02. Juni 2024
Fraunberg – Fünf hochrangige Professorinnen und Professoren der Nationalen Verwaltungshochschule Peking machten während ihrer Deutschlandexkursion auch Station in der Gemeinde Fraunberg. Sie wollen Einblicke in das Regierungshandeln auf lokaler Ebene aus der Perspektive deutscher und chinesischer Denktraditionen – so das Thema der Exkursion – gewinnen. Dabei standen auch Fragen zur Bürgerbeteiligung, die Rolle von Traditionen in Modernisierungsprojekten oder das Zusammenspiel zwischen Politik, Verwaltung und Bürgerschaft auf der Agenda. Angeregt hatte die Exkursion die Münchner Hanns-Seidel-Stiftung. Bürgermeister Wiesmaier, die Koordinatorin im Gemeindeentwicklungsverein Anni Gfirtner und ZWK Prozessbegleiter Dr. Klaus Zeitler übernahmen die Präsentation der Fraunberger Projekte.
Nach einem kurzen Überblick über die 25-jährige Geschichte der Fraunberger Gemeindeentwicklung mit vielen innovativen und auch für die bayerischen Behörden wegweisenden Projekten, wie dem integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzept und dem daraus abgeleiteten Flächennutzungsplan, dem deutschlandweit einmaligen Gemeindeentwicklungsverein als Plattform für Bürgerbeteiligung oder der Teilnahme am Modellprogramm „Zukunftswerkstatt Kommunen“ entwickelte sich eine lebhafte Diskussion mit den chinesischen Gästen.
Dabei stand vor allem die Organisation von Entwicklungsprozessen mit Bürgerbeteiligung im Fokus des Interesses. Ebenso waren die Gäste überrascht über den langen Zeitraum, in dem die Gemeinde derartige Projekte umsetzt. „Uns geht es darum, die Kleinräumigkeit unserer Kulturlandschaft zu bewahren und nicht immer gleich in das Große abzudriften und nur Effizienzkriterien anzulegen. Das wichtigste Potenzial der Gemeinde sind die Menschen die hier leben. Sie sind die Basis für die Lebensqualität, die wir versuchen kontinuierlich zu verbessern. Dazu müssen wir uns permanent an neue Rahmenbedingungen anpassen“ fasste Hans Wiesmaier in seinem Schlussplädoyer zusammen. Diesen Ball griffen Anni Gfirtner und Dr. Klaus Zeitler auf und betonten, dass es in Fraunberg nicht um Beliebigkeit ginge und nicht irgendwelche Projekte um der Projekte Willen umgesetzt werden, sondern die Entwicklung auch konzeptionell verankert sei.
„Das ist sicherlich der Schlüssel zum Erfolg und macht die Gemeinde besonders“ antwortete Dr. Zeitler auf die Frage, was für ihn die Gemeinde Fraunberg gegenüber anderen Gemeinden in denen er arbeitet, auszeichnet.
Nach vier Stunden intensiver Diskussion verabschiedeten sich die chinesischen Gäste und die verantwortlichen der Hanns-Seidel-Stiftung mit einem Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde. Sie bleiben bis zum 8. Juni in Deutschland und besuchen während ihres Aufenthalts auch noch Einrichtungen der Bayerischen Staatsregierung und den Landtag bevor sie dann ihre Reise in Berlin mit Vertreter/innen der Bundesministerien abschließen.
Die chinesischen Gäste tragen sich in das Goldene Buch der Gemeinde Fraunberg ein.
Text und Foto: Gemeinde Fraunberg