Bei der Bürgerversammlung in Oberbierbach
v.l.n.r. Bürgermeister Hans Wiesmaier, Rudolf Korber, Christoph Gebhard (stellv. Kommandant FF-Maria Thalheim)
nicht auf dem Bild: Reinhold Grün
11. / 17. / 18. April 2024
Fraunberg / Oberbierbach / Grucking – Als ein „gutes Zeichen für das Miteinander einer Gemeinde“ wertete Bürgermeister Hans Wiesmaier den großen Zuspruch in Form rekordverdächtiger Besucherzahlen bei den Bürgerversammlungen in Fraunberg, Oberbierbach und Grucking. An die 300 Interessierte wollten sich aus erster Hand über die Gemeinde Fraunberg in allen ihren Belangen informieren. Unter dem Motto: „Fraunberg stellt sich den Herausforderungen 2024“, erläuterte er die Sachstände zum umfangreichen Themenkatalog Finanzen, Statistik, Kläranlage, Wasserzweckverband Holzland, Energie, Windrad, PV, Projektgruppe „Ideenwerkstatt IBA“, Baugebiete, Gewerbe- und Mischgebiete, Ortsmitte Fraunberg, Breitband, Grundschule und Kinderhaus St. Florian.
Bei den drei Veranstaltungen waren auch viele Ehrengäste und Verantwortungsträger unserer Gemeinde präsent. Flankiert wurde Bürgermeister Hans Wiesmaier von seinen Stellvertretern, 2. Bürgermeister Hans Rasthofer, 3. Bürgermeisterin Anni Gfirtner sowie vom Gemeinderat, der jeweils zahlreich erschien. Weiterhin konnten die Bürgermedaillenträger Franz Baumgartner und Rupert Pfeilstetter, viele Träger des Preises „Der Fraunberger“, Schulleiterin Gisela Leitsch, die Leiterin des Kinderhauses St. Florian Anita Steinbichler mit ihren Stellvertreterinnen, die Kommandanten und Vorstände der drei Gemeindefeuerwehren, viele Vorstände und Verantwortliche der Ortsvereine, aus dem Bereich der Landwirtschaft Ortsbäuerinnen und Ortsobmänner sowie Vertreter der kirchlichen Gremien Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat begrüßt werden. Als Vertreter der katholischen Kirche und zugleich Trägervertreter des Kinderhauses St. Florian war Diakon Christian Pastötter anwesend.
Wie in jedem Jahr, wird das Forum auch dazu benutzt, um verdiente Gemeindebürger zu ehren, in diesem Jahr langjährige aktive Feuerwehrmänner. Darüber hinaus, wurden weitere bereits durchgeführte Ehrungen aufgezeigt.
Ehrungen:
Verdiente Feuerwehrkameraden
Von der Freiwilligen Feuerwehr Maria Thalheim:
Reinhold Grün, Maria Thalheim 40 Jahre aktiv
Rudolf Korber, Maria Thalheim, 40 Jahre aktiv
Von der Freiwilligen Feuerwehr Reichenkirchen:
Rudolf Pfeil, Grucking, 40 Jahre aktiv
Bei der Bürgerversammlung in Grucking
v.l.n.r., Rudi Pfeil, Bürgermeister Hans Wiesmaier
Weitere Ehrungen:
(die bereits im vorangegangenen Jahr erfolgten)
Änderungen im Gemeinderat:
Mitarbeiter der Gemeinde:
Besondere Ereignisse:
Dem Bürgermeister war es wichtig, auf besondere Ereignisse des vergangenen und des aktuellen Jahres 2024 hinzuweisen. Die Kreiswallfahrt in Maria Thalheim
am Sonntag 30. Juni 2024 und das 150-jährige Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Reichenkirchen vom 29. Mai bis 02. Juni standen dabei an vorderster Stelle.
Die finanzielle Situation der Gemeinde Fraunberg:
Mit den Worten: „Es ist nicht die Zeit, die Hände in den Schoß zu legen“, beschrieb das Gemeindeoberhaupt seinen Auftrag hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung der Gemeindefinanzen.
Der Gesamthaushalt liegt mit 14,18 Mio Euro in den Ausgaben und Einnahmen im Bereich der letzten vier Jahre. Auf einem hohen Niveau bei 8,06 Mio Euro ist der Verwaltungshaushalt angekommen. Die Aufgaben werden von Jahr zu Jahr mehr und könnten ohne EDV auf dem neuesten Stand und entsprechend geschultem Personal nicht geschultert werden. Der Vermögenshaushalt in den Ausgaben und Einnahmen von 6,12 Mio Euro zeugt von einer regen Investitionstätigkeit. Der Gesamtschuldenstand geht seit 2020 stetig zurück und liegt bei 3,08 Mio Euro. Das ergibt eine pro Kopf Verschuldung von 744 Euro, welche einem mittleren Level im Rankingbayerischer Gemeinden unserer Größenordnung entspricht. Der Bürgermeister wies bei dieser Gelegenheit auch darauf hin, dass fällige Investitionen (z.B. Kanalisation und Kläranlage) dem günstigen Trend entgegenwirken werden. Die Zuführung zum Vermögenshaushalt mit 1,32 Mio Euro und die Zuführung an Rücklagen, zeugen von einer „wirtschaftlichen“ Gemeinde. Ein besonderes Augenmerk ist auf die Entwicklung der Gewerbesteuereinnahmen zu legen. Mit 1,78 Mio Euro im letzten Jahr haben sie einen Rekordwert in der Gemeinde Fraunberg erreicht.
Im Ausgabensektor schlägt die Kreisumlage im Jahre 2023 mit 2,47 Mio. Euro zu Buche. Der Landkreis generiert keine kreisspezifischen Steuern und ist auf die Finanzierung durch die Mitgliedsgemeinden angewiesen. Mit der Kreisumlage (Gemeinde Fraunberg im Jahre 2023 2,47 Mio Euro) müssen eine Vielzahl von kommunalen Aufgaben, die von Straßenbau, Krankenhaus, Schulen bis hin zu den überbordenden Betätigungsfeldern im sozialen Sektor reichen, bewältigt werden. Ein Anstieg der Kreisumlage innerhalb der letzten 10 Jahre von 1,23 Mio Euro auf 2,47 Mio Euro entspricht einer Verdoppelung und läuft keineswegs mit den sonstigen Gemeindlichen Einnahmen konform.
Die Haupteinnahmen im Verwaltungshaushalt waren mit der bereits erwähnten Gewerbesteuer, der Einkommenssteueranteil mit 2,8 Mio. Euro und die Schlüsselzuweisungen vom Land Bayern mit 0,96 Mio. Euro. Diese Art der Unterstützung durch das Land Bayern ist existentiell und zumindest in ihrem Umfang in der Bundesrepublik einzigartig. Es ist unter anderem auch dieser Tatsache geschuldet, dass unsere Gemeinde im vergangenen Jahr 2023 dazu in der Lage war, 2,33 Mio Euro, in den letzten 10 Jahren gar 13,36 Mio Euro zu investieren.
Für das Jahr 2024 ist geplant, ohne Neuverschuldung durch das Haushaltsjahr zu kommen.
Hier die Folien zur finanziellen Situation der Gemeinde Fraunberg:
Statistische Daten der Gemeinde Fraunberg:
Die nachfolgenden Folien geben Aufschluss über die Entwicklung der statistischen Daten der Gemeinde Fraunberg in den letzten 10 Jahren.
Bürgermeister Hans Wiesmaier bezeichnete das Bevölkerungswachstum von ca. 1,5% im Mittel als „integratives Wachstum“.
Ende 2023 waren 682 ausländische Mitbürger in der Gemeinde Fraunberg gemeldet. Dies ist ein absoluter Anstieg um 46 gegenüber dem letzten Jahr. Der Bevölkerungszuwachs ist in erster Linie dem Überhang bei den Zuzügen gegenüber den Wegzügen und dem Plus bei den Geburten gegenüber den Sterbefällen geschuldet.
Kläranlage:
Die Kläranlage der Gemeinde Fraunberg besteht seit 1992 und hat eine wasserrechtliche Erlaubnis bis 2027. Sie ist auf 3.600 Einwohnergleichwerte ausgelegt und stößt nicht nur wegen der überschrittenen Kapazität an ihre Grenzen, sie ist auch technisch nicht mehr auf dem neuesten Stand und nach über 30-jähriger Betriebszeit einfach abgewirtschaftet.
Bürgermeister Hans Wiesmaier und der Gemeinderat haben diesbezüglich bereits die Weichen gestellt. Entsprechend einer Kostenvergleichsberechnung stellte sich der Anschluss an den AZV EM (Abwasserzweckverband Erdinger Moos) als kostengünstigste Vorgehensweise heraus. Aus diesem Grund wird eine Bezuschussung für die Ertüchtigung des Abwassersystems der Gemeinde Fraunberg auch nur für diese Variante gegeben. Die Verträge mit dem AZV sind unter Dach und Fach. Die Trasse für die Verbindungsleitung ist gesichert. Die Neuausrichtung in der Abwasserentsorgung ist nach über 30-jährigem Betrieb der alten Anlage eine unumgängliche Maßnahme.
Damit einher geht eine erhebliche Investition, die von den Anschließern zu tragen ist. Mit einmaligen Beiträgen und einer Erhöhung der Gebühren ist zu kalkulieren. Auf den Einwand eines Gemeindebürgers, der anführte, „Wir haben doch für die Kläranlage schon einmal bezahlt“ entgegnete der Bürgermeister: „Hier geht es uns wie einem Autobesitzer. Wenn es nach 10-jährigem Betrieb nicht mehr zu verwenden ist, muss in ein neues investiert werden“.
Dass unser Gemeinderat mit der Entscheidung für den Anschluss an den AZV richtig lag, unterstreicht der Zeitungsbericht des EA vom 27./28. Januar 2024. Hierin wird geschildert, dass die Gemeinde Walpertskirchen ebenfalls diesen Weg einschlagen wollte, vom AZV aus Kapazitätsgründen jedoch abgelehnt wurde.
Zusammenschluss der Wasserversorgung Bereich Maria Thalheim mit dem Wasserzweckverband Holzland:
In der Gemeinderatsitzung vom 02.04.2024 stand unter Punkt 4.“ Aussprache und Beschlussfassung zur Vorbereitung des Zusammenschlusses der
Wasserversorgung Maria Thalheim mit dem Wasserzweckverband Holzland“ auf der Tagesordnung.
Bürgermeister Wiesmaier berichtete, kurz über den Prozess zur Steigerung der Versorgungssicherheit der Wasserversorgungen Thalheim und Wasserzweckverband Holzland.
Wasserwirtschaftsamt Freising, das Landratsamt Erding und das Gesundheitsamt befürworten seit den ersten Gesprächen 2018 einen Zusammenschluss. Eine beauftragte Studie untersuchte verschiedene Varianten. Ergebnis war, dass die größte Versorgungssicherheit unter der effizientesten Kostenannahme ein Zusammenschluss der drei Holzlandgemeinden, der Gemeinde Inning und der Wasserversorgung Maria Thalheim anzustreben ist.
Mittlerweile ist die Gemeinde Inning mit ihrer Versorgungsanlage und ihrem neu in Stand gesetzten Brunnen Mitglied des Wasserzweckverbandes Holzland.
Der Gemeinderat der Gemeinde Fraunberg beschloss nach eingehender Diskussion einstimmig die Vorbereitung des Zusammenschlusses der Wasserversorgung Maria Thalheim mit dem Wasserzweckverband Holzland zum 01.01.2025 abzuschließen.
Grundvoraussetzung für den Zusammenschluss Weiterführung des Wartungsvertrages mit der Fa. Strohmaier für das Wasserversorgungsgebiet Maria Thalheim.
Der bis dato stillgelegte Notverbund über Endham wird bei einem Zusammenschluss dauerhaft aktiviert und dient somit auch zur besseren Versorgungssicherheit.
Energie – Windrad – PV – Maßnahmen Klimaschutz:
Energiemonitor:
Die Gemeinde Fraunberg ist bayernweit eine der wenigen Gemeinden, die über ein EnergieMonitoring bezüglich elektrischer Energie vorhält. Über die Internetseite der Gemeinde www.fraunberg.de kann man erfahren, welche und wie viel elektrische Energie in der Gemeinde Fraunberg erzeugt wird, wie viel und an welchen Stellen in der Gemeinde Fraunberg verbraucht wird und wie viel überschüssige Energie ins überörtliche Stromnetz eingespeist wird. Dabei stellt sich heraus, dass die Gemeinde Fraunberg zu 100% als Selbstversorger eingestuft werden kann. Die Biogasanlagen spielen dabei die wichtigste Rolle, denn sie sind in der Lage, kontinuierlich zu liefern. PV kann zwar zu Spitzenzeiten und logischerweise nur tagsüber mithalten, hat aber in den Wintermonaten und ebenso bei Dunkelheit wenig bis keine Kapazität.
Windrad:
Das geplante Windrad in Auerbach nahe der Gemeindegrenze Fraunberg bei Vorder- und Hinterbaumberg, wird nach dem Bürgerentscheid im September in Wartenberg vorerst nicht weiter verfolgt. Das von der Ampel-Koalition beschlossene
„Wind an Land – Gesetz“ ist jedoch verpflichtend für Gemeinden und fordert, dass zunächst 1,1% (später 1,8%) der Fläche für Windkraft ausgewiesen werden müssen. Das Thema Windkraft ist daher für die Gemeinde Fraunberg nicht abgeschlossen. Zwei Vorranggebiete, Nr. 19 an der nördlichen und Nr. 20 an der südlichen Gemeindegrenze, sind laut „Vorabentwurf Steuerungskonzept Windenergie“ in der Teilfortschreibung des Regionalplan München ausgewiesen.
PV:
Die Gemeinde Fraunberg hat ihr Areal hinsichtlich möglicher Freiflächen-PV-Anlagen untersuchen lassen. Die Firma Power2Nature hat in ihrer kostenfreien Studie Möglichkeiten aufgezeigt. Dem Bürgermeister war es wichtig zu betonen, das in Fraunberg nach wie vor die PV auf Dächern Priorität hat. Nichts desto trotz ist die Einbeziehung von möglichen Freiflächen ein weiteres Werkzeug für aktiven Klimaschutz. Um die Bürgerschaft aufzuklären und mit einzubeziehen, sind Veranstaltungen zu diesem Thema in Bälde im Gemeindebereich geplant.
Maßnahmen Klimaschutz:
Projektgruppe „Ideenwerkstatt IBA“:
Die Ende 2023 beginnende Internationale Bauausstellungen (IBA) „Räume der Mobilität“ beschäftigt sich in der Region München mit drängenden gesellschaftlichen und räumlichen Entwicklungs- und Gestaltungsfragen unserer Zeit. Derzeit bereiten sich die Landeshauptstadt München und viele Kommunen in der Europäischen Metropolregion München vor und entwickeln innovative und zukunftsorientierte Projekte.
Auch Fraunberg möchte sich aktiv mit dem Thema „Gelebte Nachbarschaften“ in die Diskussion einbringen und Themen wie „Nachhaltiger Siedlungsentwicklung“ „Neue Strategien für die Nahversorgung im ländlichen Raum“ und „Erhalt der kleinräumigen sozialen Beziehungen“ ansprechen.
Im Rahmen einer Bereisung der Akteure im IBA-Teilprojekt „Nachbarschaftsregion – Menschen. Mobilität. Möglichkeiten“ haben Bürgermeister Hans Wiesmaier und Prozessbegleiter Dr. Klaus Zeitler die Zukunftsstrategien von Fraunberg präsentiert.
Bau- und Gewerbegebiete:
Bautätigkeiten – Baugebiete
Im vergangenen Jahr wurden nur 20 Bauanträge und Bauvoranfragen behandelt. Dies belegt einen eklatanten Rückgang der Bautätigkeit gegenüber den letzten Jahren 2022 und 2021.
Im Baugebiet „Im Osten von Reichenkirchen“ hatte sich die Gemeinde ein 1.921 m2 großes Areal zurückgehalten. Dieses sollte im Rahmen des kommunalen Wohnungsbaus in Zusammenarbeit mit der Baugenossenschaft als Bauträger genutzt werden. Aufgrund veränderter Bedingungen, kann dieses Vorhaben nicht weiter verfolgt werden. In der Sitzung am 31.01.2024, hat der Gemeinderat unter Tagesordnungspunkt 3. „Billigungs- und Auslegungsbeschluss zur Änderung des Bebauungsplanes „R 7 im Osten von Reichenkirchen“ zur Parzellierung des Gemeindegrundstückes zur Bebauung mit drei Doppelhäusern“, darüber beraten.
Architekt Pezold erläuterte dem Gemeinderat die Änderungsplanung. Geplant sind jetzt anstelle des kommunalen Wohnungsbaus die Parzellierung zum Bau von drei Doppelhäusern. Der Gemeinderat fasste den Billigungs- und Auslegungsbeschluss. Die Verwaltung kann somit in das Änderungsverfahren weiter zu betreiben.
Gewerbegebiet
Im Norden von Pillkofen ist ein Gewerbegebiet mit Mischgebiet ausgewiesen worden. Die Erschließung ist abgeschlossen und die Grundstücke sind mittlerweile alle veräußert. Hierin ist auch eine Fläche für einen Bauhof der Gemeinde reserviert. Das erst kürzlich gegründete Kommunalunternehmen wird den Bau des Bauhofes in Angriff nehmen.
Der Recyclingplatz auf der gegenüberliegenden Seite soll ebenfalls dort integriert werden.
Ortsmitte Fraunberg:
Nach wie vor steht die Ertüchtigung der Fraunberger Ortsmitte auf der Tagesordnung. Eine Markthalle soll einen Beitrag zur Verbesserung der Nahversorgung leisten und ist ausgegebenes Ziel. Auch hier sind die verantwortlichen der Gemeinde am Eruieren, welche bestmögliche, abgestimmte und natürlich auch wirtschaftliche Lösung zum Ziele führen kann.
Mittlerweile wurde ein weiteres innerörtliches bebautes Grundstück erworben, der sogenannte „Bäckerstadl“ Nach Abbruch sollen an dieser Stelle Parkplätze entstehen, als Ersatz für die wegfallenden, wenn an der vorgesehenen Stelle die Markthalle errichtet wird.
Das sogenannte Jägerhaus soll zu einem Bürgerhaus umgebaut werden, einer Begegnungsstätte für Jung und Alt. All dies kann alerdings nur verwirklicht werden, wenn Zuschussgeber gefunden werden, die diese Maßnahmen unterstützen.
Breitband – DSL:
Nach wie vor ist ein Flächendeckender Ausbau des Glasfasernetzes Ziel der Gemeindeverantwortlichen. Die Gemeinde Fraunberg beteiligt sich am Markterkundungsverfahren und muss zum wiederholten Male feststellen, dass dem ländlichen Raum keineswegs die erforderliche Wertschätzung zuteilwird und er das Nachsehen hat. Der Status quo kann mit durchgehend mindestens 30 Mbit/s und mehr pro Anschluss beschrieben werden, nur 30 Anschlüsse liegen noch darunter. Zum angestrebten flächendeckenden Ausbau des Glasfasernetzes kann im überschaubaren Maße die im letzten Jahr von der Fa. Bisping & Bisping durch die Gemeinde Fraunberg verlegte Glasfasertrasse von Lindegras über Maria Thalheim, Fraunberg und Reichenkirchen bis in die Nähe Tittenkofens beitragen. Anlieger welche diese Möglichkeit haben werden informiert und erhalten ein entsprechendes Angebot.
Grundschule und Offene Ganztagsschule (OGTS):
Die Schülerzahlen steigen weiter. Es ist damit zu rechnen, dass zukünftig drei 1. Klassen gebildet werden müssen. Ein stetiger Anstieg ist auch bei der Inanspruchnahme der OGTS zu verzeichnen. Alleine für nächstes Jahr haben 95 Familien Bedarf angemeldet. Um in dieser Hinsicht die Zukunft der Kinderbetreuung in Fraunberg gemeinsam weiter zu denken, wurde im März ein ZWK-Workshop zur nachhaltigen Weiterentwicklung der Grundschule Fraunberg organisiert. Ziel war es, gemeinsam über alternative Lösungen im Bestand nachzudenken und nach Möglichkeiten Ausschau zu halten, wie durch „intelligente Raumnutzungen“ und einer „Erweiterung nach innen“ (Architekt Roland Gruber) Verbesserungen erreicht werden können. Gruber sah für die Grundschule in Fraunberg erhebliche Potenziale die man für eine nachhaltige Schulweiterentwicklung nutzen könnte.
Bürgermeister Hans Wiesmaier bedankte sich in der Veranstaltung in Oberbierbach ausdrücklich bei Schulleiterin Gisela Leitsch und ihrem Team für die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde.
Kinderhaus St. Florian:
Im Kinderhaus St. Florian Fraunberg sind aktuell 10 Gruppen mit 187 Kindern untergebracht. Es ist damit das größte zusammenhängende Kinderhaus im ganzen Landkreis Erding. Der Anbau zur Kinderhauserweiterung wurde im letzten Jahr abgeschlossen und in den Kinderhausbetrieb integriert. Im Keller des Neubaus wurde ein Familienstützpunkt fest installiert. Er bietet Familien Beratung, Kontaktmöglichkeiten und weitere Hilfestellungen in allen Belangen.
Der Platz an dem das alte Lehrerwohnhaus stand ist mittlerweile in das Freigelände integriert und kann als Spielwiese genutzt werden. Bürgermeister Hans Wiesmaier bedankte sich bei der Veranstaltung in Fraunberg ausdrücklich bei Trägervertreter Diakon Christian Pastötter sowie Kinderhausleiterin Anita Steinbichler mit ihrem Team für die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde.
Landrat Martin Bayerstorfer
Auf der Bürgerversammlung in Bierbach konnte Bürgermeister Wiesmaier Landrat Martin Bayerstorfer als Gast begrüßen. Dieser richtete traditionsgemäß ein Grußwort an die Gemeinde und brachte ein kurzes Statement zu Angelegenheiten des Landkreises.
Ein Hauptaugenmerk widmete er dabei den Themen: Landkreisfinanzen, Klinikum Erding, Flüchtlinge und ÖPNV.
Der Erdinger Landrat Martin Bayerstorfer spricht in Oberbierbach
Landkreisfinanzen:
Landrat Martin Bayerstorfer erläuterte, dass der Landkreis Erding immer mehr Aufgaben mit immer mehr Personal zu bewältigen habe. Er nahm damit Bezug auf die jährlich anwachsende Kreisumlage (Gemeinde Fraunberg – Verdopplung innerhalb der letzten 10 Jahre). Ein weiterer Grund für höhere Kreisumlagen in den Mitgliedsgemeinden ist die Tatsache, dass finanzstarke Kommunen wie z.B. die Stadt Erding oder die Gemeinde Oberding schwere Einbußen in den Gewerbesteuereinnahmen verkraften mussten (-40% bis -70%) und sie deshalb als Hauptfinanziers des Landkreises nicht mehr in gewohntem Maße zur Verfügung stehen. Der Landkreis generiert keine eigenen Steuern und finanziert sich hauptsächlich aus der Kreisumlage. Seine vielfältigen Betätigungsfelder, die von Schulen über Straßenbau, Krankenhäuser, Öffentlicher Personennahverkehr bis hin zu sozialen Aufgaben reichen, verlangen einen soliden Hintergrund. Und so ist es nicht verwunderlich, dass trotz eines Kreishaushaltes von 299 Mio. Euro und einer Steigerung allein in der Jugendhilfe um 25 Mio. Euro, dieser einstimmig beschlossen wurde.
Klinikum Landkreis Erding
Der Landrat berichtete über kostenintensive Bereiche wie Notaufnahme und Geburtshilfe. Alleine bei der Notaufnahme entsteht ein jährliches Defizit von 6 bis 7 Mio. Euro. Um dem Kostendruck standhalten zu können, werden Kooperationen mit anderen Häusern angestrebt. Mit der von der Bundesregierung eingeleiteten Gesundheitsreform, wird sich „extrem viel ändern“, so der Landrat. Es ist schon jetzt so, dass viele Krankenhäuser unter kirchlicher Trägerschaft „eins nach dem andern schließen müssen“.
Der Landrat bekannte sich aber zu den beiden Häusern in Erding und in Dorfen. Mit den Worten: „Der Erhalt der Notaufnahme im Landkreis Erding ist Daseinsvorsorge“ und „Ich bin der festen Überzeugung, beide Standorte in Erding und Dorfen müssen bleiben“, unterstrich er sein feste Absicht, alles in seiner Macht stehende zu unternehmen, um diesem Vorhaben gerecht zu werden.
Flüchtlinge
Der Landkreis Erding beschäftigt ca. 60 Vollzeitkräfte, die sich um die bei uns eingetroffenen (zugewiesenen) Flüchtlinge und die 250 angemieteten Unterkünfte kümmern. Der Zustrom ist nach wie vor immens (ca. 3000/Jahr) und übertrifft sogar das hohe Niveau von 2015 (ca. 1500/Jahr). Ein großes Problem stellt sich dar, indem für jeden neuen Flüchtling zusätzlicher Wohnraum benötigt wird und Flüchtlingsunterkünfte nicht frei werden.
Der Landrat beklagte sich über das Prozedere, dass in der Bundesrepublik hinsichtlich ausreisepflichtiger Personen gehandhabt wird und so zur Verschärfung der Situation beiträgt. „Es ist notwendig, dass sich diesbezüglich in Europa etwas ändert“, führte er an und forderte einen Sinneswandel auch in Deutschland. Er nannte hier das Beispiel Dänemarks, das nach wie vor als eines der liberalsten Länder innerhalb Europas anzusehen ist und sich doch auf diesem Gebiet Restriktionen auferlegt hat, die den Zustrom von Flüchtlingen deutlich einschränken. „Nur in Deutschland geht das nicht!“, fügte er mit ironischem Unterton hinzu.
ÖPNV
Für den laufenden Kreishaushalt ist auf der Rechnungsstelle ÖPNV ein voraussichtliches Defizit von 7,2 Mio. Euro eingeplant. Er berichtete, dass über einen Berechnungszeitraum die Anzahl der Fahrgäste zwar um 4%, im gleichen Zeitraum die Bevölkerung im Landkreis aber um 8% gestiegen ist. Dies belegt einen Trend, der dem gewünschten Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel gegenläufig ist. Der Landrat bezeichnete das ÖPNV-Angebot im Landkreis Erding als sehr gut und bemängelte oder stellte fest: „Wir haben ein gutes Angebot und dann fahren die Leute nicht“.
Er stellte anheim, dass verschiedene Bus- und Rufbuslinien zu überdenken sind, die zwar gut gemeint sind, aber nicht genutzt werden.
Zum Abschluss seiner Ansprache erteilte er der Gemeinde Fraunberg ein großes Lob und attestierte ihr, mit ihrer Struktur, ihren Organisationen und Vereinen eine gute Basis für eine gute Zukunft zu haben.
Wortmeldungen – Diskussion – Anträge
Die Gemeindebürger hatten zu jeder Zeit und bei allen Themen die Gelegenheit Fragen zu stellen. Eingegangene Bitten, Anregungen und Hinweise wurden aufgenommen und werden in einer der nächsten Sitzungen des Gemeinderates der Gemeinde Fraunberg unter Tagesordnungspunkt „Aussprache über die Ergebnisse der Bürgerversammlungen“ behandelt.
Veranstaltung am 11.04.2024 in Fraunberg
Veranstaltung am 17.04.2024 in Oberbierbach
Veranstaltung am 18.04.2024 in Grucking
Text, Fotos und Diagramme: R.H.