- Bürgerkommune Fraunberg -

09.12.2021

Fraunberg – Die Zahl der Haushalte, die von Obdachlosigkeit bedroht sind, nahm in den letzten Jahren auch in den Städten und Gemeinden des Landkreises Erding immer weiter zu. Die Unterbringung von Obdachlosen gehört zu deren Pflichtaufgaben. Die Landkreisgemeinden haben deshalb beschlossen, in Zusammenarbeit mit der Caritas, die auf diesem Gebiet eine jahrelange Erfahrung und Kompetenz aufweist, eine „Fachstelle zur Vermeidung von Obdachlosigkeit für die Einwohner*innen der Städte, Märkte und Gemeinden des Landkreises Erding“ zu gründen.

Der Vertrag beginnt am 01.01.2022 für zunächst 2 Jahre und beinhaltet unter anderem:
- Hilfestellung zum Erhalt des Wohnraumes durch Verhandlungen mit Vermietern und "Beseitigung" der Kündigungsursachen
- Vermittlung und Motivation zu alternativen Wohnformen (z. B. Seniorenheim, Mutter- Kind- Heim, therapeutische Wohngemeinschaft, stationäre Einrichtungen für Wohnungslose)
- Unterstützung bei der Bewerbung um neuen Wohnraum
- Information und Beratung zu relevanten sozial rechtlichen Leistungsansprüchen
- Begleitung und Unterstützung während des Räumungsverfahrens
- Vermittlung von Ämterlotsen und Wohnungspaten sowie bei Bedarf weiterführender Angebote

Das ganze geschieht in enger Kooperation mit den zuständigen Mitarbeiter*innen der Städte, Märkte und Gemeinden, relevanten Beratungsstellen und Behörden und Nachbarschaftshilfen. Die Gemeinden finanzieren die Hilfeleistung mit 0,55 Euro/Einwohner und Jahr.

Fraunbergs Bürgermeister Hans Wiesmaier, zugleich Kreisvorsitzender des Bayerischen Gemeindetages im Landkreis Erding, konnte neben den Landkreisbürgermeistern aus dem Vorstand auch die Kreisgeschäftsführerin des Caritas-Zentrums Erding, Barbara Gaab, von der Fachstelle, Brigitte Fischer und Florian Attenberger als Vertreter der Caritas begrüßen. Unter der uneingeschränkten Zustimmung und dem Beifall der anwesenden Versammlungsteilnehmer, wurden die Verträge übergeben.

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Feierliche Vertragsübergabe
v.l.n.r.: Bürgermeister Hans Wiesmaier, Kreisvorsitzender des Bayerischen Gemeindetages im Landkreis Erding, Barbara Gaab, Florian Attenberger, Brigitte Fischer

Wiesmaier zeigte sich zufrieden, dass es gelungen ist, einen so breiten Konsens herbeizuführen. Besonders freute ihn, dass sich auch die Städte Erding und Dorfen und die größeren Märkte beteiligen, die in der Lage wären, „diese Probleme auch in Eigenregie zu lösen“:
Der Druck ist jedoch immens und in manchen Kommunen treten bis zu 4 Fälle pro Woche auf. „Es ist für uns wie eine Versicherung“, war schon im Vorfeld von Dieter Neumaier, Bürgermeister der Gemeinde Kirchberg zuhören. Bürgermeister Stefan Haberl aus Taufkirchen/Vils betonte den „Mehrwert“, der von diesem Vertrag ausgehe und Bürgermeister Ullrich Gaigl aus der Gemeinde St. Wolfgang zeigte sich über den gefundenen Vertragspartner mehr als zufrieden. „Da sind Macher am Werk“, wusste er aus seiner eigenen Erfahrung zu berichten.

Möge die Kooperation fruchtbar sein, vor allem im Sinne derer Menschen, die auch in unserem wohlhabenden Landkreis Erding Hilfe bedürfen.

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vorne v.l.n.r.: Barbara Gaab, Bürgermeister Hans Wiesmaier
hinten v.l.n.r.: Stefan Haberl (Taufkirchen/Vils), Georg Nagler (Moosinning), Heinz Grundner (Dorfen), Brigitte Fischer, Michaela Mühlen (Inning), Florian Attenberger, Bernhard Mücke (Oberding), Thomas Gneißl (Wörth), Ullrich Gaigl (St. Wolfgang), Ferdinand Geisberger (Buch am Buchrain)
Text und Foto: R.H.

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