- Bürgerkommune Fraunberg -

04. Juni 2023

Riding St. Georg – Es ist derzeit für Jedermann weithin sichtbar, dass am Turm der Ridinger Pfarrkirche St. Georg intensiv renoviert, ausgebessert und gearbeitet wird.

Massive Schäden am Turmdach sind vorhanden und schon seit der Renovierung der Turmfassade 2013 bekannt. Die Beschindelung und Teile Schalung mussten erneuert werden. Vor der endgültigen Entfernung des Gerüstes wird noch die Fassade gestrichen und der Turm erstrahlt wieder in neuem Glanz.
Gleichzeitig wurde bei dieser Gelegenheit auch das Kirchturmkreuz mit der Turmkugel einer Renovierung unterzogen. Nach dem Sonntagsgottesdienst wurde das neuvergoldete Wahrzeichen durch Diakon Christian Pastötter gesegnet, von der Firma Grabrucker aufgezogen und auf der Kirchturmspitze montiert. Die gesamte Pfarrei St. Georg Riding beging diesen feierlichen Akt unter großer Anteilnahme und feierte den Anlass mit einem gebührenden Fest.

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Diakon Christian Pastötter bei der Segnung des neuvergoldeten Turmkreuz und der Turmkugel.

Kirchenpflegerin Anni Weber bezeichnete den Tag als „ganz besonderen Tag und einen Tag der Freude“. Ein besonderer Tag, weil die Segnung eines Kirchturmkreuzes kein alltägliches Ereignis ist und einen vorläufigen Abschluss der gesamten Turmrenovierung bildet. Bei der Neuvergoldung wurden in der Turmkugel hinterlegte Dokumente aus dem Jahre 1844 entdeckt, darunter ein Liedtext, der extra für die damalige Feier gedichtet und komponiert wurde. „Der hochwürdige Herr Kammerer und Pfarrer von Wartenberg Johann Kaspar Schachtner hat gedichtet und der Schullehrer von Fraunberg, Herr Georg Kühbeck hat es in Musik gesetzt“, wie in dem alten Dokument zu lesen ist.

Lied: „An die vergoldete Kreuzkugel des Kirchthurmes zu Riding“
Goldne Kugel, glänze in den Lüften klar
von des Thurmes Spitze viele, viele Jahr!
Leuchte Glück und Segen weit ins Thal hinaus,
ueber Berg und Fluren, ueber Feld und Haus!
Wolken finstern Wetters, wenn vorüberzieh‘n
halt das Kreuz des Retters siegreich ihnen hin!
Schaut ein Wandrer müde deinem Funkeln zu,
strahl ihm freundlich grüßend Fried und süße Ruh!
Und bringt man die Lieben hieher in das Grab,
o dann leuchte tröstend mit dem Kreuz herab!

Die gefundenen Dokumente künden auch von der Renovierung 1844 und den beteiligten Personen. Die Gesamtsumme von damals (650 Gulden) ist nur schwerlich mit den derzeitigen Kosten in Einklang zu bringen. Insgesamt 155.000 Euro sind 2023 von der Ridinger Pfarrei aufzubringen. „Für eine kleine Pfarrei ein paar Hausnummern zu groß“, wie Weber in ihrer Ansprache betonte. So blieb der Pfarrei St. Georg Riding nichts anderes übrig als sich nach Geldgebern umzusehen. Und sie wurde auch fündig: Die Gemeinde Fraunberg, das Landratsamt Erding, die VR-Bank Taufkirchen-Dorfen eG, der Kriegerverein Riding, das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, die Bayrische Landesstiftung, der Bezirk Oberbayern und die Messerschmitt Stiftung München steuerten 54.000 Euro bei. Dazu kommen immer wieder Spenden von Pfarreimitgliedern. „Eine beachtliche Summe“, wie Weber betonte.
Die noch offen 15 bis 20.000 Euro wurden von den Nachbarspfarreien ausgeliehen und können aufgrund vielfältiger Aktionen wie Pfarrfeste, Kirchweihopfer und sonstiger Spenden zügig zurückgezahlt werden.

Kirchenpflegerin Anni Weber dankte bei dieser Gelegenheit den vielen Beteiligten die zum Gelingen der Turmrenovierung beigetragen haben. Besonders den großzügigen Spendern, den Kollegen in der Kirchenverwaltung für den Mut, dieses Projekt zu starten, bei Diakon Christian Pastötter für die moralische Unterstützung und die Weihe, bei den beteiligten Handwerkern, allen voran die Firma Grabrucker, die größtenteils unter wirklich miserablen Witterungsverhältnissen (Regen, Wind, Kälte) arbeiten musste sowie beim Restaurator Herrn Empl für die Vergoldung des Kreuzes. Ein besonderer Dank ging auch an Verwaltungsleiter Lambert Bart für die äußerst gute Zusammenarbeit und Unterstützung, an den PGR für die Organisation und Ausrichtung dieser Zusammenkunft, an den Kirchenchor und die Mesnerin für die zusätzliche Arbeit während der Baumaßnahme. Ein weiterer besonderer Gruß und Dank ging an Bürgermeister Hans Wiesmaier und seinen Gemeinderat, der als maßgebender Zuschussgeber besondere Erwähnung fand.

Bürgermeister Hans Wiesmaier war voll des Lobes ob der gelungenen Aktion und der bewegenden Feier. „Woanders werden Kreuze abgehängt. In Riding in der Gemeinde Fraunberg werden sie restauriert und als Zeichen des Glaubens weithin sichtbar übers Land aufgestellt“, resümierte er in seiner Ansprache. Den Verantwortlichen attestierte er den Mut aufgebracht zu haben, trotz der Kleinheit der Pfarrgemeinde diese gewaltigen Herausforderungen angenommen zu haben.
Er betonte in diesem Zusammenhang, dass die Gemeinde Fraunberg weiterhin und auch in Zeiten der Finanzknappheit ihr Bestes geben wird um Kultur zu fördern.

Übrigens: Vom Kirchenchor St. Georg Riding, der die Messe mit seinem Gesang begleitete, wurde das alte Lied von 1844 unter neuer Vertonung durch Organistin Angela Gruber wieder aufgeführt.
Ein besonderer Tag, ein Tag der Freude für Riding auch deshalb, weil die Pfarrei St. Georg mit dieser Feier und allen vorangegangenen Aktionen und Arbeiten funktionierende Gemeinschaft und großen gesellschaftlichen Zusammenhalt bewies.

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Die Verantwortlichen der Pfarrei St. Georg Riding bei der Vorstellung des neu renovierten Turmkreuzes beim Pfingstgottesdienst
stehend v.l.n.r.: Pfarrvikar Jozo Karlic, Albert Daschinger (KV), Georg Blumoser (KV),
Kirchenpflegerin Anna Weber, Ingrid Oberndorfer (PGR), Jacqueline Schiffmann (PGR), Sophie Angermaier (PGR), Sigrid Scheuchenpflug (PGR),
sitzend v.l.n.r.: Martin Huber (KV), Johann Adelsberger (PGR),

Viele Bilder zum Fest gibt es auf der Internetseite der Gemeinde Fraunberg unter www.fraunberg.de, Gemeindeleben in Bildern.
Text: R.H. Fotos: Rita Daschinger

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