer zahlt jeder, der ein bebautes, unbebautes oder landwirtschaftlich genutztes Grundstück besitzt. Sie legte den Kindern dar, welcher Zusammenhang zwischen Messbetrag und Hebesatz der Gemeinde besteht und welche Steuer sich daraus ergibt.
Großes Erstaunen folgt auch jeweils der Erklärung, dass ein Kubikmeter Wasser 1000 Liter sind und diese den Verbraucher ca. 1 Euro kosten. „Diese Einnahmen benötigen wir um fällige Instandhaltungen und Investitionen in diesem Bereich tätigen zu können“, führte der Bürgermeister an und erhielt von den Schülern verständnisvolles Kopfnicken.

„Wenn ich mal Bundeskanzlerin bin, werde ich mich auch hier eintragen!“, meinte selbstbewusst Mathilda, als ihnen von Bürgermeister Wiesmaier das Goldene Buch der Gemeinde Fraunberg gezeigt wurde. Die vielen und auch gewichtigen prominenten Besucher unserer kleinen Gemeinde hatten sie wohl dazu inspiriert.

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Die Darlegung des Haushaltes und des Kassenwesens übernahm der Bürgermeister selbst. Den Schülern überließ er es zunächst, den Gesamthaushalt in seinen Einnahmen und Ausgaben zu schätzen. Den „ersten Preis“ erreichte dabei Jakob, der mit 14 Millionen Euro den tatsächlichen Zahlen 14.782.800 Euro am nächsten kam.
Das für den Kindergarten jährlich ca. 500.000 Euro zu bezahlen sind, für den Mittelschulverband in Wartenberg etwa 130.000 Euro anfallen und für die IT-Ausstattung an der Grundschule 57.000 Euro ausgegeben wurde, beeindruckte die jungen Gemeindebürger sehr.

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Das Kassenwesen der Gemeinde ist in roten und grünen Ordnern hinterlegt.

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Grün bedeutet Einnahmen und rot bedeutet Ausgaben. Dass dies heutzutage natürlich mit Unterstützung durch Computer geschieht, war den Kindern ohnehin klar.

Als Verwaltungsleiter Friedhelm Eugel hervorhob, dass er schon seit 38 Jahren in der Gemeinde Fraunberg tätig ist, fing mancher der etwa 10 bis 11-jährigen Besucher zu rechnen an. Mehr als 1500 Sitzungen habe er in dieser Zeit vorbereitet und habe sie fast alle mit seiner Anwesenheit unterstützt. Als eine seiner Hauptaufgaben bezeichnete er unter anderem die eingegangen Pläne verwaltungstechnisch zu bearbeiten. Den Kindern zeigte er den Plan des Schulhauses in Maria Thalheim und machte auf die Bedeutung des angegebenen Maßstabes 1 : 100 aufmerksam. Aber auch die verschiedenen Ansichten als Lageplan, Grundrissplan, Geschossplan und Ansichtsplan wurden anschaulich vor Augen geführt.

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Schließlich wurde allen zur allgemeinen Freude ein DIN A3 Übersichtslageplan der Gemeinde Fraunberg mit allen Ortschaften zur Verwendung im Unterricht ausgehändigt.

Den Sitzungssaal bei der obligatorischen „Schüler-Gemeinderatssitzung“ wurde von den 23 Schülern der 4b (Klassenstärke 25) mit Klassenlehrer Stepan Gießmann bis auf den letzten Platz gefüllt.

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„Das ist die größte Gemeinderatssitzung, die ich je geleitet habe!“, gestand Bürgermeister Hans Wiesmaier, der daraufhin mit vielen interessanten Fragen und Vorschlägen bedacht wurde. Die Schüler waren nicht nur gut vorbereitet, es war auch deutlich erkennbar, dass viele Anliegen aus eigenen Überlegungen und eigenem Interesse heraus entstanden.

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Klassenlehrer Stephan Gießmann bedankte sich bei Bürgermeister Hans Wiesmaier und seinem Gemeindeteam für die freundliche und überaus informationsreiche Besichtigungstour.

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Die kleine Brotzeit vor der Rückfahrt zur Schule wurde von den Kindern nach fast 2-stündiger Exkursion dankbar entgegengenommen. Text und Fotos: R.H.

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