Das Hl. Grab nach der Restaurierung
Der Korpus Jesu Christi wird immer erst am Karfreitag ins Grab gelegt.
Einen besonderen Brauch der Kar- und Ostertage wiederbelebt
25. März 2024
Maria Thalheim – Das Heilige Grab verdeutlicht das Geschehen der österlichen Tage. Auch in Maria Thalheim hat der Aufbau des Heiligen Grabes in der Karwoche eine große Tradition und kann nun nach eingehender Restaurierung desselben wieder gepflegt werden.
Den Zeitraum eines ganzen Jahres (von April 2023 bis dato) beanspruchten die zum Teil aufwändigen Arbeiten. Motor des Unternehmens war – wie seine Mitstreiter berichteten – Kirchenpfleger Erwin Daschinger, der sogar seine Werkstatt zur Verfügung stellte. „Er war federführend und hat weitsichtig und mit unermüdlichem Fleiß die Arbeiten zu einem guten Ziel geführt. Dabei ist er stets auf die Meinungen seiner Mitstreiter eingegangen“, berichtete einer der Beteiligten.
Auch auf „externe“ Zuarbeit konnte man zählen:
So übernahm Fritz Schmid aus Kleinstürzlham die Beratung bei Farben und Malerarbeiten und garnierte seine Zuarbeit obendrein mit einer Farbenspende. Darüber hinaus unterstützte er die Schreiner bei der Unterkonstruktion.
Die Schreinerei Westermaier aus Kleinthalheim übernahm den Bau der Unterkonstruktion und zeichnete für die Schnitzereien verantwortlich. Zusätzlich wurde noch ein Geldbetrag mit eingebracht.
Rosi Schäffler aus Maria Thalheim übernahm die Stoff- und Näharbeiten.
Insgesamt wurden an die 1000 unentgeltliche Arbeitsstunden aufgewendet.
Mögen sich viele Kirchenbesucher in der Kar- und Osterzeit an dem bewundernswerten sakralen Kunstwerk erfreuen.
Die stolzen Restaurateure nach getaner Arbeit:
linke Gruppe v.l.n.r.: Manfred Rampf, Bernhard van Hof, Rosi Schäffler, Martin Hackl, Diakon Christian Pastötter
rechte Gruppe v.l.n.r.: Dominik Westermaier, Erich Käsmaier jun., Bernhard Schuster, Kirchenpfleger Erwin Daschinger
nicht auf dem Bild: Lambert Bart
Bereits im Jahre 1987 wurde das Heilige Grab vom Maria Thalheimer Karl Peschke unter Einbeziehung der vorhandenen historischen Teile neu konzipiert. In einer kurzen Niederschrift hielt Peschke das Ereignis fest:
Dieses (das Heilige Grab) wurde früher vor dem Hochaltar aufgebaut .Seit Jahren
lag, der Leichnam als Relikt dieses Grabes, umgeben von Blumen auf dem blanken Marmorboden vor dem nördlichen Tore der Kirche. Diesen Anblick konnte ich nicht hinnehmen und bemühte mich um eine würdige Lösung.
Von Herrn Pfarrer Hornung erfuhr ich, daß Teile des früheren Hl. Grabes im alten Mesnerhaus vorhanden seien. Mein Vorschlag unter Verwendung dieser Stücke eine würdige Grabstätte zu erstellen, wurde angenommen, und ich erhielt 1987 den Auftrag für die Neugestaltung des HI. Grabes.
Dazu kam, daß außer dem Leichnam – einer Arbeit der Bayerischen, Hofkunstanstalt in München mit der Jahreszahl 1922 – noch die Adorante- und Lichttragendenengel vorhanden waren.
Das von mir gefertigte Modell im Maßstab 1: 10 wurde von, Herrn Pfarrer genehmigt und das neue Grab nach meinen Zeichnungen von der Schreinerei Westermaier in Kleinthalheim erstellt.
Das Grab wird seitdem am Mittwoch vor Gründonnerstag von 2 Schreinern dieser Firma unentgeltlich auf- und abgebaut.
Für diese Arbeit habe ich den 2 Burschen DM 40,- bezahlt. Diesen Betrag erhielt ich vom Pfarrbüro vergütet.
Es wäre begrüßenswert, wenn nach meinem Weggang der Aufbau des Hl. Grabes weiter durchgeführt würde.
Beigelegtes Foto als Arbeitsvorlage für die Schreiner. Die Bauteile lagern in der Michaelskapelle.
Karl Peschke
Text und Fotos: R.H.