„Unterwegs um bairisch kulturfähig zu halten“ – Manfred Trautmann erzählt lustige Geschichten auf bairisch

03. März 2024

Fraunberg / Bürgersaal – „Boarisch is schee“, lautete die Überschrift über den kurzweiligen, unserem schönen bairischen Dialekt gewidmeten Nachmittag im Bürgersaal der Gemeinde Fraunberg. Manfred Trautmann erzählte boarische Liadl und Gschicht’n, lustig, deftig, hintakinftig und die „Buacha Saitenschinder“ untermalten musikalisch mit Zither, Gitarre, Hackbrett, Flöte und Kontrabass.

 

Bürgermeister Hans Wiesmaier begrüßte die Gäste aufs herzlichste und bescheinigte ihnen, „unterwegs zu sein, um bairisch kulturfähig zu halten“. Bei dieser Gelegenheit richtete er auch ein großes Kompliment an 3. Bürgermeisterin und Kulturbeauftragte Anni Gfirtner, die in bewährter Weise auch diese Veranstaltung organisierte.

 

Trautmann hatte einen ganzen Fächer von Geschichten aus dem alltäglichen Leben parat, die alle dazu angelegt waren, das Publikum zum Lachen zu bringen. Und das taten sie auch. Ob es sich um die Erzählung über den Bauarbeiter handelte, der vor ihm mittags an der Wursttheke im Supermarkt stand, um den Badeurlaub in Kroatien, der unverhofft am Nacktbadestrand endete, um seine Erlebnisse im Dessousladen, bei dem ihm eine vermeintliche „alte Bekannte“ auf den Geist ging oder um den Politiker, der sich genötigt fühlt, durch alle möglichen Bierfeste zu tingeln, aus Volksnähe eine Maß nach der anderen schluckt und dabei zu der Erkenntnis kommt: „A boarischa Politiker is ned bsuffa, der zoagt höchstens Volksnähe“.

Hierbei wurde für jeden deutlich, wie man im Dialekt nuanciert und wie schon im Einladungstext angekündigt, zugleich deftig und hintakinftig Ausdruck findet.
Dies galt auch für die Gedichte: „A Weda kimmt“ oder „Sogs do glei, – i bin ja ned vo do“. Wie Trautmann seinem Urenkel erklärte, was der Begriff „Aschermittwoch“ bedeutet oder warum er den biblischen Noah ned mog (weil a Staunzn mitgnomma hod auf seim Schiff), waren Geschichten zum biegen. Auch das Gedicht vom Kartenspieler, dem der Wirtshaushund in seine Gummistiefel „soacht“, das Gespräch, das sich in einer Bahnstation im Bayrischen Wald zwischen dem hiesigen Bahnhofswärter und einem norddeutschen Bahnkunden ergab, waren köstlich und zum Amüsieren. Den Abschluss bildete die Geschichte um einen Mann, der in seiner Suche nach Abhilfe beim Schnarchen, nackt mit Hormonpflastern und Schnarchmaske bestückt bei seiner 90 jährigen schlecht sehenden Nachbarin landet und er seine Frau bitten muss, ihn aus dieser misslichen Lage zu befreien.

 

Ja, boarisch is schee! Dieser Ansicht waren an die 70 Besucher, die das Bekenntnis zu unserem bairischen Dialekt mit viel Beifall quittierten und zugleich zwei köstliche Stunden erleben durften.

Text und Fotos: R.H.

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