- Bürgerkommune Fraunberg -

07. März 2023

Fraunberg – Trinkwasser ist eines unserer höchsten Güter. Darüber gab es auch bei allen Vertretern des Bauernstandes keinen Zweifel, die sich mit ihren Ortsobmännern und Standesvertretern vom Erdinger Bauerverband sowie einem verantwortlichen des Wasserwirtschaftsamtes im Bürgersaal der Gemeinde Fraunberg trafen.

Grund für das Treffen: Wie schon mehrfach der Presse (EA) zu entnehmen war, sind seit 30. November weite Teile des östlichen Landkreises sowie ein Streifen von Lengdorf bis Wartenberg als rote Gebiete ausgewiesen. Dies beruht darauf, dass in Messstellen in Lengdorf und Fraunberg Grenzwerte hinsichtlich Nitratbelastung überschritten wurden. Mit der Deklaration „Rotes Gebiet“ ist eine eklatante Einschränkung bei der Ausübung der Landwirtschaft verbunden.

Eine Aussprache und anschließende Besichtigung der Trinkwassermessstell in der Nähe des Flurbereinigungsspielplatzes Fraunberg sollte die Standpunkte verdeutlichen. Mit dabei waren vor allem Bauern aus unserer Gemeinde Frauberg, Bockhorn, Langenpreising und Wartenberg. Vom Bauernverband Erding waren Kreisobmann Jakob Maier und dessen Geschäftsführer Gerhard Stock und als Vertreter des WWA München war Abteilungsleiter Stefan Homilius anwesend.

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Bürgermeister Hans Wiesmaier stellte den Bürgersaal als Diskussionsraum zur Verfügung. Er ist selbst Landwirt und wie viele andere in unserer Nähe Betroffener, da ein erheblicher Teil des östlichen Gemeindegebietes als „Rotes Gebiet“ eingestuft wurde. Rotes Gebiet bedeutet, dass im Grundwasser ein Schwellenwert von 50 mg Nitrat je Liter gemessen wurde und daher Maßnahmen zur Reduzierung der Einträge einzuleiten sind.
Die Einstufung als Rotes Gebiet schränkt unsere Landwirtschaft hinsichtlich Düngung ein und erlaubt nur noch 20% weniger Dünger als dem Pflanzenbedarf geschuldet. Der wirtschaftliche Ertrag ist nicht nur gefährdet, es ist ein deutlicher Rückgang und Wertverlust zu verzeichnen.
Wie schon erwähnt, steht auch bei unseren Landwirten der Grundwasserschutz an vorderster Stelle. Was in diesem Zusammenhang jedoch angezweifelt wird, ist die Probenentnahme in einem Gebiet, dessen nähere Umgebung vor Jahrzehnten unkontrolliert verfüllt wurde und daher Ursache für die Nitratüberschreitung sein könnte. Sie forderten eine Messstelle in ausschließlich landwirtschaftlich genutzter Flur an einer Position, dessen Grundwasserfluss unabhängig von im Boden verbrachten Altlasten ist.
Kreisobmann Jakob Maier erwägte in diesem Zusammenhang sogar eine Interessengemeinschaft zu gründen, Gutachter hinzuzuziehen und Klage zu erheben.
Abteilungsleiter WWA, Stefan Humilius, sieht sich jedoch verpflichtet zu handeln. „Unser Aller Aufgabe ist es, die roten Messstellen wegzukriegen“, resümierte er. Humilius zeigte sich wenig glücklich über die Messergebnisse und stellte in Aussicht weitere Messstellen zu schaffen.
Hoffen wir, dass in Bälde Klarheiten geschaffen werden, die von beiden Seiten akzeptiert werden können und die Realität widerspiegeln. Eine verlässliche Einstufung unseres Grundwasserschutzes ist unumgänglich und verlangt oberste Priorität von allen Beteiligten.
Text und Foto: R.H.

Detailkarten Nitratbelastetes Gebiet (jeweils 8,5 MB):

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