– Bürgerkommune Fraunberg –
12. Oktober 2025
Fraunberg – Silke Hörold-Ries und Manfred Trautmann führten unterhaltsam durch das Leben und Wirken des Schriftstellers. Auch die Witwe Theresia Schröder-Bekh kam zu Wort und erzählte wie sie 1963 ihren Mann in München bei einem Volkstanz im Bürgerbräukeller kennenlernte, 1965 heiratete, mit ihm eine Familie mit vier Kindern gründete und 1969 in das herrliche Jugendstilgebäude der ehemaligen Schule in Rappoltskirchen umzog. Das Haus war fortan nicht nur Wohnsitz sondern auch kultureller Treffpunkt.
Der bayerische Heimatdichter, Turmschreiber, Schauspieler und leidenschaftliche Sammler alter Sprüche wurde am 14. April 1925 in Trudering geboren. Als junger Schauspieler zog er durchs Nachkriegsdeutschland, ehe er beim Bayerischen Rundfunk als Nachrichtensprecher und Redakteur, später auch als Autor seine Heimat fand. Am 22. Dezember 2010 ist er in seinem Zuhause verstorben.
Mit seinem ersten Buch „Apollonius Guglweid“ (1965) etablierte er sich endgültig als Schriftsteller. In den folgenden Jahrzehnten veröffentlichte er unter anderem Sammlungen alter Sprichwörter sowie Liebes- und Trinksprüche, in denen sein feiner Sinn für Sprache und Tradition deutlich wurde. Altbayerischen Volksreimen wie „Reserl mit’n Beserl“, bayerischen Redewendungen wie „Nur der Not koan Schwung lassn“, der Beschreibung der Heimat „Im Erdinger Land“, „Andechs, der heilige Berg“ oder Münchens, u.a. „Traumstadt Schwabing“ oder „Die Herzogspitalgasse“ folgten große Biografien über die Komponisten Anton Bruckner und Gustav Mahler, er beschrieb Münchner Maler und Dichter, schrieb Geschichten über das Leben Bayerischer Hellseher wie der „Mühlhiasl“, über das Leben und die Voraussagen des „Alois Irlmaier“ oder der „Therese von Konnersreuth“.
Bekh war ein engagierter Turmschreiber, Historiker und Heimatforscher und nahm rege am kulturellen Leben im Landkreis Erding teil. Für sein literarisches Wirken wurde er mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Bundesverdienstkreuz, dem Bayerischen Verdienstorden, dem Kulturpreis des Landkreises Erding oder dem Preis „Der Fraunberger“.
Geburtstage feierte er stets mit Freude. In diesem Sinne wurde auch der Nachmittag im Bürgersaal gestaltet: persönlich, herzlich und mit vielen Anekdoten aus dem Leben eines Mannes, der Bayern mit seiner Sprache ein Stück Heimat gab.

Text und Bild: 3. BGM Anni Gfirtner

