- Bürgerkommune Fraunberg -

18. und 28. Oktober 2022

Fraunberg – Es ist jedes Mal eine Freude mit anzusehen, mit welchem Eifer sich unsere Grundschüler für das Geschehen in der Gemeindeverwaltung interessieren. Im Rahmen des HSU-Unterrichtes ist eine Exkursion dahin vorgesehen und die Klassen 4a aus Reichenkirchen und 4b aus Maria Thalheim, kamen begleitet durch ihre Lehrkräfte (Simone Struve 4a, Hermine Kraus 4b) schon gut vorbereitet in unser „Regierungszentrum“. Den Abschluss und zugleich Höhepunkt bildet immer eine „Schülergemeinderatssitzung“ im Sitzungssaal, bei dem unsere jungen Gemeindebürger die Gelegenheit haben, dem Gemeindeoberhaupt Fragen zu stellen.

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Schülergemeinderatssitzung

Bürgermeister Hans Wiesmaier erklärte den jungen Menschen das Prozedere eines richtigen Sitzungsablaufs bis zum Tagesordnungspunkt „Wünsche und Anträge“ und stellte sich dann gewissenhaft allen Fragen. Und die sind oft verblüffend und zeugen davon, dass sich bereits junge Menschen Gedanken über unsere kommunalen Einrichtungen machen. Sie lauten dann: „Wo stehen die Sachen vom Fundbüro“ (Heidi) oder „Wie ist es, Bürgermeister zu sein“ (Leonie) und viele mehr.

Vorher aber werden die einzelnen Abteilungen besichtigt und die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Gemeindeteams erklären ihr Tun und die dazu benötigten Utensilien.

Erster Anlaufpunkt war das Büro im Eingangsbereich, vor dessen Tür ein Schild mit der Aufschrift „Information“ angebracht war. Verwaltungsangestellte Stefanie Schneider erklärte mit einfachen Worten ihren Aufgabenbereich. Zu vielen Themen hatten die Kinder einen Bezug und kannten deren Bedeutung. Besonders mit dem wöchentlichen Amtsblatt aber auch mit dem Fraunberg-Gutschein und dem Ausstellen von Glückwunschkarten für Geburtstage, Hochzeitsjubiläen oder bei Besten Ehrungen waren sie vertraut und hatten schon Berührungspunkte.

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Abteilung: Information (Stefanie Schneider)

Danach ging‘s zum „Standesamt, Meldeamt, Versicherungsamt“, in dem Helga Poldinger Rede und Antwort stand. „Wenn Leute aus anderen Orten nach Fraunberg ziehen, werden sie hier erfasst und sind dann angemeldet“, beschrieb sie in einfachen Worten eine der Tätigkeiten im Bereich Einwohnermeldeamt.

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Abteilung: Standesamt, Meldeamt, Versicherungsamt (Helga Poldinger)

An ihrem eigenen Beispiel erläuterte sie die Vielfalt der Daten die im Computer digital hinterlegt werden müssen. Sie hatte zur Veranschaulichung auch Standesamtsbücher aus früheren Zeiten dabei und lies diese durch die Reihen gehen. „Die sind aber schwer“, stellte Tobias fest und es war ihm anzusehen, dass ihm Computertechnik vertrauter war als eine Schreibkladde aus fernen Zeiten.

In der Abteilung „Steuern, Gewerbeamt“ wusste Mitarbeiterin Sabine Deutsch interessantes zu berichten. Zunächst allerdings durfte sie staunend zur Kenntnis nehmen, dass die Schüler fast alle Gemeindesteuern sicher benennen konnten. Von Hundesteuer über Gewerbesteuer und Haus- und Grundsteuer bis hin zu den Gebühren wiesen sie grundlegende Kenntnisse auf. „Wenn man ein Haus gebaut hat, muss man für das Grundstück immer wieder zahlen“, wusste Felix zum Thema Haus- und Grundsteuern zu berichten. Eine typische gemeindeeigene Steuer ist die Hundesteuer. Das bei einem Hund 40 Euro, für eine zweiten Hund 50 Euro und für einen dritten Hund sogar 75 Euro jährlich bezahlt werden müssen, verblüffte Florian und bewegte ihn zu der Frage: „Warum gibt es eigentlich keine Katzensteuer“.

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Abteilung: Steuern, Gewerbeamt (Sabine Deutsch)

In der Abteilung Kämmerei und Kasse waren Hermann Hofer und Irmgard Müller zugegen. Hier läuft alles zusammen was mit Geld zu tun hat, erläuterte Hofer in einfachen Worten den Aufgabenbereich. „Der Bürgermeister plant mit seinen Gemeinderäten die Ausgaben für das nächste Jahr und diese werden dann im Haushaltsplan der Gemeinde zusammengefasst“, gab er den interessierten Schülern und Schülerinnen zu verstehen. Dass die Kosten für den Schulbus den sie täglich benutzen, Teil dieses Haushaltsplanes ist, war wiederum für Felix nichts unbekanntes denn er benannte sogar die Haushaltsstelle richtig und aus dem ff in dem er sagte: „Die Schule ist auf der 2“. Auf die Frage, wer weiß, welche Dimension der Haushaltsplan der Gemeinde Fraunberg hat, kamen die unterschiedlichsten Vorstellungen zu Tage. Die richtigen 15 Millionen wurden aber nach Vorschlägen wie 1 Million oder 100 Millionen bald genannt.

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Abteilung: Kämmerei (Hermann Hofer)

Irmgard Müller erläuterte den Kindern ihre Kassentätigkeit. Anhand der Kosten des Schulbusses, zeigte sie auf, an welcher Stelle eingenommene Gemeindesteuern wieder ausgegeben werden. Mit der Frage: „Was kostet wohl der Schulbus das ganze Jahr über?“, leitete sie auf die vorher angeführte Haushaltsstelle 2 über. Hier kam die zutreffendste Schätzung allerdings nur auf 2.000 Euro wohingegen der tatsächliche Betrag bei 114.000 Euro liegt. Ob die Kassenführung sachlich und rechtlich einwandfrei ist, wird jährlich von zwei Prüfgremien überwacht. Hierzu gibt es den örtlichen Rechnungsprüfungsausschuss und den überörtlichen Rechnungsprüfungsausschuss (Landratsamt).

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Abteilung: Kasse (Irmgard Müller)

Im Büro von Verwaltungsleiter Friedhelm Eugel wurden den jungen Wissensuchenden Vorgänge bei Bausachen erläutert. Lageplan, Grundrissplan, Geschossplan und Ansichtsplan wurden erläutert und welche Rolle der darauf angegebene Maßstab spielt, stand zur Debatte. Großes Interesse kam auf, als mit einem gemeindeeigenen Programm die Schule von Maria Thalheim von oben auf dem Bildschirm erschien. Alle wollten dann auch das eigene Heim von oben betrachten, was Friedhelm Eugel geduldig gewährte.

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Abteilung: Verwaltungsleiter (Friedhelm Eugel)

Im Büro von Bürgermeister Hans Wiesmaier fand das Goldene Buch der Gemeinde Fraunberg ungeteilte Aufmerksamkeit. Die vielen Einträge prominenter Besucher, darunter auch Persönlichkeiten wie der ehemalige bayerische Ministerpräsidenten Günther Beckstein, die Thalheimerin Ulrike Scharf als Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales oder Kardinal Ratzinger, der späteren Papst Benedikt XIV., brachten die Kinder zum staunen. Sogar ein Eintrag eines Bürgermeisters aus einer Millionenstadt in China mit chinesischen Schriftzeihen ist dort vorzufinden.

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Abteilung: Bürgermeisterbüro (Bürgermeister Hans Wiesmaier)

Vor der Rückfahrt in die Schule durften sich die freundlichen und interessierten Schüler und Schülerinnen auf eine Brotzeit freuen, die sie sich gemessen an ihrem Mittun und ihrer Aufmerksamkeit auch redlich verdient hatten.
Text und Fotos: R.H.

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