Vergabe des Gemeindepreises „Der Fraunberger“ 2023 an Sophie Angermaier und Alois Bauer – „Die Welt verändert sich durch Dein Vorbild, nicht durch Deine Meinung“
14. Januar 2024
Fraunberg – „Die Welt verändert sich durch Dein Vorbild, nicht durch Deine Meinung.“ Dieses Zitat Paulo Coelhos nahm Bürgermeister Hans Wiesmaier zum Motto für den Neujahrsempfang der Gemeinde Fraunberg 2024. Er stellte es voran und nahm damit Bezug auf die vielen anwesenden Verantwortungsträger in unserer kleinen Kommune, die sich in den Instituten, Vereinen, Organisationen oder in den kirchlichen Gremien engagieren. „Die Welt braucht solche Vorbilder wie euch, Leute die Führungsaufgaben übernehmen und sich auch kulturell einbringen“, rief er ihnen zu und mahnte, weiterhin als „Bollwerk gegen die Beliebigkeit“ zu wirken.
Der Bürgermeister sprach den vielen Gästen seine Neujahrswünsche aus und zeigte sich sichtlich erfreut über den vollen Bürgersaal und den bemerkenswerten Zuspruch. Er begrüßte besonders Landrat Martin Bayerstorfer, dem er bei dieser Gelegenheit für sein außergewöhnliches Engagement für den Erhalt des „Klinikum Landkreis Erding“ dankte. Als Vertreter der Geistlichkeit war Diakon Christian Pastötter anwesend, der wie Landrat Martin Bayerstorfer für ein Grußwort vorgesehen war.
Eine große Freude bereitete es Wiesmaier, dass 2. Bürgermeister Hans Rasthofer und der vollzählige Gemeinderat anwesend waren. 3. Bürgermeisterin Anni Gfirtner war verhindert. Ein weiterer besonderer Gruß ging an die Kulturpreisträgerin des Landkreises Erding, Herdana von Fraunberg, Bürgermedaillenträger Franz Baumgartner sowie an alle Preisträger „Der Fraunberger“. Die Leiterinnen unserer Bildungseinrichtungen Kinderhaus und Grundschule, Anita Steinbichler und Gisela Leitsch, waren mit den jeweiligen Vorsitzenden der Elternbeiräte anwesend. Auch Martina Brandl, die Leiterin des neu geschaffenen Familienstützpunktes im Kinderhaus war unter den Ehrengästen. Weitere besondere Grüße gingen an alle Vereinsvertreter, allen voran die „gemeindlichen Einsatztruppen“ Freiwillige Feuerwehren. Der Bürgermeister erinnerte bei dieser Gelegenheit an das schöne und erfolgreiche 150-jährige Vereinsjubiläum der FF-Fraunberg im letzten Jahr und machte zugleich Werbung für das anstehende 150-jährige Vereinsjubiläum der FF-Reichenkirchen in diesem Jahr.
Bürgermeister Hans Wiesmaier freute sich Vertreter des Bauernstandes in ihrer Eigenschaft als Ortsobmänner oder Landfrauen begrüßen zu dürfen. Ein besonderer Gruß ging auch an Katrin Wiesmaier als Pfarrverbandsratsvorsitzende, alle Vorsitzenden der fünf Pfarrgemeinden und die fünf Kirchenpfleger der Pfarreien unseres Gemeindegebietes. Ein besonderer Gruß und Lob gingen auch an die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen unserer Verwaltung und des Bauhofes, an der Spitze Verwaltungsleiter Friedhelm Eugel, denen er für ihren großartigen Einsatz dankte.
Landrat Martin Bayerstorfer:
Landrat Martin Bayerstorfer zeigte sich „tief beeindruckt“ von den vielen Organisationen die in der Gemeinde Fraunberg wirken. In seinem Grußwort überbrachte er die besten Neujahrswünsche und erinnerte sich gerne an das Feuerwehrfest im letzten Jahr oder die Einweihung des Kinderhausanbaues mit dem integrierten Familienstützpunkt. Er ermunterte die Anwesenden, den Mut nicht zu verlieren, auch wenn die Bürokratie immer mehr zunimmt und ergänzte in diesem Zusammenhang: „Funktionierendes soziales Zusammenleben ist Voraussetzung für eine funktionierende Gemeinschaft.“
Die Feuerwehren, die nahezu alle vor ca. 150 Jahren gegründet wurden, nannte er „die ersten Bürgerinitiativen“, die immer noch und derzeit im Landkreis Erding mit 68 Feuerwehren und mehr als 3500 Einsatzkräften vor Ort aktiv sind um Menschen zu helfen. Der Landrat bedankte sich bei allen Anwesenden für ihr Engagement zum Wohle der Gemeinschaft und resümierte zufrieden: „Im Landkreis Erding gibt es nicht nur viele Vorbilder, es gibt auch viele Nachahmer.“
Der Gemeinde Fraunberg stellte er nicht nur ein großes Lob aus, er ermunterte sie auch, ihre „hervorragende Entwicklung“ fortzusetzen.
Diakon Christian Pastötter:
Diakon Christian Pastötter bezeichnete den Neujahrsempfang als „Versammlung der Vorbilder.“ Seinen Neujahrswünschen stellte er die Frage nach: „Wozu brauchen wir unsere Kirche?“
Dabei fiel es ihm gar nicht schwer, diese rhetorisch gestellte Frage gleich selbst zu beantworten und die Bedeutung unserer religiösen Institutionen herauszustellen. Er brauchte nur aufzuzählen, in welchen Fällen die Kirche aktiv ist und so der Gesellschaft Unterstützung leistet. Diese geht vom ersten Kontakt beim Taufgespräch über das Eltern-Kind-Programm bis zu Kinderkrippe und Kindergarten, die bei uns unter kirchlicher Trägerschaft geführt werden.
Die christliche und gute Erziehung unserer Kinder, nannte er in diesem Zusammenhang als eine der wichtigsten Aufgaben. Diakon Christian Pastötter spannte den Bogen weiter über Kindergottesdienste, Ministrantenarbeit, Firmung, Landjugend, geistliche Begleitung bei Vereinsfesten, Seniorentreffs, Krankenkommunion oder auch Beistand im Todesfall. Die Bücherei im Pfarrhof Reichenkirchen nannte er einen Treffpunkt und die Betreuung der kirchlichen Friedhöfe durch die Kirchenverwaltungen wird in hervorragender Weise bewerkstelligt. Er erinnerte daran, dass die Kirche in unserer Gemeinde mit 30 Angestellten einer der größten Arbeitgeber ist. Darüber hinaus sind 47 Personen in Pfarrgemeinderäten und Kirchenverwaltungen aktiv.
Er bedankte sich beim Bürgermeister und dem Gemeinderat, „dass ihr unsere Sache mittragt, auch ideell.“ Den Versammelten rief er zu: „Ich wünsche uns, dass wir alle Hände haben, die nicht lange überlegen ob sie helfen sollen und ein gutes Herz, das Freude hat und Freude weitergibt.“
Laudatio
Bürgermeister Hans Wiesmaier nutzte den festlichen Rahmen für die Vergabe des Gemeindepreises „Der Fraunberger“. Im Jahre 2023 wurden damit ausgezeichnet: Sophie Angermaier aus Hainthal und Alois Bauer aus Rappoltskirchen.
Die Laudatio sprach jeweils Bürgermeister Hans Wiesmaier.
Sophie Angermaier
Auf die Empfehlung des Vorprüfungsgremiums vom 12.12.2023 mit einstimmigem Gemeinderatsbeschluss vom 19.12.2023 wurde der Gemeindepreis an
Frau Sophie Angermaier, Hainthal,
verheiratet, vier erwachsene Kinder (drei Söhne und eine Tochter) vergeben.
Ehemann Josef Angermaier
Tochter Andrea
Sohn Josef, Hofnachfolger
Sohn Manfred, Vorstand des FC Fraunberg
Sohn Martin
Sophie Angermaier ist gelernte Bankkauffrau, Quereinsteigerin „Bäuerin mit Leib und Seele“
Ortsbäuerin
Stellvertretende Ortsbäuerin des Bayerischen Bauernverbands Ortsverband Maria Thalheim von 1996 bis 2006 (zwei Wahlperioden)
Ortsbäuerin von 2006 bis 2022, drei Wahlperioden
Insgesamt 26 Jahre für den Bayerischen Bauernverband an vorderster Front aktiv.
Als Ortsbäuerin von Maria Thalheim vertrat sie 26 Jahre lang die Anliegen der bäuerlichen Familien, ohne sich dabei selbst in den Vordergrund zu rücken. Ein besonderes Anliegen war ihr das Miteinander von Bauernfamilien und bäuerlicher Landbevölkerung.
Wichtig waren in ihrer Zeit die
•informativen Lehrfahrten zu organisieren. Hier waren Betriebs- und
Firmenbesichtigungen immer ein Anliegen um den Blick über den Tellerrand hinaus
zu schärfen. Die Busse waren immer gefüllt (65 Personen).
•Veranstaltungen zur Erwachsenenbildung
Hier organisierte sie Vorträge über Gesundheit, Garten, Gewürze, das Miteinander
von Jung und Alt. Für sie war es sehr wichtig das Thema Landleben unter einem
ganzheitlichen Aspekt zu sehen. Landwirtschaft und Dorf als Einheit zu sehen; d. h.:
für sie waren nicht nur die Bäuerinnen Ansprechpartner und Aktivposten, sondern
alle Landfrauen.
•Eine Kirchenführung durfte nicht fehlen!
•Kaffeekränzchen mit Sketch vorbereitet.
Sophie Angermaier war es immer ein Anliegen, bei aller Ernsthaftigkeit und
Problemen des ländlichen Raums, den Humor und das lustige Miteinander zu
pflegen.
•Bastelangebote
•Mithilfe bei überregionalen Aktionen; z. B.: Zentrales Landwirtschaftsfest ZLF
•Beteiligung beim Adventsmarkt der Gemeinde
Pfarrgemeinderat
Seit 42 Jahren (11 Perioden) Mitglied seit 1982 bis aktuell
Wahlperiode 22-26
In dieser Zeit 12 Jahre stellv. Vorsitzende und 16 Jahre Vorsitzende des Pfarrgemeinderates
Die Pfarrei Riding ist für die tiefgläubige Hainthalerin zeitlebens eine Herzensangelegenheit.
Sie ist Caritas- und Seniorenbeauftragte. Organisierte mit ihrem Team über Jahrzehnte die Pfarrfeste. Sie übt das Ehrenamt der Lektorin aus und singt im Ridinger Kirchenchor.
Wir sind stolz und dankbar eine so engagierte, kompetente und durchsetzungsfähige Frau in unserer Mitte zu wissen, die sich zeit Lebens für das Miteinander in der Pfarrei Riding, im Ortsverband Maria Thalheim und in der Gemeinde Fraunberg für das Gemeinwohl eingesetzt hat.
In Anerkennung ihrer Verdienste für die Gemeinde Fraunberg, verleihen wir Frau Sophie Angermaier aus Hainthal den Gemeindepreis „Der Fraunberger“
Alois Bauer
Auf die Empfehlung des Vorprüfungsgremiums vom 12.12.2023 mit einstimmigem Gemeinderatsbeschluss vom 19.12.2023 wurde der Gemeindepreis an
Alois Bauer aus Rappoltskirchen
Verheiratet, zwei erwachsene Kinder (einen Sohn und eine Tochter) vergeben.
Wohnhaft seit Geburt (1956) in Rappoltskirchen.
Ehefrau Klara Bauer
Sohn Alois, jun., Vorstand Krieger- und Soldatenkameradschaft Rappoltskirchen
Tochter Susanne
1980, mit 24 Jahren Meisterprüfung im Schlosserhandwerk.
Kunstschmiedemeister, ein Beruf, den er bis heute mit Leib und Seele ausübt!
49 Jahre aktives Mitglied bei der Feuerwehr Maria Thalheim.
Hier übte er auch das Amt des zweiten Vorstands und des Schriftführers aus.
Seine Einsatzbereitschaft, seine Hilfsbereitschaft und seine Fachkenntnisse, sein Mut auch in schwierigen Situationen schnelle Entscheidungen zu treffen ist herausragend und bewundernswert.
27 Jahre (1996 bis 2023) war er Vorstand der Krieger- und Soldatenkameradschaft; Ehrenvorstand seit 2023
Seine Ansprachen zu den Kriegerjahrtagen sind beeindruckend in der mahnenden Weise an die Schrecken des Krieges zu erinnern und sich für den Frieden einzusetzen.
Alois ist hier als großer Motivator für den Erhalt und die Sanierung des Kriegerdenkmals zu nennen.
Alois Bauer setzt sich in außergewöhnlicher Weise, zusammen mit seiner Frau Klara, für die Kirche in Rappoltskirchen, sowie für die ganze Pfarrei ein.
Auch mit persönlichen Mitteln.
Er war schon in frühen Jahren in der Landjugend in Rappoltskirchen aktiv. War zwei Wahlperioden im Pfarrgemeinderat und hat sich nicht gescheut die Verantwortung in der Kirchenverwaltung zu übernehmen.
Seit 2001 ist er Mitglied in der Kirchenverwaltung. Seit 2009 bekleidet er das Amt des Kirchenpflegers.
Hier ist in besonderer Weise zu erwähnen, dass die Kirche in Rappoltskirchen ein Schmuckkästchen im Erdinger Raum ist (das „goldene Pfarrl“).
Sämtliche Baumaßnahmen, von der Renovierung der Friedhofsmauer, die gesamte Außengestaltung sowie die Instandhaltung des Innenraums mit neuer Beleuchtung usw. trägt seine Handschrift.
Sein außergewöhnliches Engagement für die Kirche in Rappoltskirchen und für unseren Glauben ist mehr als beispielhaft zu loben.
Ein besonderes Anliegen ist und war die Wallfahrt zu unserer „Lieben Frau“ nach Maria Thalheim, die Alois zusammen mit einer festen Glaubensgemeinschaft ins Leben gerufen hat und seit langen Jahren gegangen wird.
Dein Lebenswerk ist geprägt von Hingabe und Verantwortungsbewusstsein für deine Mitmenschen und einem tief verwurzelten Glauben in deiner Pfarrei Rappoltskirchen.
Ich danke dir für deinen unermüdlichen Einsatz.
In Anerkennung seiner Verdienste für die Gemeinde Fraunberg, verleihen wir Herrn Alois Bauer aus Rappoltskirchen den Gemeindepreis „Der Fraunberger“.
Gemeindepreis der Fraunberger: Die Preisträger 2023
v.l.n.r.: Alois Bauer, Sophie Angermaier, Bürgermeister Hans Wiesmaier
„In einer Gemeinde bedarf es eines Taktes, den wir gemeinsam gehen“, ergänzte Bürgermeister Hans Wiesmaier seine vorangegangenen Ausführungen zu einer funktionierenden ländlichen Gesellschaft.
Beim Gemeindeorchester Fraunberg, das er als Aushängeschild Fraunbergs bezeichnete, bedankte er sich herzlich für den guten Takt und die anspruchsvolle Musik im Bürgersaal. Orchesterleiterin Ute auf dem Hövel überreichte er stellvertretend einen Blumenstrauß. Der musikalische Rahmen umspannte die gesamte Feier, er begann mit „Johann Stamitz: aus der Sinfonie Es-Dur op. II Nr.3 den 3. Satz Menuett“ und endete mit der Bayernhymne, die gemeinsam gesungen wurde.
Text und Fotos: R.H.